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~Kapitel 31~

-Freds Sicht-

Es war der 2. Mai 1998.
Ich erinnere mich an diesen Tag, als ob es gestern gewesen wäre.
Wir kämpften schon seit gefühlten Stunden gegen die schwarzen Gestalten, von denen man höchstens das Gesicht erkennen konnte. Ich war zusammen mit meinem Zwillingsbruder George und unserer kleinen Schwester Ginny auf unserem Posten, langsam spürte ich, wie meine Kräfte nachließen.
Ich sah immer in regelmäßigen Abständen zu den Beiden, hatte dann aber genug zutun, als ich gleich von zwei Seiten angegriffen wurde.
Auf einmal ging alles ganz schnell... Ginny war für einen Moment unkonzentriert und schon schleuderte dieser verdammte Todesser einen Fluch auf die Wand direkt über ihr.
Ich war viel zu geschockt um zu regieren, ich konnte mich gar nicht bewegen, aber George schmiss sich einfach auf sie und zog sie mit sich zu Boden. Nur Sekunden später waren beide mit den großen Steinbrocken bedeckt.
Ich nahm Schreie, Geflüster und weinende Menschen wahr, aber ich hatte nur Augen für diesen verdammt hohen Steinberg unter dem meine Geschwister begraben lagen. Ich machte mich auf das schlimmste gefasst, ich hätte gedacht, dass ich sterben würde, aber das George und Ginny sterben...daran hab ich im Leben nicht gedacht.
Wie in Trance ging auf den Steinhaufen zu und ließ die Steinbrocken, einen nach den anderen, wegschweben. Mit jedem Brocken schwand meine Hoffnung, die beiden je lebend wiederzusehen, ein bisschen mehr.
Als ich die Beiden da so liegen sah, brach es mir das Herz. Ich stürzte zu ihnen und versuchte ihren Puls zu fühlen. Als ich George kalten Hals berührte und absolut nichts spürte war es als ob die Hälfte von meinem Herz abbrach. Mir liefen die Tränen hemmungslos über die Wange, als ich meine Finger an Ginnys Hals legte. Eine Weile spürte ich gar nichts, aber dann war da auf einmal ein ganz schwaches Pochen.
Ich weiß nicht mehr, wie ich das geschafft habe, aber ich habe die beiden in die Große Halle schweben lassen, wo sich die Krankenschwester um sie kümmerte.
Das Ginny lebt gab mir die Hoffnung, dass George es auch noch überlebt haben könnte. Man soll doch an Wunder glauben, nicht wahr?
Ich kniete zwischen ihren Liegen und drückte ihre Hände, in der Hoffnung, dass sie dadurch aufwachen würden.

Nur ein paar Minuten später kam Madam Pomfrey auf mich zu: „Ihre Schwester wird bald aufwachen, sie hat einige Knochenbrüche...aber für Ihren Bruder kann ich nichts mehr tun, er hatte mehrere Platzwunden am Hinterkopf, sämtliche Knochen sind gebrochen...es tut mir sehr leid".
Ich hatte das Gefühl, dass man Herz zum zweiten Mal brechen würde.
„NEIN! WARUM?!", schrie ich, „Warum er??!".
Ich sank verzweifelt an seiner Brust zusammen und weinte bitterlich.
Ich nahm nicht mehr wahr, wie Voldemort die Pause ankündigte oder wie Mum, Dad, Bill, Charlie, Percy und Ron zu uns kamen.
Wie sie realisierten, was passiert ist, wie sie alle neben George zusammen sanken und ich nahm auch nicht mehr wahr, wie Ginny wach wurde und vorsichtig nach meiner Hand tastete.

Das Schicksal - unser größtes Glück?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt