20. Türchen (OneShot)

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Hinter diesem Türchen verbirgt sich ein weitere OneShot. Die Idee ist mir sehr spontan gekommen. Hab die Geschichte auch erst heute zu Ende geschrieben.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen :) 

***

Ohne auf ihre Umgebung zu achten kritzelte das rothaarige Mädchen mit ihrer Feder über ihr Pergament. Sie versuchte sich an jede Zutat zu erinnern, die sie für den Tank der Lebenden Toten benötigte. Genau beschrieb die Hexe, wie jedes einzelne Kraut wirkte und weshalb es ein unerlässlicher Teil des Zaubertranks war.

Ihr war bewusst, dass sie die einzige in der Bibliothek war. Die meisten anderen Schüler saßen in diesem Moment wahrscheinlich vor den warmen Kaminen in ihren Gemeinschaftsräumen. Am liebsten wäre sie auch dort. Das Problem war nur, dass sie es niemals schaffen würde produktiv zu arbeiten, wenn alle um sie herum über ihre Weihnachtspläne sprachen. Zu Groß wäre die Verlockung sich an den Gesprächen zu beteiligen.

Doch dieses Jahr musste sie sich anstrengen. Es war ihr letztes Jahr in Hogwarts. Bald schon würde die ihre UTZ-Prüfungen schreiben. Ihre Ergebnisse würden ihr ganzes Leben beeinflussen. Sie würden entscheiden, welchen Beruf sie ausführen konnte.

„Hast du eigentlich ein Leben, Weasley?", durchbrach eine tiefe Stimme die Ruhe.

Rose zuckte zusammen, was dazu führte, dass sie auf ihrem Pergament einen unschönen Tintenstrich hinterließ. Sie drehte sich um und erblickte den blonden Jungen, der sie mit hochgezogenen Augenbrauen musterte.

„Halt die Klappe", konterte die Rothaarige. Ihre Worte führten dazu, dass der Zauberer grinsen musste. Rose hingegen drehte sich wieder zu ihrem Aufsatz und versuchte die Anwesenheit des Jungen zu ignorieren.

Zu ihrem größten Bedauern schien Scorpius ihr Verhalten als Einladung zu verstehen. In einer fließenden Bewegung setzte er sich auf den Stuhl neben sie.

Genervt stöhnte Rose auf. „Was willst du hier, Malfoy?"

Ein leises Lachen kam von den Jungen. „Mir war langweilig." Beiläufig ließ er seinen Blick über den Aufsatz schweifen. Rose hatte eine sehr saubere Schrift. Jedes Wort war klar und deutlich zu lesen. Er musste Schmunzeln, als er daran zurückdachte, wann er das letzte Mal ihre Schrift gesehen hatte. Die Worte des Briefes hatten sich geradezu in seine Gedanken gebrannt. Wahrscheinlich würde er sich für immer an die erinnern.

„Und da fällt dir nichts besseres ein als in die Bibliothek zu gehen?", fragte Rose skeptisch. Sie hatte ihre Feser zur Seite gelegt und musterte nun den Jungen vor ich. In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie Scorpius schon seit einer Ewigkeit nicht mehr so nahe war. Für einen kurzen Moment machte ihr Herz einen Aussetzer, als ihr zudem noch auffiel, dass sie auch allein mit ihm war. Für den Bruchteil einer Sekunde reisten ihre Gedanken in die Vergangenheit. Zurück zu dem letzten Moment, an dem sie mit dem Malfoy-Sprössling unter vier Augen war. Ihr Atem begann sich zu beschleunigen. Doch Rose brachte sich wieder zur Vernunft. Diese Zeiten waren vorbei. Sie und Scorpius standen sich nicht mehr nahe. Verdammt nochmal, sie hatten im letzten Jahr kaum miteinander gesprochen. Und das war auch gut so.

„Ich..." Scorpius zögerte. Er biss sich für einen kurzen Moment auf die Unterlippe. Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. Der blonde Zauberer wusste nicht, womit er gerechnet hatte. Die Entscheidung in die Bibliothek zu gehen hatte ihn einfach übermannt. Er hatte gewusst, dass Rose mir einer großen Wahrscheinlichkeit hier sein würde und er hatte sie sehen wollen. Doch das konnte er der Weasley ja schlecht sahen. Nicht nachdem, was er vor beinahe einem Jahr gemacht hatte.

Adventskalender 2018 - Harry Potter StyleWhere stories live. Discover now