№33

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1. Dezember

[PCY]

Tatsächlich schläft der Kleinere immerhalb einer halben Stunde aufgrund meiner sanften Streicheleinheiten ein und kuschelt sich ohne Umwege an mein Bein. Auch wenn es ein wenig süß aussieht, stört mich diese Situation. Ich verstehe einfach nicht, warum ich plötzlich so empfinde. Mir ist bewusst, das ich ihn mag. Aber eben leider nicht nur das normale mögen und genau das ist das äußerst störende. Ich will das nicht. Ich will keine Beziehung zu jemandem, aus dem einfachen Grund, dass ich dazu neige Menschen an ihre Grenzen zu bringen und sie zu verletzten. Ich glaube kaum, das Baekhyun es alleine mit mir aushält. Deswegen weiß ich auch nicht, ob es sich lohnt, mit ihm zusammen zu ziehen. Bestimmt ist er spätestens nach einem Monat komplett durch mit seinem Leben und haut Hals über Kopf ab...

Seufzend lege ich meinen Kopf in den Nacken und gebe einen undefinierbaren Laut von mir. Er besteht aus einer Mischung aus Frust, Verzweiflung und irgendwas was anderes nicht gerade positives. Just in dem Moment dreht Baekhyun seinen Kopf so, dass sein Gesicht ziemlich nah an meinem Schritt hängt. Erschrocken ziehe ich die Luft ein, entspanne mich aber schnell wieder, als sein Kopf in seine Ursprungsposition zurückfällt. ,,Was machst du nur mit dir...", seufze ich leise.

Keine zehn Sekunden später flüchte ich allerdings auch schon aus der misslichen Lage. Meine Beine tausche ich gegen ein aufgeschütteltes Kissen ein und ich selbst fahre so leise es geht ins Wohnzimmer, wo ich auf das kuschelnde Pärchen treffe, mit dem ich zusammen lebe. ,,Hey ihr beide.", mache ich mich leise bemerkbar und rolle so neben das Sofa, dass wir mehr oder weniger auf der selben Höhe sind. ,,Wo hast du denn Baekhyun gelassen?", fragt Kyungsoo verwirrt. ,,Na ja... der ist gerade eingeschlafen.", murmel ich leise. ,,Sagt mal... könnte einer von euch Baekhyun und mich morgen ins Stadtzentrum zum Tierheim bringen? Ich habe da was geplant und weiß nicht genau wie ich-" ,,Was genau ist zwischen euch passiert? Wie kannst du freiwillig wo anders hingehen wollen?" ,,Jetzt tu mal nicht so!", seufze ich, verziehe mein Gesicht böse und spanne meinen Kiefer an. ,,Ist ja gut, Chan. Ich mache das schon, du weißt ja, dass ich morgen erst spät arbeiten muss. Ich denke Kyungsoo holt euch dann ab, nicht wahr?" Der etwas kleinerer nickt zwar, sieht aber nicht sehr begeistert aus. Ich meine das tut er sowieso selten, aber trotzdem ein wenig schade. Zufrieden nicke ich ebenfalls kurz und mache mich auch schon auf den weg zurück. Solange Baekhyun noch schläft kann ich vielleicht ein wenig an meinen Songs arbeiten.

Und so vergehen einige Stunden, schleichend und ohne das ich es bemerke. Erst als ich einen brummenden Laut des schmächtigen Jungen bemerke, schaffe ich es, meinen Kopf mal wieder in eine andere Richtung zu drehen, als in die, in der mein Schreibtisch liegt. ,,Willst du nicht schlafen? Wenn du magst kann ich auch rüber ins Wohnzimmer gehen, dann hast du mehr Platz.", haucht Baekhyun ein wenig kratzig, gähnt leise und streckt seinen Arm daraufhin in die Höhe. ,,Du würdest Rückenschmerzen bekommen.", erwider ich leise, denke kaum daran, dass Baekhyun dies gehört hat. Doch er antwortet, überraschender Weise. ,,Wenn du lieber alleine hier schlafen willst, nehme ich das in Kauf. Dir soll es schließlich gut gehen und ich komme damit klar.", lächelt er müde und steht kurz darauf ziemlich rasch aus. Ein paar seiner Knochen knacken bei dieser schnellen Bewegung, doch das scheint ihm nichts auszumachen. ,,Geh bitte wirklich schlafen, ich komme gleich nochmal gucken.", spricht er, wieder lächelnd. Seine weiche Hand legt sich kurz auf meine linke Wange. Sanft streicht er über meine Haut. Es scheint so, als würde er kurz über etwas nachdenken, kurz starrt er einfach nur in mein Gesicht.

,,Schlaf gut.", kommt es dann allerdings bloß von ihm, ehe er sich ohne weiteres abwendet und geht. Kurz beiße ich auf meine Lippe. War es richtig ihn gehen zu lassen? Ich möchte nicht mit ihm hier schlafen, aber ich möchte auch nicht, dass er wegen mir Schmerzen bekommt. Ich seufze. Ich konnte ihm nicht mal eine gute Nacht wünschen... Doch das kann ich jetzt sowieso nicht mehr ändern... erneut seufze ich und mache mich so schnell ich kann daran, in mein Bett zu kommen. Erst jetzt wird mir bewusst, wie müde ich doch bin. Dieser Drang nach Selbständigkeit ist ziemlich anstrengend, aber es tut mir gut, da bin ich mir sicher.

good for you [p.cy b.bh]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt