23. Dezember
[BBH]
Nach dem ziemlich anstrengenden Tag von gestern und der Therapiestunde heute morgen bin ich tatsächlich froh, dass ich nun schon seit zwei Stunden in aller Ruhe in meinem Büro hocke und zusammen mit Luhan sämtliche Akten und Dateien bearbeite. Er hat gleich allerdings auch noch die Ehre einen neuen Trainee herumzuführen und lässt mich somit für gut eine Stunde alleine. Zum Glück scheidet sich diese Zeitspanne aber mit meiner Pause. So ungern ich das auch zugebe, sehe ich Luhan schon als einen Freund an. Für ihn dagegen bin ich mit Sicherheit nicht mehr als ein Arbeitskollege und das stellt schon mal ein Problem da. Zudem bekomme ich fast durchgehend bin Sehun Nachrichten, weil er mich immer wieder fragt was er jetzt mit Luhan machen soll. Egal ob es ums Schreiben, Telefonieren oder Treffen geht, immer gibt es irgendein Problem und auch wenn ich mir sicher bin, dass die beiden süß zusammen wären, glaube ich, dass Luhan sich noch einige Zeit gegen Gefühle oder sonstiges streuben wird.
Mit einer flüchtigen Verabschiedung verschwindet der Ältere auch schon aus unserem Büro und lässt mich ein wenig verzweifelt zurück. Ich habe nämlich noch keinesfalls das komplette System verstanden und kann normalerweise immer Luhan fragen, wenn etwas nicht passt oder mir nicht logisch vorkommt. Und jetzt muss ich tatsächlich noch eine Viertel Stunde alleine hier sitzen.
Schnell gehe ich einige Personalakten durch uns sortiere sie sorgfältig wieder in unsere Regale ein, bis ein klopfen ertönt und Chanyeol den Raum betritt. Leicht lächelnd und dennoch müde aussehend fährt er zu mir herüber und zieht mich zu sich herunter, um mir einen kleinen Kuss auf die Lippen zu überbringen. ,,Freust du dich auf morgen?" ,,Ja, sogar sehr.", erwider ich sofort, auch wenn ich ein wenig Angst vor seiner Reaktion habe. Immerhin werde ich Adonis einfach zu uns holen.
,,Ich muss heute im übrigen noch mal spät weg... Ich wollte meiner Mutter ein kleines Geschenk vor die Tür stellen.", gebe ich nach kurzer Stille von mir und sehe zögerlich zu meinem Freund. Tatsächlich entspricht das der Wahrheit, ich habe nur verschwiegen, dass ich danach noch schnell zum Tierheim gehe... hoffentlich klappt alles so wie ich es mir vorgestellt habe und die Überraschung ist wirklich eine Überraschung. Stirnrunzelnd betrachtet Chanyeol mich, nickt dann aber und nimmt meine Hand. ,,Lass uns nach unten in die Cafeteria. Ich habe Hunger." Und so sind die wenige Sekunden solcher auch schon im Aufzug und befinden uns auf den Weg ins Erdgeschoss.
Alles was ich heute Mittag zu mir nehme ist ein Salat. Ich bin noch gar nicht so hungrig da ich mich den Vormittag über immer mit meinen Snacks über Wasser halte. Chanyeol kennt die des Verhalten schon von mir und da er meistens nicht mehr isst als ich sagt er auch nichts dagegen.
Chanyeol liegt bereits im Bett, als ich mir meine Schuhe und eine dicke Jacke anziehe. Schnell schnappe ich mir noch die Tüte mit dem Geschenk für meine Eomma und drücke Chanyeol einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich beeile mich.", verspreche ich leise. ,,Ich kann dir trotzdem nicht versprechen, dass ich noch wach bin wenn du wieder hier bist." ,,Zwing dich zu nichts, Yeon-in.", erwider ich lächelnd. Auch wenn ich gerne mit ihm zusammen einschlafe, würde es mehr als perfekt in meinen Plan passen, wenn er schon im Reich der Träume wäre, wenn ich zurück komme. Wenn nicht muss Adonis eben irgendwie dazu bringen, nicht das Schlafzimmer zu betreten.
Kaum trete ich hinaus in die kalte Abendluft seufze ich laut und verfolge den Weg meines Atem, der nach oben steigt. ,,Ich bringe mich noch selbst um.", seufze ich erneut und stampfe mir den Weg in das ärmere Viertel der Stadt zu. Zu Fuß dauert das ganze gut zwanzig Minuten. Erst dann komme ich an den kleinen, baufälligen Haus an. Es sind bereits alle Lichter erloschen und wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht mal, ob meine Mutter noch hier lebt. Ich habe schon lange keine Lebenszeichen mehr von ihr bekommen, doch was soll ich da auch schon dran ändern?
Schnell und ohne groß nachzudenken stelle ich das Paket ab und drehe mich schnaubend um. Wie immer, seit ein paar Jahren, schenke ich ihr Geld, ein Paar Schuhe und liebe Worte um sie vielleicht aufzumuntern. Auch wenn ich nie etwas zurückbekomme bin ich mir ziemlich sicher, dass sie es irgendwie bekommt und auch dankbar dafür ist. Da ich mich aber nicht allzu lange in dieser Gegend aufhalten will gehe ich schnellen Schrittes zurück und biege dann in Richtung Tierheim ab. Die Frau, mit der ich geredet habe scheint schon zu warten, sie steht ungeduldig an der Tür und sieht erleichtert aus, als sie mich erblickt. Lächelnd bittet sie mich herein und bringt mich zu den vielen Hundezwingern. Als ich Adonis erblicke muss ich sofort Lächeln und streichel den aufgeregten Hunde Jungen solange wie die Angestellte den Schlüssel sucht.
,,Seine Leine können Sie mitnehmen und Verpflegung für die nächsten drei bis vier Tage geben ich ihnen auch mit, dann sind sie nicht allzu gestresst.", lächelt sie und übergibt mir den nun angeleinten Hund. Dann packt sie ein paar kleine Futterpackungen in meinen Tüte und lächelt mich breit an. ,,Ich danke Ihnen.", gebe ich ebenfalls freudig von mir. ,,Ach, keine Ursache.", winkt die ab, ,,Außerdem wird er heute bestimmt noch ganz ruhig sein und schlafen sobald die zu Hause sind. Morgen dagegen ist er mit Sicherheit ganz aufgeregt und wird sich alles genau ansehen wollen. Machen Sie sich auf einen anstrengenden Tag gefasst." Mit einen Nicken verabschiede ich mich und mache mich dann auf den Heimweg. Ich bin mir sicher, dass Chanyeol bereits schläft, immerhin war er schon ziemlich müde als ich gegangen bin. Und wenn es so ist, wird er sich hoffentlich morgen früh besonders freuen. Ich werde extra früh aufstehen, dann kann ich Adonis noch eine lockere Schleife um den Hals binden und das Frühstück zubereiten. Ich hoffe wirklich, dass er sich darüber freut und alles gut geht...
![](https://img.wattpad.com/cover/152556787-288-k794656.jpg)
DU LIEST GERADE
good for you [p.cy b.bh]
Fanfiction,,Was ist dein größter Wunsch?" ,,Ich möchte einmal den Sand des Strandes unter meinen Füßen spüren. Ich möchte merken, wie das Wasser des Meeres meine Haut berührt. Aber vor allem will ich endlich wieder normal sein... Ich will nie mehr abwertenden...