Polizistin nicht Prostituierte

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Polizistin nicht Prostituierte

Sofort stand Elise auf und schaltete ihre Gefühle aus. Ihr Verstand als Polizistin musste nun agieren. Sie ging zum großen Schrank, der an der gegenüberliegenden Wand stand und riss die Türen auf. Sie streifte das Kleid von ihrem Körper und zog ein Hemd, sowie eine viel zu breite Hose und eine Art Gürtel heraus. Sie zog das Hemd über, stieg in die Hose, sodass das Hemd im Bund steckte und zog den Gürtel um ihre Taille fest.
Sie strich ihre Haare nach hinten und band sie zusammen, bevor sie zum Schreibtisch ging und ihn vorsichtig durchsuchte. Sie wusste nicht einmal, wonach sie suchte, aber irgendwas Nützliches musste sich doch finden lassen. Sie zog die Schubladen auf und fand einen Brieföffner. Keine Schusswaffe, wie sie es gewohnt war, aber immerhin etwas zur Verteidigung.
Sie nahm ihn mit und ging zu Tür, welche sie versuchte, vergeblich zu öffnen. Sie war verschlossen, also horchte sie. Niemand schien sich in unmittelbarer Nähe aufzuhalten. Sie ging einen Schritt zurück und richtete den Brieföffner in Richtung Tür, dann trat sie diese schwungvoll auf.
Sie verließ die Kajüte, ging die Treppe hinauf und hielt sich dann in einer Ecke nahe der Treppe zum Steuerrad und beobachtete jede Person, die sie von ihrem Standort aus sehen konnte. Sie waren zwar besser bewaffnet, aber sie könnte es mit ihnen aufnehmen. Im Falle des Falles.
Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und wirbelte herum. Harrisson. Verdammt. Er sah sie überrascht an. Nicht wütend; überrascht. Das verwirrte sie für einen Moment, bis sie wieder ihre professionelle Maske wieder aufsetzte.
„Was macht Ihr hier?", fragte er. Sie schwieg. Einer der Tricks, eine der Regeln, die ihr auf der Polizeischule beigebracht worden waren.
„Wie seid Ihr dort unten herausgekommen?", fragte er weiter. Diese Frage wollte sie ihm beantworten.
„Tür aufgetreten. Mir steht keine Tür einfach so im Weg", antwortete sie gelangweilt die Schultern zuckend.
„Wie kommt so eine taffe, wunderschöne junge Dame zu jemanden wie Jack Sparrow?"
Dass er das „Captain" vergessen hatte, ignorierte sie einfach komplett.
„Das geht Euch nichts an!", sie passte sich nebenbei bemerkt voll und ganz der Sprache an.
„Nicht so vorlaut", ermahnte er sie, doch dann hatte er den Brieföffner vor der Nase.
„Lasst mich an Deck frei rumlaufen, in Port Royal lasst Ihr mich und Sparrow frei und ich werde Euch diesen süßen, kleinen Brieföffner nicht in den Hals rammen. 'Kay?"
„'Kay", antwortete er grinsend und wich ein Stück zurück.
Was sie nicht wusste war, dass er sich nicht an diese kleine Abmachung halten würde. Er hatte keine Angst vor ihr, sie war doch nur eine Frau.

Elise ging an Deck umher. Sie hatte das Gefühl, dass sie Harrisson nicht trauen konnte. Sie musste zu Jack und mit ihm reden. Sie brauchten einen Plan! Leichten Fußes ging sie zu den Zellen, wo sie Jack vermutete. Sie hatte Recht, denn zwei Wachen standen ihr im Weg.
„Aus dem Weg, Ihr könnt hier nicht durch."
„Ich muss mit Sparrow reden", beteuerte sie.
„Nein!"
Eine Hand wurde ihr auf die Schulter gelegt und sie drehte sich ruckartig um. Harrisson stand wieder vor ihr, den Brieföffner gefährlich nah an der Nase.
„Ich dachte, ich dürfte mich hier frei bewegen?", fauchte sie den Kommandanten an.
„Das schon, aber es hat niemand gesagt, dass Ihr Sparrow besuchen dürft", sagte er süffisant und nahm ihr den Brieföffner aus der Hand. Dieser verschwand in einer seiner Hosentaschen.
„Es wäre besser, wenn Ihr Euch von den Zellen fernhaltet, sonst könnte unser kleiner Deal platzen", sagte er ihr, während er ihr in die Augen sah. Sie blickte kalt zurück und drehte sich wieder schwungartig in die entgegengesetzte Richtung, wohin sie davonstolzierte. Wenn Harrisson sie nicht am Arm genommen hätte, wäre das so passiert, aber sie musste sich zwanghaft zurückdrehen, wobei sie das Gleichgewicht verlor und in Harrissons Arme plumpste.
„Ich habe Euch nur einen gut gemeinten Rat gegeben, Hübsche. Sparrow ist nichts für junge Damen wie Euch."
Er ließ sie los und trat einen Schritt nach hinten. Sie ging in die Richtung des Zimmers zurück, denn sie hatte keine andere Wahl.
„Übrigens werden wir morgen in Port Royal ankommen", rief er ihr hinterher.
Sie musste schleunigst zu Sparrow, oder sie hätten keinen Fluchtplan.

Reddonksboudt of Doom / Ein Pirat im 21. JahrhundertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt