💚Kapitel 8💚

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Draco's Sicht:

Im Laufe der nächsten zwei Wochen ging es Harry immer schlechter. Nicht nur die erste Aufgabe, sondern auch der widerliche Text von Kimmkorn war daran Schuld. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, doch am Liebsten hätte ich Harry jedes Mal geküsst, wenn ich den verzweifelten Blick in seinen Augen sehen konnte.
Aber ich hielt mich zurück. Es wurde von Tag zu Tag schwieriger, mit jemandem zu reden, in den man sich verliebt hatte.
Als wir am Samstag im Drei Besen waren, kam Hagrid, der auch im Pub war, an unseren Tisch und murmelte Harry zu: „Komm um Mitternacht zu meiner Hütte. Du hast ja so'n Umhang, der unsichtbar macht, hm? Trag den." Dann verschwand Hagrid auch schon wieder. „Was ist mit Sirius?", erkundigte ich mich. Harry schlug mit seiner Hand leise auf den Tisch. Er hatte die Verabredung mit seinem Paten völlig vergessen.
Später beschloss Harry, dass er sich mit beiden treffen wollte. Notfalls müsse er das Gespräch von Hagrid und ihm vorzeitig beenden, hatte er gesagt.
Also verkündete Harry um halb zwölf, dass er schlafen gehen würde, holte schnell seinen Tarnumhang und lief lautlos aus dem Schloss zu Hagrids Hütte. Blaise und ich unterhielten uns noch mit den anderen Slytherins und spielten einige Runden Zauberschach.
Als auch die letzten Schüler in ihren Schlafsälen waren, zogen wir uns ebenfalls zurück, damit Harry, wenn er kam, in Ruhe mit seinem Paten sprechen konnte. Wenige Minuten später kehrte er zurück und kurz darauf war eine Stimme zu hören, die nach der von Sirius klang.
Bei dem Gedanken an Harry musste ich automatisch Lächeln. „Draco? Hörst du mir überhaupt zu?", Blaise fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. „Was? Sorry, ich war gerade in Gedanken." Blaise lachte. „Das habe ich bemerkt. Sag, an wen hast du gedacht?" Ich wurde rot und wollte etwas erwidern, als jemand leise die Tür öffnete und zu Harrys Bett lief. „Harry?", flüsterte ich. „Draco?", murmelte dieser zurück. Er schlich zu uns hinüber und Blaise fragte sofort:„Wie war's bei Hagrid? Was hat Sirius erzählt? Komm, sag schon." „Würde ich gerne machen, wenn ich mich erst einmal hinsetzen dürfte. Also, bei Hagrid gab es zum Glück nicht nur langeweiliges Gerede, Tee und seine Felsenkekse. Hagrid hat mir das gezeigt, was Charlie Weasley und seine Crew für die erste Aufgabe angeschleppt haben: Drachen, Leute. Drachen! Es wurde gesagt, man muss irgendein bestimmtes Ei holen, das zwischen denen von dem Drachen liegt.
Nach einiger Zeit bin ich dann, ohne, dass Hagrid es bemerkt hat, zurück gekommen, und habe mit Sirius geredet. Er wollte mir gerade einen Tipp geben, doch dann ist irgendjemand gekommen. Ich weiß nicht, wer es war. Höchstwahrscheinlich irgendein Mädchen. Wenn es ein Junge gewesen wäre, hättet ihr es sicherlich bemerkt."
„Ich hätte eine Idee, wie du dir dieses Ei holen kannst, aber lass uns nach dem Frühstück besprechen. Ich bin furchtbar müde", sagte ich gähnend.

Nur kurze Zeit später ließen wir uns, mitsamt der Umhänge, in die Betten fallen.

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Von Tag zu Tag wurde Harrys Anspannung noch größer. Bei jeder Bemerkung der Anderen über ihn und den Artikel zitterte er leicht. Auch im Unterricht konzentrierte er sich kaum; bei Snape's Zaubertränke Unterricht am Montag hätte er fast seinen Kessel umgeworfen. Kurz vor dem Boden hatte ich ihn zum Glück auffangen können. Nach einem dankbaren Lächeln hatte er dann, nun etwas vorsichtiger, weiter gemacht. Doch als ich Harry nach dem Mittagessen niedergeschlagen auf seinem Bett sitzen sah, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und umarmte ihn. Als ich Harry wieder losließ, sah mich dieser zuerst überrascht an, doch dann lächelte er und wischte sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel. „Harry, ich weiß nicht, ob es dich aufmuntern wird, aber ich habe, wie schon erwähnt, eine Idee, damit du dieses Ei holen kannst. Wir lernen doch gerade den Aufrufezauber in Flitwicks Unterricht. Damit könntest du deinen Besen holen und du benutzt vorerst nur deinen Zauberstab." „Tolle Idee, Draco. Aber wie soll ich das denn tun, wenn ich den Spruch gar nicht beherrsche?" Harry wirkte niedergeschlagen. „Stimmt. Blaise und ich können ihn dir auch nicht zeigen. Wir waren noch nie sehr begabt in so etwas."
„Nein, ihr könnt es nicht. Aber jemand anderes kann es bestimmt!" Dann stürmte Harry aus dem Schlafsaal.
Kurze Zeit später ging ich in den Gemeinschaftsraum. Dort sah Blaise mir fragend entgegen: „Was war das jetzt eben mit Harry? Alles okay mit ihm?" Ich grinste. „Ja. Ich glaube, es geht ihm besser, als vorhin." Dann erzählte ich alles- bis auf die Tatsache, dass ich Harry eben umarmt hatte. Am Ende grinste Blaise ebenfalls:„Ich frag mich, was er jetzt macht, aber deine Idee mit dem Aufrufezauber von Flitwick ist wirklich gut. Mit seinem Feuerblitz von Sirius gewinnt er bestimmt. "
Erst beim Abendessen trafen wir Harry wieder und er erzählte, was sein Plan war: „Nachdem Draco mir von seinem Plan mit dem Aufrufezauber erzählt hat, er aber selbst nicht wusste, wie es funktioniert, bin ich zu der, wie die Lehrer sagen, schlausten Hexe ihres Jahrgangs gegangen. Ich habe Hermine Granger gefragt, ob sie mir den Zauber beibringt." „Wie hast du es geschafft, sie zu überreden?", wollte Blaise wissen, „Ist jetzt nichts gegen dich, aber du bist Slytherin und sie ist Gryffindor." „Es war zwar ein bisschen Überredung notwendig, aber irgendwie habe ich es geschafft, und das ist die Hauptsache. Wir sind schon etwas weiter gekommen, aber ich brauche noch eine Weile, bis ich den Aufrufezauber beherrsche. Ich werde heute Abend noch ein bisschen üben." „Das klingt doch gut", meinte ich, während ich einen Bissen hinunter schluckte und lächelte Harry an. Der nickte und machte sich nun auch über sein Essen her.
Harry hatte sein Vorhaben tatsächlich in die Tat umgesetzt und bis spät in die Nacht geübt. „Hermine wird sicher zufrieden sein", dachte ich und schlief mit beruhigtem Gewissen ein.

Drarry-ein Turnier, das alles verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt