Die letzten Lichter gingen aus und Jimin und Yoongi fielen in den ersehnten, geruhsamen Schlaf. Erneut eine Nacht die es zu überstehen gab, nur wussten sie nicht was sie erwarten würden. Es war noch so neu wie die Gefühle, die sie füreinander empfanden, die sie bis dahin niemals aussprachen, nur davon träumten. Aber man kann seine Träume nicht beeinflussen. Niemand kann die Uhren einfach anhalten und für immer wach bleiben. Wenn die Sonne zu Mitternacht schien, dann war es ein neuer Traum in den sich Yoongi einschlich, in einen neuen Traum von Jimin.
„Da bist du ja wieder, Hyung", sagte Jimin, der im Wohnzimmer auf ihn wartete als hätte er nie etwas anderes getan.„Was geschieht mit uns, Jimin, wieso kann ich in deinen Träumen umherwandeln, schlafwandeln?", fragte Yoongi und ging auf seinen Freund zu.
„Ich weiß nicht, ich weiß nur das ich dich will. Küss mich, küss mich einmal und lass nie mehr von mir ab", bat Jimin, der nun vor ihm stand, seine Augen schloss und sehnsüchtig darauf wartete, dass der Ältere seiner Bitte nach kam.
Yoongi wollte es, er wollte es so sehr, das köstliche an Jimin schmecken und er küsste ihn. Zart und samtig umschlangen sich ihre Zungen. Ihre Lippen miteinander versiegelt. Vergrabene Tage, in denen sie nicht so sein durften wie sie waren. Enthüllte Nächte, die sie durchlebten wie warme sonnige Tage.
Jimin öffnete die Augen und löste sich mit einem Ruck von dem Älteren. „NEIN", schrie er und bevor Yoongi sich aus der Flut der Gefühle lösen konnte, bemerkte er schon einen brennenden Schmerz an seinem Rücken. Ein heißes Messer durchzog seine weiche Haut, es drang nicht tief ein, aber es schnitt ihn wie von Teufelshand geführt. Er drehte sich herum und sah Nichts. Sein schmerzlicher Schrei hallte durch die Traumwelt von Jimin, der ebenfalls nicht mehr bei ihm war.
Jimin stand alleine dort, dort wo einst das Wohnzimmer war welches gerade von irgendetwas verschlungen wurde. Alles drehte sich, er um sich selbst und der Raum, der ihm so bekannt vorkam. „Yoongi? Hyung, wo bist du?", schrie er. Verzweifelt drehte er sich um, hin und her gingen seine Blicke, suchend nach dem einen. „Hyung, du musst mir helfen, wo bist du?", sagte er. Er bekam Antwort, nur nicht von seinem Freund. „Das ist nicht dein ernst Jimin, schlag ihn dir aus dem Kopf, hör auf deinen eigenen Traum zu träumen!", erklang eine männliche, tiefe Stimme. „Du hast es zugelassen, dass er in mein Reich eindringt, niemand darf in deine Träume eintauchen, ich bin der, der entscheidet was du träumst, ich bin dein Nachtfalke! Ich kann dich von einem Ort zum anderen tragen, mit dir durch deine Fantasie schweben und ich kann dich fallen lassen. Ich werfe dich ab und du fällst. Wenn du den Boden mit deinem Körper berührst wirst du denken das die Welt aufhört sich zu drehen und die Nacht nie mehr durch die Morgendämmerung vertrieben wird. Du wirst ewig träumen, Jimin", sagte der Nachtfalke.
Jimin schrie. „Nein, nein, ich will Yoongi! Ich will ihn! Und dieses mal wirst du mir meine Liebe nicht nehmen, du wirst meine Hoffnung auf stille Nächte nicht mehr zerstören. Er bleibt in meinen Träumen und wir werden dich zusammen verbannen!"Der Nachtfalke breitete seine Flügel aus, wirbelte mit ihnen die Traumluft umher und lachte. „Du weißt was geschieht, du weißt, dass er alles erleiden muss, was ich ihm aufbürde. Du weißt, dass du nichts über den Teil in dir sagen darfst, nichts über mich sagen darfst. Er würde dir nicht glauben, er würde dich für verrückt erklären, deine Mitmenschen würden dich verzweifelt aufgeben. Wie stark sind seine Gefühle für dich wenn er nicht weiß, was Nachts mit euch passiert? Wird er für dich nächtliche Tränen weinen, wird er für dich im Traum sterben um mit dir am Tage zu leben? Wir werden sehen. In der Nacht wirst du um ihn bangen und am Tage wirst du seine Wunden pflegen. Es ist deine Schuld das es so ist wie es ist, du hast ihn gerufen, du hast ihm Einlass gewährt in meine Welt, in deine Träume. Und nun wach auf, versorge seine erste Wunde!", kam es von dem Nachtfalken.
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Sleepwalker ➛ ʏᴏᴏɴᴍɪɴ
FanficUnd am Ende wird es sein, als sei ich nur ein verblasster Traum deiner innersten Wünsche gewesen, eine Spiegelung deiner Sehnsucht. Ich habe dir die Liebe gezeigt, die du ab jetzt für immer suchen wirst. Wie wahr diese zwei Sätze werden sollte, konn...