💚Kapitel 19💚

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Blaise' Sicht:

Ich fand Harry in der Bibliothek, wo er mit Hermine zusammen lernte. „Harry", rief ich ihm entgegen. Weil Madame Pince mich sofort ermahnte, dass ich zu laut war, sprach ich etwas leiser weiter: „Können wir kurz reden?" Harry zögerte- wie immer in den letzten Wochen. Denn auch, wenn er mich nicht ignorierte, so drückte er sich vor Gesprächen mit mir. Der Grund dafür war ganz einfach: Er wollte mir nicht erzählen, was los war.
Hermine stieß ihn an und murmelte mahnend seinen Namen, weshalb mein bester Freund seufzend aufstand, um mir aus der Bibliothek zu folgen.
„Was ist los, Harry?", fing ich an. Wir liefen schon minutenlang auf dem Gelände des Schlosses herum, doch zuvor hatte niemand von uns etwas gesagt. „Seit der zweiten Aufgabe bist du wie ausgewechselt. Du ignorierst Draco, redest kaum mit mir, bist oft alleine oder lernst mit Hermine. Was ist passiert, dass du uns derart aus dem Weg gehst? Ich bitte dich, Harry, rede mit mir. Draco und dich so traurig zu sehen, ist..."
„Draco?", unterbrach Harry mich.
„Ja, er versteht es genauso wenig wie ich, warum du nicht mehr mit ihm redest- von dem einen auf den anderen Tag ignorierst du ihn völlig, ohne, dass es davor irgendwelche Anzeichen gab",antwortete ich und ließ absichtlich aus, dass Draco in ihn verliebt war.
Es herrschte minutenlanges Schweigen. Ich hatte schon das Gefühl, Harry könnte somit erneut versuchen, dem Gespräch auszuweichen.
„Blaise", murmelte mein bester Freund plötzlich. Ich drehte meinen Kopf ruckartig zu ihm. „Wie stehst du zum Thema LGBTQI+, genauer gesagt Homosexualität?"
„Es ist nicht schlimm, sich in das gleiche Geschlecht zu verlieben. Es gibt so viele Verbote auf der Welt und ich bin der Meinung, die Liebe sollte das Letzte sein, was eingeschränkt wird. Wenn du dich also in einen Jungen verliebt hast, ist das wundervoll- solange du mit ihm glücklich bist. Das Wichtigste ist jedoch, dass du es ihm sagst", antwortete ich leicht verblüfft.
„Das würde ich gerne, Blaise", fing Harry an. „Ich würde ihm so gerne sagen, dass ich mich in ihn verliebt habe. Aber ich kann nicht."
„Es ist Draco, stimmt's ?",fragte ich vorsichtig. Harry bestätigte die Frage weder mit Worten, noch mit Taten. Aber das musste er nicht; der traurige und zugleich sehnsüchtige Blick in seinen Augen reichte aus.
„Du musst mit ihm darüber reden, Harry", sagte ich eindringlich. „Nein. Das...Was soll Draco denn von mir denken? Erst ignoriere ich ihn für Wochen, und dann- aus heiterem Himmel- sage ich ihm, dass ich mich in ihn verliebt habe", protestierte mein bester Freund.
Er schüttelte heftig den Kopf, was mich zum Seufzen brachte.
„Ich hab eine Idee, Harry. Wie wär's, wenn wir heute Abend noch einmal reden? Ich sage dir später, um welche Uhrzeit",schlug ich vor. „Draco wird nicht da sein, keine Sorge", fügte ich noch hinzu, weshalb er nickte.

Im Gemeinschaftsraum der Slytherins entdeckte ich Draco sofort und ging zu ihm, ehe ich ihm etwas vorschlug. Er verstand nicht wirklich, warum ich dies wollte- an der Logik meiner Ausreden musste ich wirklich arbeiten-, aber er willigte ein.

Drarry-ein Turnier, das alles verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt