Second Faces (1) - Dunkelheit und Licht

Kapitel 48: Die Elere

„Vor zweinundzwanzig Jahren begannen plötzlich Schattenwesen ihr Unwesen zu treiben und ich und Micheal sollten uns ein Team zusammenstellen, mit dem wir uns auf die Suche nach diesen machen sollten. Und wir trafen auch auf welche, doch sie waren nicht die Einzigen auf die wir trafen.", begann Helen zu erzählen und setzte sich in den Sessel, der dem von Dorian gegenüber stand. Sie sah Landon an, der sich an eine Mauer lehnte. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt.

„Bei uns war es ähnlich. Immer mehr Ghilts wurden von Schattenwesen angegriffen und ich bekam den Auftrag ein Team zusammen zu stellen und dem Ursprung auf den Grund zu gehen. Diese Schattenwesen tauchten damals zum ersten Mal auf und niemand wusste, was es mit ihnen auf sich hatte. Wir wussten nicht einmal, dass es sich um ehemalige Krades und Ghilts handelte.", erklärte er wesentlich gefasster als Helen, er hatte aber auch nicht den Hass seiner Tochter abbekommen. Allein ihr Blick wirkte ein wenig weicher, wenn sie ihn betrachtete obwohl er bei ihrer und Dorians Folterung beigewohnt hatte.

„Wir trafen damals zuerst auf die Schattenwesen, auf zwei davon um genau zu sein, doch sie kämpften nicht gegen uns. Sie flohen und so folgten wir ihnen. Wir befanden uns in der Kanalisation und urplötzlich standen wir Ghilts gegenüber, die uns direkt angriffen.", Helen sah Landon dabei an, sie lächelte nicht, sie zeigte eigentlich überhaupt keine Gefühlsregung.

„Wir kamen damals zufällig an die Stelle wo sich die Krades befanden und augenblicklich war unser Auftrag vergessen. Wir begannen sie ohne jegliche Überlegung zu attackieren. Es gab einige Verluste auf beiden Seiten.", erklärte Landon seine Sichtweise und sah dann Helen wieder an.

„Das was dann passierte, ist irgendwie schwer in Worte zu fassen. Die Schattenwesen, die vorher vor uns geflüchtet waren, waren plötzlich ebenso da, doch sie waren nicht alleine. Bei ihnen befanden sich zwei Wesen, die ganz anders aussahen als alles was wir bis dahin gesehen hatten. Und mit einem Mal, war unser Hass weg.", erklärte Helen und schien nach den richtigen Worten zu suchen.

„Ich versteckte mich damals, weil ich verwundet war und hörte nur, dass Micheal und einige andere sich mit ihnen zu unterhalten begannen. Sie versuchten Informationen aus ihnen zu bekommen, doch sie sprachen nicht. Zumindest nicht so wie wir es kennen. Sie sprachen mehr zu unseren Gedanken. Es war ein seltsames Gefühl sich überhaupt in ihrer Nähe zu befinden. Sie lösten eine Art Leere aus, die jedoch auch den Hass zwischen uns verschwinden ließ. Es waren nicht mehr viele von uns übrig, nur ein paar. Und diesen wenigen vertrauten diese Wesen an, was sie waren. Ich bin mir nicht sicher, ob sie überhaupt wussten, dass ich auch noch da war, oder Landon, der ebenso klug genug gewesen war, sich nicht vor ihnen blicken zu lassen. Die Schattenwesen saßen zu ihren Seiten, als wären sie so etwas wie ihre Haustiere!", erklärte Helen und Cara bemerkte, wie sie Gänsehaut bekam. Helen schüttelte sich leicht bei der Erinnerung, fuhr jedoch schnell weiter fort

„Ich weiß nicht was sie mit den Anderen getan haben, aber ich hörte plötzlich Schreie und ich war der festen Überzeugung, dass diese Wesen die anderen gerade umbrachten. Doch sie taten es nicht. Irgendwas anderes geschah mit ihnen. Ich hatte keine Kraft mehr, mich zu teleportieren und so konnte ich nur hoffen, dass sie mich nicht entdeckten.", sprach Helen weiter, dann sah sie Landon an.

„Diese Wesen waren plötzlich sehr redselig, nachdem unsere Kameraden so geschrien hatten und erklärten, sie seien unser Ursprung. Sie seien verantwortlich für diesen Krieg. Und sie hätten beschlossen, dass unsere Lebenszeit auf dieser Welt langsam ihr Ende finden sollte. Die Schattenwesen waren ihre Methode, um uns langsam von innen heraus zu zerfressen.", sprach jetzt Landon. Das alles hörte sich höchst verwirrend an, aber es spiegelte all das wieder, was sie in den letzten Tagen und Wochen erfahren hatten. Zumindest einen Teil davon.