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Hoffe euch gefällt das neue Cover! Viel Spaß beim Kapitel!

Also Schäfchen zählen funktioniert bei mir kein bisschen.
Seit gefühlten Stunden versuchte ich wenigstens etwas Schlaf zu bekommen, bevor Isabelle um Mitternacht kommen wollte um zu fliehen. Obwohl, eigentlich würde ich vorher gerne noch eine Rechnung mit Lester begleichen, nach langen Überlegungen hatte ich nämlich den wunderbaren Geistesblitz, dass Lester wohl der Name von demjenigen sein muss der mich tot sehen will.
Allerdings kam mir direkt darauf die Frage in den Kopf, warum er mich noch nicht getötet hatte. Ich war schutzlos und schwach, hatte keine Verbündeten in der Nähe, wenn man von Isabelle absah.
Ich würde ja Snow um Rat fragen, allerdings habe ich sie schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gehört.
Eigentlich sollte ich die Ruhe genießen, aber natürlich muss ich auch diese Zicke vermissen.

Schäfchen 97, Schäfchen 98, Schäfchen 99, Schäfchen 100. Hab keinen Bock mehr.

Endlich hörte ich, wie die Tür des Schuppens geöffnet wurde und Isabelle eintrat.
"Hey, ich bin hier. Konntest du wenigstens etwas Schlaf bekommen, Hailey?" fragte sie mich flüsternd und hatte trotz der Situation ein breites Lächeln in ihrem Gesicht.
Sie war ,aus meiner Sicht, ein bemerkenswertes Mädchen. Ich meine, wer würde sich schon gegen seine Eltern stellen ohne einen Zufluchtsort um einfach nur zu fliehen. Außerdem war sie erst 15 und damit noch nicht einmal in der Lage allein zu überleben. Sie würde keinen Job finden, der genug Bezahlung für sie bereithielt oder gar irgendwo alleine wohnen können.
Dennoch sah sie bis jetzt immer positiv gestimmt aus, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, welches man nur erwiedern konnte.

"Ein wenig, konntest du schlafen?" flüsterte ich, als wir langsam aus dem Schuppen traten.
Kurz schien Isabelle unsicher, doch dann schüttelte sie den Kopf und meinte: "Seit Tagen schon nicht mehr."

Meine Beine schmerzten bei jedem Schritt mehr und es fühlte sich so an als würden sie jeden Moment in sich zusammenbrechen.
Wie viele Tage ich dort im Schuppen hockte wollte ich ehrlich gesagt nicht wissen, denn nicht nur die Beine, sondern auch mein Hinterteil und Rücken pulsierte höllisch.
Neue Erkenntniss, ich hasse Holz!

Isabelle und ich versteckten uns hinter einer recht schönen Holzhütte, in der ich allein schon wegen der Silbe Holz- nicht mehr wohnen wollte, und warteten darauf, dass der Wachenwechsel anstand.
Isabelle hatte mir nämlich erklärt, dass die Wachenwechsel um Mitternacht, die beste Zeit wären um auszubrechen. Denn, die alte Wache war schon hundemüde und die neue Wache war noch träge, weil sie gerade erst aufgestanden war.
Meine Rede...dieses Mädel war gerissen.

Da kam ich und meine größte Sorge ins Spiel. Meine Aufgabe war es die neue Wache außer Gefecht zu setzen, was allerdings trotz meiner Schwäche nicht allzu schwer werden sollte. Meine rothaarige Verbündete hatte mir verraten, dass die Neukömmlinge oder die Schüler die Wache übernehmen mussten. Demnach sollten sie leicht zu überwältigen sein. Allerdings war meine größte Angst, dass ich zu langsam sein werde und einer von ihnen genug Zeit hat um Alarm zu schlagen. Wenn das geschah, waren Isabelle und ich in wenigen Minuten tot.

Nach c.a 10 Minuten, die sich wie 10 Stunden angefühlt hatten, trotteten endlich etwas kleine und zierliche Gestalten zu den vorherigen Wachen, welche schon gähnten. Es gab nur einen Ausgang aus dem Dorf des Rudels, welches mitten im Wald, umgeben von hohen Stahlzeunrn, lag. Dieser Ausgang wurde mit zwei Mann bewacht, 5 Meter weiter bezog der nächste seinen Posten im Schatten. Noch 3 sammelten sich um das Lagerfeuer in der Mitte und begnügten sich lallend mit einigen Bierflaschen.

Isabelle drückte meine Hand, um mir ein Zeichen der Unterstützung zu geben.
Die Zeit, seitdem ich Jayden kennengelernt hatte, hat mir gezeigt, dass Freunde und Verbündete gar nicht do schlecht waren.

Meine rechte Hand umschloss für einen kurzen Augenblick noch ihre bevor ich sie losließ und mich aufmachte.
Isabelles Plan war es, dass ich mich an den Typen am Lagerfeuer vorbeischleichen sollte, erst die drei Wachen am Tor ausschalte und dann mich um die drei am Feuer kümmere.

So weit so gut...
An den, schon halb betrunkenen, Teenies war ich vorbei und schaute mir meine ersten Gegner an.
Die zwei am Tor sahen wirklich zwielichtig aus, doch die Gestalt in den Schatten war ein dürres Mädchen, kaum älter als Isabelle, mit dünnen schwarzen Haaren.
Ihrem Gesicht nach zu urteilen, wurde sie nicht gut behandelt, wenn nicht gar miserabel.
An ihr war ich am Nächsten.

Eigentlich wollte ich dieser Armen nichts tun, aber ich hatte es Isabelle versprochen. Ich wollte sie nicht enttäuschen, die einzige Verbündete hier.

Von hinten schlich ich mich an das Mädchen an, packte sie mit einem Ruck und zog sie in die Schatten zweier Hütten.
Ihre Augen waren weit aufgerissen vor Schreck, aber sie versuchte nicht durch die Hand, die ich ihr auf ihren Mund gelegt hatte, um Hilfe zu rufen. Sie wehrte sich kein bisschen, noch nicht einmal zappelte sie. Das einzige was sie tat, war es mich mit ihren großen braunen Rehaugen anzustarren.

Ich wusste nicht warum ich dies tat, aber ich löste meine Hand von ihrem Mund. Sie blieb stumm.
Ich ließ sie los. Sie blieb stumm und regungslos.
"Bist du Hailey...? D-die weiße W-wölfin?" wisperte das Mädchen mit bebender Stimme. Schwach nickte ich und strich ihr kurz über den Kopf.

Fuckin' Luna Instinkt. Kill mee!!!

"Kann...kannst d-du mi-ir helf-?" sie stotterte, wusste nicht was sie sagen sollte. War es nur mein Eindruck, oder wurden die Mädchen dieses Rudels mehr als schlecht behandelt?
"Ich helfe dir...bleib hier bis ich pfeife. Ich vertraue dir, missbrauche dieses Vertrauen nicht." meinte ich und stand auf. Das Mädchen blieb sitzen und nickte ergeben.

Meine Zweifel Menschen gegenüber waren noch da, zwar schwächer, aber nicht ganz verschwunden.
Eigentlich sollte ich schon einen Orden bekommen, dafür, dass ich überhaupt so vertrauensvoll bin und einem zerbrechlichen, aber feindlichen, quasi mein Leben anvertraute.

Dennoch stand ich bereit im Schatten, bereit den zwei Wachen am Tor ordebtlich eine rüber zu ziehen. Doch zu dieser Genugtuung sollte ich nicht kommen...

Soulmate || Fuck you Alpha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt