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~Kapitel 12~

„GINNYYYYYYYY", brüllte mir eine Stimme ins Ohr.
Ich schrie auf noch bevor ich überhaupt meine Augen geöffnet hatte. Kann man denn in diesem Haus nicht einmal in Ruhe ausschlafen?
Genervt öffne ich meine Augen und blickte direkt in die von George.
„Mein Gott, George", kann man hier nicht einmal schlafen?", murmelte ich und drehe mich auf die andere Seite.
Das war ein großer Fehler. Eine Sekunde später wurde ich schon von zwei starken Armen umfasst, die mich hochhoben. „George!", schrie ich entsetzt und versuchte mich zu wehren.
Wie gesagt: versuchte. Gegen George hatte ich keine Chance und das wusste ich genau. Lachend trug er mich so zum Essenstisch.
Fred und Charlie lachen, als sie uns sahen.
Ich guckte die beiden böse an, „Lacht nicht, helft mir lieber!".
Grinsend stand Charlie auf und hob mich problemlos von Freds Schulter. Ich sollte ihn echt mal fragen wo und vor allem wie lange er schon trainierte.
Er stellt mich auf den Boden, „Bitteschön, Schwesterherzchen".
Grinsend ließ ich mich auf die Bank fallen. „Wo sind denn eigentlich Harry und Ron?".
Fred wackelte grinsend mit den Augenbrauen, „Also würde Harry dich so sehen...".
Ich sah an mir runter. Ich hatte mein Schlaf T-Shirt an, welches ich mir mal von Charlie geklaut habe. Dieses ging es mir gut bis zur Hälfte der Oberschenkel.
Ich sah Fred verständnislos an. „Das ist doch gar nicht so kurz".
George lachte nur. So verbrachten wir den restlichen Tag mit Scherzen machen, Streiche spielen, Quidditch und vielem mehr.

Am Abend klopfte ich an Charlies Tür.
„Ja?", hörte ich ihn rufen.
Leise öffnet ich die Tür und tappte zu seinem Bett. Das haben wir früher oft gemacht. Besonders in meinem ersten Jahr, als ich in der Kammer des Schreckens war. Ich hab von dem Tag an schreckliche Albträume gehabt.
Aber dann ist Charlie nach Rumänien gezogen. Jetzt sehe ich ihn höchstens noch ein paar Wochen zu Weihnachten und in den Sommerferien.
Ich vermisse es, einfach mit ihm zu reden. Früher konnte ich das immer. Er gab mir von allen meinen Brüder am meisten das Gefühl beschützt zu werden. Fragt mich nicht wieso, ich kann es euch auch nicht sagen. Ich schlüpfte unter seine Bettdecke und er legt wortlos einen Arm um mich.
Nach einer ganzen Weile fragt er mich: „Was ist denn los, Gin?".
„Alles okay...", ich war nicht sicher ob ich mit ihm über die Sache mit Draco reden möchte. Irgendwie wollte ich diese Erinnerungen lieber für mich behalten. Charlie sah mich einfach nur an.
Seufztend fing ich an zu erzählen. Von unserer ersten Begegnung, der Nachhilfe und schließlich auch von dem Treffen gestern Nacht inclusive Kuss. „....und ich weiß nicht, was ich für ihn empfinde. Es ist so anders als mit Harry. Wenn ich bei Draco war und dann wieder bei Harry bin kommt er mir so langweilig vor...Ich hör mich an wie so eine Schlampe!", meinte ich entsetzt.
„Quatsch, Ginny", er zog mich in eine Umarmung, „Ich meine ich finde es nicht gut, dass du mit Slytherins Eisprinzen rumknutscht und nebenbei mit Harry zusammen bist. Ich hasse sowas".
„Ich weiß, ich hasse mich auch dafür", murmelte ich in sein T-Shirt.
„Aber, Ginny, du musst glücklich sein. Und wenn dich Malfoy glücklich macht, dann mach mit Harry Schluss. Aber verarsche ihn nicht weiter. Wenn allerdings Harry dich glücklich macht, dann sag Malfoy, dass du nichts mehr mit ihm zutun haben willst. Aber du musst dich entscheiden. Denn das was du machst, ist für keinen der beiden fair". Auf einem Schlag wurde mir klar, dass er Recht hatte. Ich kann, darf und sollte Harry nicht weiter verarschen. Aber was soll ich machen?
Wer macht mich glücklich?

Das Schicksal - unser größtes Glück?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt