Das Schicksal - unser größtes Glück?

11

~Kapitel 11~

Ich sah mich erstaunt um. In dem Teil von London war ich noch nie. Ich bin immer nur zum Bahnhof gefahren und das wars auch schon.
Draco sah genauso erstaunt wie ich aus und sah sich fast schon glücklich um. „Guck mal da", er deutet auf ein großes Einkaufszentrum uns gegenüber. Ich las etwas von Läden, von denen mir mein Dad immer erzählt hatte.
Grinsend zog ich an seiner Hand.
„Komm schon, das klingt nach Spaß!", lächlte ich und zog ihn mit mir in die Menschenmassen.
Ich glaube mittlerweile hat er es bereut mit mir shoppen zu gehen, aber warum soll man die Chance nicht nutzen, wenn man schon in London ist.
Grinsend betrachte ich seinen unbeholfenen Gesichtsausdruck, als ich ihn in den ersten Laden ziehe. „Tja, Malfoy, man sollte sich fünfmal überlegen, ob man mit mir shoppen geht!", lache ich.
Er stöhnt leise auf und sah sich um. Ich tat es ihm gleich. Wir waren anscheinend in einem Laden gelandet, wo es nur Kleider gab. Als mein Blick auf die Preise wanderte wurde mir schlecht. „Raus hier..", brachte ich hervor. Er sah mich erstaunt an, „Wieso?". Für ihn schienen das anscheinend völlig normale Preise zu sein. „Das ist viel zu teuer!", protestierte ich sofort. „Ach Quatsch...ich bezahl schon".
Jetzt war ich wirklich baff.
Das muss lustig ausgesehen haben, denn er fing laut an zu lachen. „Denk nicht drüber nach, hab einfach Spaß!".

~Dracos Sicht~

Ich saß jetzt mittlerweile schon fast 3 Stunden hier auf dieser Couch und sehe Ginny beim Anziehen zu. Ich glaube ich werde hier ein halbes Vermögen lassen...Nach gefühlten Stunden kam sie mit ein paar Kleidern, Röcken und Oberteilen – die mir, das muss ich zugeben, wirklich gut an ihr gefallen haben- wieder und lächelt mich an. „Ich hab alles", strahlend zeigt sie mir die Klamotten. Mein Herz macht sofort einen Sprung. Allein dafür hat es sich gelohnt, mit ihr hierhin zu gehen. „Dann las uns mal zur Kasse gehen", sagte ich mit rauer Stimme und räusperte mich sofort. Nachdem wir gefühlte 5 Stunden an der Kasse standen, indenen sich Ginny bestimmt tausend Mal bei mir bedankt hat, konnte ich endlich bezahlen. „Wohin jetzt?", sie sah sich in dem großen Einkaufszentrum um. „Was ist denn das da?", ich zeigte auf einen viereckigen Kasten mit einer Bank und einem Vorhang davor. „Ich glaube da kann man irgendwelche Fotos machen", meint Ginny, „mein Dad hat mal was davon gesagt...ein Fotoauto oder sowas ähnliches...".
Ich musste grinsen, „Dann lass uns mal ins Fotoauto gehen.
Lachend gehen wir auf dieses Ding Bums zu. Sie schob vorsichtig den Vorhang zur Seite und setzte sich auf die Bank. Ich ging in so etwas wie einen Raum, ja es war wirklich sowas und sah mich erstaunt um. „Hier muss man Geld reinstecken", Ginny deutet auf einen Schlitz, „und dann macht das Ding ganz viele Fotos..". Grinsend lies ich mich neben sie fallen und gab ihr etwas Mugglegeld.
Vorsichtig, fast ehrfürchtig, schob sie das Geld in den Schlitz und sah in die Kamera. Sofort machte das Ding ein paar Fotos.
Ich musste wieder lachen, als ich Ginnys Grimassen sehe.
„Was denn?", sie sah mich gespielt beleidigt an.
„Ich finds nur lustig wie du dich hier zum Affen machst", grinsend strich ich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn.
Sie lacht leise, „Warum machen wir das hier eigentlich, Malfoy?".
„Ich weiß nicht, Weasley. Ich weiß nur, dass wir das hier nicht machen sollten", ich beuge mich zu ihr vor und küsse sie. Etwas was ich schon lange tun wollte. Ich hatte das Gefühl, dass man Herz explodierte und ich konnte nicht mehr klar denken. Ich genoss es ihre wunderschönen Lippen auf meinen zu spüren. Langsam hatte ich das Gefühl, dass sie das Beste ist, was mir nur passieren konnte. Mit keinem Menschen habe ich so viel gelacht wie mit ihr, mit niemandem hatte ich so viel Spaß...

~Ginnys Sicht~

Atemlos löste ich mich von ihm.
„Du weißt, wir dürfen das nicht..", flüsterte ich sobald ich wieder richtig atmen konnte.
„Aber es fühlt sich richtig an...", murmelt er kaum hörbar, dass ich fast glaubte es mir nur eingebildet zu haben.
Er griff nach den Fotos, die dieses komische Ding von uns gemacht hat. Grinsend warf ich einen Blick darauf.
Sie waren wirklich erstaunlich gut.
„Mugglesachen sind doch garnicht so schlecht", gab Draco grinsend zu und ich öffnete lachend den Vorhang und stand plötzlich wieder mitten in dem Gedränge.
Dracos Blick wandert zu der großen Uhr: „Ich glaube du musst langsam nach Hause, oder? Es ist schon nach 11". Erstaunt sah ich zur Uhr. Mir ist gar nicht aufgefallen, wie schnell die Zeit vergangen ist.
„Ja, das wäre wahrscheinlich besser", murmelte ich leise. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, was Mum mit mir machen würde, würde sie erfahren, das ich um die Uhrzeit noch mit einem Jungen in London unterwegs bin. Und wenn sie erfahren würde, dass dieser Junge Draco Malfoy ist, würde ich wahrscheinlich ein Kopf kürzer sein.
„Ginny?", holte mich seine Stimme zurück in die Wirklichkeit.
Ich zuckte zusammen und sah zu ihm. „Wollen wir apperieren?".
„Ja, klar", ich hackte mich bei ihm unter und spürte zum zweiten Mal an diesem Tag..naja okay besser gesagt dieser Nacht, das schreckliche Gefühl des Apperierens.
Als ich wieder klar sehen konnte fiel mir auf, dass wir eine paar Straßen vom Fuchsbau entfernt angekommen sind. „Dann...machs gut?", ich sah zu Draco hoch.
Er lächelt etwas: „Du auch. Es war ein schöner Abend".
„Das fand ich auch, Draco", ich umarmte ihn vorsichtig.
Er erwidert die Umarmung sanft und drückt mir die Fotos in die Hand. „Pass gut auf sie auf", dann löste er sich und war weg.
Plötzlich merkte ich, wie kalt es hier war. Ich kam mir irgendwie einsam vor. Seufzend machte ich mich auf den Weg zum Fuchsbau. Leise schlich ich in mein Zimmer und vergewisserte mich nochmal, dass ich das Foto in meinem Nachtschränkchen hatte, bevor ich müde aber irgendwie auch glücklich einschlief.

~Dracos Sicht~

Wie so oft an diesem Tag, kam mir der Gedanke, dass meine Eltern möchten dass ich ein Todesser werde. Das hatten sie mir heute morgen gesagt. Ich wollte das nie, aber es ist meine Pflicht. Ich darf sie nicht enttäuschen und unsere Familie keine Schande machen. Ich muss den Eisprinz von Slytherin spielen. Die Einzige, die ich je wirklich an mich heran gelassen habe, war sie. Heute wollte ich sie sehen um mich abzulenken...Ja, ich weiß wie feige das ist...
Und vor ihr traue ich mich nich, das Thema anzusprechen. Was wenn sie dann wieder schlecht von mir denkt?
Ich bin nicht so stark, wie alle immer glauben und genau das bewundere ich so an ihr. Ihre Stärke, ihr Selbstbewusstsein und diese Fähigkeit aus den noch so belanglosen Dingen etwas wundervolles und einzigartiges zu schaffen.