💚Kapitel 14💚

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Harry's Sicht:

Draco und ich saßen vor dem See des Schlosssgeländes, während die laue Abendluft uns um die Haare wehte. Mein Kopf lag auf Dracos Schulter und ich konnte den Duft seines Apfelshampoos einatmen. „Ich liebe dich, Draco", flüsterte ich. Draco lächelte und zog mich noch näher zu sich. Er legte seine Lippen auf meine und ich schloss die Augen. Dieser Moment sollte niemals enden.
„Harry!", rief jemand und ich öffnete langsam meine Augen.
Der Ort, an dem ich mich nun befand, war mir fremd, ebenso wie er mir bekannt vorkam. Ich blinzelte. Dieser Ort war kein anderer als der Schlafsaal, den ich mir mit Blaise und Draco teilte. Bei dem Gedanken an Draco bekam mein Gesicht einen träumerischen Ausdruck. Wie es wohl wäre, ihn wirklich zu küssen? „Ah, du bist wach", stellte Blaise fest. Er wirkte seltsamerweise ziemlich aufgeregt. „Du glaubst nicht, was ich herausgefunden habe. Ich kenne das Geheimnis vom goldenen Ei!" Ich erwachte endgültig aus meinem Schlaf und blickte Blaise ungläubig an:„Wirklich? Ich meine... Ist das dein Ernst?" Ich setzte mich so ruckartig auf, dass mir schwindelig wurde. „Sagen wir es so",fing Blaise an, „ich habe nur gehört, wie Krum diese Hermine Granger nach einem besonderen Badezimmer gefragt hat. Als die Gryffindor ihn fragend angeguckt hat, meinte er, dass er nichts genaues sagen will, weil es mit dem goldenen Ei zutun hat." „Danke, Blaise. Ich werd' heute Abend ins Vertrauensschülerbad gehen. Das muss er gemeint haben." „Ohne Passwort kommst du dort nicht hinein", gab Blaise zu bedenken. Ich seufzte. „Daran habe ich gar nicht gedacht." Das war mal wieder typisch Blaise. Der Realist konnte einen schnell wieder auf den Boden der Tatsachen holen - selbst, wenn er genau wusste, wie schmerzhaft es manchmal war. In diesem Moment kam Draco aus dem Badezimmer. Er lächelte gut gelaunt, bis er mein verzweifeltes Gesicht sah und blieb dann wie angewurzelt stehen. „ Was ist denn los?" „Passwort", murmelte ich matt, „ich brauche das Passwort zum Vertrauensschülerbad." „ Wieso brauchst du das?", wollte Draco wissen. „Ich habe eine Idee, wie ich das Rätsel vom goldenen Ei lösen kann." „Dann frag unseren Vertrauensschüler. Der kann dir mit Sicherheit helfen." „Danke, Draco."
Ich fragte mich im Nachhinein, warum ich nicht selbst darauf gekommen war, aber das spielte für mich in diesem Moment keine Rolle.
„Keine Ursache. Aber ich würde ihn erst später fragen. Oder möchtest du etwa nichts essen ?" Ich lachte und verschwand schnell im Badezimmer.
Es war schon Anfang der zweiten Schulwoche nach den Weihnachtsferien und es blieb mir nicht mehr viel Zeit bis zum 24. Februar - dem Tag der zweiten Aufgabe. Abgesehen von dem Tipp, den Blaise mir gegeben hatte, war mir nichts eingefallen, um das Rätsel zu lösen. Also konnte ich nur hoffen, dass der Hinweis von Nutzen war. Immerhin war Krum derjenige, der uns auf diese Idee gebracht hatte, und Krum war auch nur ein Teilnehmer mit den gleichen Voraussetzungen. Den ganzen Tag über hatte ich meine Zweifel an diesem Tipp und nicht zu unrecht, wenn man genauer überlegte. Hatte Krum das vielleicht absichtlich gesagt, weil er Blaise gesehen hatte? Die Tatsache, dass Blaise mein Freund war, hätte ihm schon aufgefallen sein können, weil Blaise an dem Tag, an dem Durmstrang und Beauxbatons in Hogwarts angekommen waren, neben mir gesessen hatte. „Heute Abend wirst du wissen, ob du den richtigen Weg gewählt hast", sagte meine innere Stimme.
„Harry?" Ich schreckte hoch.„Harry ?", rief Draco erneut und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht. „Was?" „Dein Trank", Draco zeigte auf den Tisch vor mir. „Du musst ihn umrühren." „Danke, Draco. Ich war etwas in Gedanken", gab ich schuldbewusst zu. Den ganzen Tag schon war ich nicht wirklich bei der Sache. Entweder dachte ich an an meinen Traum oder an das goldene Ei und konnte es kaum erwarten, mit unserem Vertrauensschüler reden zu können.
„Kann ich dich kurz sprechen?", fragte ich ihn nach dem Abendessen. „Klar, was gibt's ?", erkundigte er sich. „Ich brauche das Passwort zum Vertrauensschülerbad",antwortete ich. „Warum denn?", wollte er sofort wissen. „Ich weiß, dass du das Passwort eigentlich nicht rausgeben darfst. Aber ich brauche es wirklich dringend. Es kann mir helfen, das Rätsel vom goldenen Ei zu lösen", erklärte ich schnell. Er überlegte kurz und nach einem Seufzer murmelte er:„Pinienfrisch."  „Was?" „Pinienfrisch. Das Passwort ist Pinienfrisch", wiederholte der Vertrauensschüler. Ich bedankte mich schnell und lief zu Blaise und Draco. „Ich kenne das Passwort. Wenn alle in ihrem Schlafsaal sind, hole ich meinen Tarnumhang und das Ei. Dann werde ich losgehen." „Die Idee klingt ganz gut", meinte Blaise, der in einem Sessel saß. Draco hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und nickte.
Genau zehn Minuten nach elf ging ich mit klopfendem Herzen aus dem Porträt.  „Viel Glück", murmelten Blaise und Draco. Ich drehte mich noch einmal um, flüsterte „Danke" und warf mir den Tarnumhang über, bevor ich nach draußen kletterte. Langsam schlich ich die Flure entlang bis zum Badezimmer der Vertrauensschüler im fünften Stock. „Pinienfrisch", sagte ich laut und deutlich. Für den ersten Moment dachte ich, dass mein Vertrauensschüler einfach gelogen hatte, doch dann öffnete sich die Tür mit einem Knarren. Ich trat in das Badezimmer mit dem riesigen Kronleuchter. „Geschafft", sagte ich feierlich und zog den Tarnumhang ab.

Drarry-ein Turnier, das alles verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt