Just freaky

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„Jimin!" Sein Name hallte immer noch nach und es war das Einzige was er hörte, denn die Sirenen verstummten und die Glockenklänge der einzelnen Stunden die schlugen waren ebenfalls in seinem Traum hängen geblieben. Er wollte nur schlafen, zur Ruhe kommen nach diesem Tag, und träumte einen Albtraum, der hätte real sein können. Doch Jimin war zu schwach um gegen den Falken anzukommen, den er hasste und doch gleichzeitig anflehte bei ihm zu bleiben, ihn nicht zu verlassen. Yoongi hatte dies bereits getan, er war nicht da und doch stand eine männliche Silhouette vor ihm. 

Namjoon rüttelte an seinem Körper und rief seinen Namen. „Jimin, wach auf! Verdammt, wo bleibst du? Wir warten seit vier Uhr auf dich!", zischte er ihm entgegen.

Jimin blinzelte ihn an und erkannte das er immer noch lebte. Er hatte gehofft das er zumindest in seinen Träumen den Mut aufbringen würde es zu tun, sich zu verabschieden und Yoongi zu retten, doch selbst diese Hoffnung wurde ihm genommen. Seine Illusionen, die so wirklich schienen wurden jäh zerstört. „Es tut mir leid, ich... ich weiß auch nicht wie das passieren konnte. Ich hab geträumt das...", wieder verstummte er. 

„Was hast du geträumt?" 

„Ich habe Sirenen gehört, weil ich...", fing er erneut an. 

„Ja, irgendwo hier ist wohl ein Unfall passiert, die Ambulanz kam eben vorbeigerauscht. Verdammt, Jimin, so geht das nicht weiter!", kam es vorwurfsvoll vom Leader. Er setzte sich zu dem Jüngeren aufs Bett und betrachtete ihn, blickte ihm in seine Augen und meinte: „Schlaf dich aus. Wir sehen uns morgen, pünktlich!" Schwermütig stand er auf und Jimin hörte die Schritte, die er hinterließ, als er die Stufen hinunter ging. 

'Ausschlafen'

Wie sollte er schlafen wenn er nicht mal wusste wie er Ruhe finden konnte? Er griff zum Handy und drückte die Wahlwiederholung, wiedermal, immer die gleiche Nummer, aber niemand hob ab. Yoongi hatte gestern Abend nicht angerufen, er hatte ihn vergessen, er hatte ihn verleugnet, so dachte Jimin. Er schmiss das Handy gegen die Wand an dem es zerschellte. Kleine Teile des schwarzen Gehäuses verteilten sich im Raum und blieben achtlos liegen, wie er selbst.

Mit seinem unaufhörlichen Lächeln welches sich in seinem Gesicht ausdehnte betrat Yoongi das gemeinsame Domizil. Er schlich langsam die Stufen hinauf, ließ die Lichtquellen unangetastet und suchte sich mit seinen Händen und Füßen den Weg zu Jimin. Er dachte an die vergangenen Tage, an denen er vergeblich versuchte seinen Freund zu erreichen und hoffte das er auch ohne seine Hilfe an das dachte was sie beide zusammenhielt und was sie ruhen ließ. Das Jimin von selber die kleinen Pillen in seinen Hand nahm und sie schluckte, im Wissen, dass es das Beste für ihn war. Und für Yoongi. Er stubste die leicht geöffnete Türe zum Schlafzimmer auf und sah den Jüngeren friedlich schlafend im wärmenden Laken eingehüllt liegen. Er kniete sich neben das Bett und betrachtete ihn, 'was er wohl träumt, von wem', fragte er sich und traute sich kaum ihn zu küssen. Zu schön war das Bild vor ihm, zu schön war die schlafende Liebe. Er tat es doch, nahm seinen Mut zusammen und küsste ihn, berührte ihn mit seinen Lippen und schloss seine Augen, bis er bemerkte das Jimin seine öffnete.

„Hyung", sagte er und räkelte sich. 

„Hey Babe, geht es dir gut, ich wollte dich nicht wecken, aber ich konnte einfach nicht widerstehen, ich musste dich einfach küssen.", kam es erklärend von Yoongi und lächelte ihn an. 

„Schon gut, es war genau richtig, es war das worauf ich gewartet habe.", sagte Jimin und zog ihn zu sich heran, genau so weit bis sich ihre Lippen fast aufs neue trafen, fast. „Ich hab dich vermisst", hauchte er und Yoongi spürte den heißen Atem seiner Liebe dabei klar und deutlich. Jimin küsste ihn. 'Liebe ihn, bestrafe ihn', erklang die verdrängte und herbeigesehnte Stimme in seinem verfluchten Schädel.

Sleepwalker ➛ ʏᴏᴏɴᴍɪɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt