Teil 16

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Tin pov.

Es gab keine Anhaltspunkte, also klapperte er erstmal die Plätze ab von denen er wusste, dass Can sich gerne dort herumtrieb. Zuerst führte ihn sein Weg zum Sportplatz. Vom Parkplatz aus sah er sich um. Trotz des trüben Wetters konnte er einige Gestalten ausmachen, die trainierten. Doch Can war nicht dabei, das konnte er auf den ersten Blick sehen. Er würde ihn unter jeder Menschenmasse sofort ausmachen.
Aber eine Gestalt kam ihm bekannt vor. Dieser Freund, mit dem Can auf dem Markt zusammen war als er gerade ihr Essen gekauft hatte. Vielleicht wusste er etwas.
Ohne darauf zu achten, dass er gerade Anweisungen zu geben schien, betrat er das Spielfeld und zog ihn von den Anderen weg.
"Was soll das denn!?" Beschwerte dieser sich lautstark. Tin ließ ihn los und sah ihn eindringlich an. "Weißt du etwas von Can?" Fragte er, ohne auf sein Gezeter einzugehen. Sofort verstummte der Andere und schüttelte leicht den Kopf. "Leider nicht, Ae und Pete waren vorhin auch schon hier und haben mir alles erzählt. Ist echt seltsam, gestern war doch noch alles okay... Er war beim Training und ist dann mit Araya nach Hause gefahren." Araya!? Sofort läuteten alle Alarmglocken in Tins Kopf. Es war schon schlimm genug, dass sie jeden Tag in der Uni zusammen waren, aber er brachte sie auch noch nach Hause!? "Verstehe..." Sagte er nachdenklich. "Und du weißt nicht zufällig wo sie gerade ist, oder?" Cans Freund schüttelte wieder den Kopf. "Wahrscheinlich sucht sie ihn auch gerade. Als sie davon gehört hat soll sie komplett durchgedreht sein." meinte er schulterzuckend und warf einen Blick zurück aufs Spielfeld. "Also wenn's dir nichts ausmacht würde ich jetzt wieder zurück gehen. Mehr weiß ich sowieso nicht." Ohne auf eine Antwort von Tin zu warten drehte er sich um und lief wieder zurück. Tin sah ihm kurz nach und setzte sich dann auf eine Bank. Den ganzen Weg zur Uni zu rennen war nicht gerade seine beste Idee gewesen. Jetzt nachdem das Adrenalin wieder aus seinem Körper verschwand, merkte er, wie erschöpft er war. Aber jetzt aufzugeben war keine Option.
Araya war ein Anhaltspunkt, doch hatte er keine Ahnung wo sie sich außerhalb der Uni aufhielt. Er würde wohl oder übel bis zum nächsten Tag warten müssen, aber dann würde sie ihr blaues Wunder erleben. Er war sich zu 100% sicher, dass sie etwas damit zu tun hatte und dafür würde sie bezahlen. Aber was konnte er heute noch machen?

Ungefähr eine Stunde später stand er vor dem Eingang. Es konnte sicher nicht schaden einmal mit Cans Mutter zu reden. Bestimmt hatte sie gerade besseres zu tun, als ihm seine Fragen zu beantworten, aber er wollte ja nur helfen.
Kurz darauf stand er vor der vollkommen aufgelösten Frau. Sie sah ihn aus verweinten Augen an und klammerte sich an ein Taschentuch. "Bist du wieder einer von Cans Freunden?" Er nickte. "Ich kann dir leider auch nicht helfen. Wenn ich einen Anhaltspunkt hätte, wäre er schon längst wieder da." Tin nickte verständnisvoll. "Ich weiß, aber ich glaube ich habe einen Anhaltspunkt." Sagte er ruhig und die Augen der Frau weiteten sich. Sie bat ihn sofort herein und führte ihn ins Wohnzimmer. Nachdem sie platzgenommen hatten, sah sie ihn gespannt an. Nebenbei spielte sie nervös an ihrem Taschentuch herum. Tin konnte sich nicht vorstellen, wie es gerade in ihr aussah. Er kam ja schon fast um vor Sorge, wie sollte es da seiner eigenen Mutter gehen? "Und... Was ist das jetzt für ein Anhaltspunkt?" Fragte sie mit zitternder Stimme. "Ich weiß vermutlich, wer ihn gestern zuletzt gesehen hat." Er lehnte sich nach vorne. "Er ist am Abend mit dieser Araya nach Hause gefahren... Wissen sie zufälligerweise wo sie stecken könnte? Sie ist wohl eine sehr alte Freundin von ihm und-" weiter kam er nicht, denn Cans Mutter sprang ruckartig auf und sah ihn entgeistert an. "Araya!? Bist du sicher, dass es Araya ist?" Er nickte langsam. Was war denn jetzt auf einmal mit ihr los? Ihre Trauer schien vorübergehend blanker Wut gewichen zu sein. "Also... wissen sie nicht wo sie ist?" Fragte er nach einer Weile vorsichtig nach da von ihr nichts mehr zu kommen schien. Sie schüttelte abwesend den Kopf und setzte sich wieder. "Araya... Ich dachte wirklich wir sind sie los." Murmelte sie leise vor sich hin. "Wir müssen sie schleunigst finden, mit ihr ist nicht zu spaßen... Weißt du vielleicht ob sie etwas wütend gemacht haben könnte?" Wütend? Er hatte mit Can geredet, trotz ihrer Warnung... doch das konnte überhaupt nicht sein, Hatte er doch extra einen abgelegenen Ort ausgesucht um mit ihm zu reden. Oder hatte sie die Beiden vielleicht doch gesehen? Also war es seine Schuld?
"Nein, nicht wirklich." Antwortete er möglichst gelassen. "Aber was hat das denn damit zu tun, ob wie wütend ist? Kennen sie sie? Wissen sie etwas?" Tin hatte die Hoffnung, endlich etwas über Araya zu erfahren. Cans Mutter lachte bitter. "Ob ich sie kenne? Sie hat Cans komplette Kindheit zerstört."
Bitte was!?
Sie schien für einen Augenblick zu überlegen, sah Tin dann aber eindringlich an. "Was ich dir jetzt erzähle darf keine Menschenseele jemals erfahren okay? Wir wollten diese Zeit eigentlich vergessen und nie wieder darüber reden."
Tin nickte ernst. Endlich würde er erfahren, was es mit ihr auf sich hatte.

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I'm back~!
Heute kommt auch noch ein Kapitel, da dieses ja nicht sehr spannend war. :P

Please love me | TinCan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt