Das Liebeszimmer in England

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Das Liebeszimmer in England

Sie hatte die ganze Nacht wachgelegen und gegrübelt. Sie hätte gut einen Kaffee gebrauchen können, denn sie schlief zwischendurch für fünf Minuten ein.
Sie hatte einen Plan: Sie würde improvisieren und es drauf ankommen lassen. wenn sie es schaffen sollten, zu flüchten, dann war alles gut. Wenn nicht... Sie könnte sich nicht genug Tode für ein Vergehen vorstellen. Sie könnte erhangen, erdrosselt, geköpft werden und noch vieles mehr. Auf keine Todesart hatte sie jedoch Lust, deswegen musste der Plan einfach klappen! Ob Captain Sparrow mit improvisieren würde, wusste sie nicht, aber der Mann war immer für eine Überraschung gut.

Sie gähnte und sah sich in dem muffigen Zimmer um. Ein Sonnenstrahl fiel durch das Zimmer und durchflutete es teilweise mit hellem Licht. Sie ging zu dem Fenster und stellte fest, dass sie Port Royal sobald erreichen würden.
Niemand klopfte, doch ein Mann trat durch die Tür ein. Er packte sie grob an der Schulter und zerrte sie grob in das helle Licht. Es blendete und sie kniff die Augen zusammen. Sie war überrascht.
An Bord stand Sparrow. Seine Hände waren noch immer in Ketten gelegt und er diskutierte stark mit seinem Gegenüber, der angewiedert aussah. Als er sie sah, grinste er anzüglich und wurde mit einer Ohrfeige bestraft. Es klatschte etwas und die Hand hinterließ einen feuerroten Abdruck.
Harrisson tauchte hinter Elise auf und sprach sie an: „Seid Ihr Euch wirklich sicher, dass Ihr mit Sparrow gehen wollt? Ich habe Euch seine Absichten unterbreitet, er treibt nur Schabernack mit den Frauen. Ihr wärt bei mir sehr viel sicherer."
„Nein, danke, ich passe. Ich habe Ihnen ebenfalls meine Meinung gesagt, auch wenn sie hier nicht zählen sollte."
„Gut, wie Ihr meint", er drehte sich um und besprach etwas mit einem Mitglied der Crew.
Sie konnte nicht mehr länger warten, deshalb ging sie von Bord. Jack hatte man inzwischen die Handschellen entfehrnt und er ging langsam auf sie zu.
„Hattest du eine angenehme Nacht?", zwinkerte sie ihm zu.
„Ja, sie war wirklich angenehm. Wie war es in Harrissons „Liebeskammer'' ?"
Sie verdrehte genervt die Augen.
„Wir sollten so schnell wie's geht hier weg, ich trau denen nicht über den Weg!"
Ihr Blick verfinsterte sich, während sie sich nach hinten drehte.
„Polizeiinstinkt?", hakte Jack nach und sie quittierte seine Frage mit einem Nicken. Beide liefen voran und blieben nach einigen Metern stehen, vor ihnen standen einige Wachen. Ein genervtes Stöhnen entfuhr Elise und Jack murmelte etwas von: ,Nicht schon wieder.'
„Ich kann den berüchtigten Jack Sparrow und diese hübsche, junge Dame doch nicht fliehen lassen!", ertönte hinter ihnen Harrissons Stimme. Schneller als sie es erwartet hatte, hatte man sie ergriffen. Sie befand sich an Harrissons Seite wieder. Ihre Arme waren unbeweglich mit Seil verbunden, doch in ihrer Schulter flammte ein Schmerz auf, sodass sie sich stark auf die Zunge biss, um nicht laut zu schreien.
„Sparrow, das Verlies wartet!", sagte er mit Hohn in der Stimme.
„Und für dich, meine Hübsche, wartet schon ein Zimmer mit mir in England", raunte er ihr ins Ohr und packte sie fester.
Kurzentschlossen trat sie Harrisson in die Weichteile, als sie beim Verließ ankamen. Er schrie kurz vor Schmerz auf und ließ sie dabei los. Auch Jack nutzte die Chance und trat seinem Gegenüber zwischen die Knie. Ohne Hände schafften sie es, einen der Engländer in eine Zelle zu bekommen. Die offene Tür schob Jack mit seinem Hinterteil zu. Jetzt waren es nur noch zwei und Harrisson, die sie zu überwinden hatten. Alle drei hatten ihre Säbel gezückt und hielten sie auf Jack und Elise. Jack trat dem einen den Säbel aus der Hand und wand sich geschickt, um einen Hieb auszuweichen. Den gefallenen Säbel hob Elise rücklings auf und versuchte Jack die Seile durchzuschneiden.
Mit Erfolg! Sekunden später tat er das gleiche mit ihr und sie rieb sich die schmerzenden Handgelenke, wähdrend Jack Harrisson und die beiden anderen Engländer entwaffnete. Sie bewunderte sein Talent für den Umgang mit dem Säbel und hob die drei Gefallenen auf. Er drängte alle in eine weitere Zelle, die er verschloss. Er grinste überlegen.
„Ihr werdet nie den Tag erleben, an dem ihr-"
„Wir müssen los, ich möchte nicht noch ein Mal gefangen werden und schnell nach Hause zurück!", unterbrach Elise ihn rüde und ließ sich von ihr mitziehen. Sie standen vor den Verließen, was nun?
„Zurück zum Schiff?", fragte sie unsicher.
„Nein, es werden wahrscheinlich noch weitere an Bord sein."
„Vielleicht sollten wir uns ein bisschen hier in Port Royal umsehen. Ich war hier noch nie", und kenne alles nur aus den Filmen, fügte sie still hinzu.
„Man sucht mich überall."
„Na und, das hat dich doch noch nie gestört", grinste sie ihn frech an.
„Vielleicht sehen wir uns erst ein Mal nach einem geeignete Boot um."
„Na, schön", erwiderte sie. Sie gingen einen anderen Steg entlang, als sie gepackt ung schüttelt wurde.
„Das Salz! Das SALZ! Hüte dich vor dem Salz!", schrie die beiden ein druchgeknallter Mann mit grauen, verfilzten Haaren, fehlenden Zähnen und fauligem Atem an. Jack zog sie schnell von dem Durchgeknallten weg und sagte, dass sie sich hier vor solchen Männern in Acht geben sollte.
„Jack? Jack!", rief jemand vor hinten und der Gerufene drehte sich um. Hinter ihnen stand Ragetti.
„Wie gut, dass wir euch gefunden haben. Wir dachten uns schon, dass ihr nach Port Royal gebracht werdet, also sind wir euch gefolgt."
„Gott sei dank!", sagte Elise und sie folgten Ragetti mit auf die Pearl.

Reddonksboudt of Doom / Ein Pirat im 21. JahrhundertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt