„Yoongi... Hyung, komm mit! Komm bitte!", flehten Jungkook und Hoseok und zogen ihn von Jimin fort. Der Rapper wollte ihm folgen, er wollte seiner Liebe überall hin folgen, doch seine Freunde ließen ihn nicht, sie zerrten ihn von ihm weg, nahmen dem Falken den Wind unter Flügeln fort, kein Auftrieb. Der Sturzflug war vorprogrammiert mit rasender Geschwindigkeit ins Verderben. In eine dunkle kleine Ecke drängten sie ihn, brüskierten sich vor ihn und redeten auf ihn ein. Er fasste sich an den Kopf, versuchte die Gehirnwäsche zu unterdrücken, die man gerade bei ihm ausführte. „Hyung, du mußt von ihm weg, Jimin ist krank, er ist sehr krank... Hyung, hörst du uns zu? Wach endlich auf!", erklang Namjoons Stimme, während er an den breiten Schultern seines Gefangenen rüttelte. Yoongi hielt sich immer noch den Schädel fest, presste seine starken Hände an seine Schläfen und wiegte sich hin und her, er summte vor sich hin, versuchte so die Stimmen zu übertönen. Plötzlich ließ er von sich selber ab, wandte seinen Blick zu Namjoon und endlich erklang seine Stimme: „Ihr könnt es nicht verstehen, ich liebe Jimin! Ich liebe alles an ihm und alles in ihm, alles was er mit mir macht. Ich wollte ihn nicht verlieren, ich will ihn nicht verlieren. Endlich kann ich ihn sehen, ich kann ihn wahrhaftig sehen... Jimin und all das was in ihm lebt. Ich habe mich ihm unterworfen, ich habe mich ihm gefügig gemacht, denn nur so kann ich wenigstens einen Teil von ihm haben". Tränen rannen schließlich über sein Gesicht und schluchzend fuhr er fort: „Ich will doch nur einen winzigen Teil von ihm, nur ein wenig Liebe von ihm, mehr nicht." Kurze Stille brach an, seine Freunde wußten nicht was sie darauf sagen sollten. Jungkook schluchzte im Hintergrund und Tae führte ihn weg. Der Maknae, so erwachsen er auch geworden war musste dies nicht weiter mit ansehen. War es für Yoongi schon zu spät? War es für Jimin zu spät? Sie hätten nicht fortschauen dürfen. Viel zu lange hatten sie ihre Blicke gen Boden geworfen, ihre Köpfe gesenkt und nicht aufgeschaut.
„Lasst mich durch oder ich schwöre bei Gott, es geschieht etwas! Lasst mich zu Yoongi! Lasst ihn in Ruhe, ihr versteht ihn nicht, ihr versteht uns nicht!", schrie Jimin und versuchte an Hoseok vorbei zukommen, doch so sehr er sich auch gegen den Älteren wehrte, er war immer noch standhaft, stand fest vor ihm und dachte nicht daran zu weichen, dachte nicht daran sich ihm zu unterwerfen, zu beugen.
Jin fing an auf Yoongi einzureden. „Hör zu, wir werden nicht zulassen das ihr euch zerstört, wir..."
Yoongi unterbrach ihn harsch mit den Worten: „Halt den Mund, Jin! Haltet alle eure Klappe! Es ist mein Leben und ich entscheide wen ich liebe, wie ich liebe und nicht ihr. Ihr werdet ihn auch noch sehen... den wahren Jimin und dann werdet ihr verstehen. Geht bei Seite, verpisst euch!", waren seine letzten Worte, die ihnen die letzte Hoffnung nahmen bevor er sie von sich stieß.
Er ging auf Hoseok zu, packte ihn und schleuderte ihn in die nächste Ecke. Der Freund knallte unsanft gegen den Tresen und einige Gläser konnten sich nicht mehr auf dem alten Holz halten, fielen und gingen zu Bruch. Sie zerbrachen so wie das Band welches alle einmal zusammenhielt. „Ist alles ok?", fragte Yoongi und blickte Jimin in Erwartung einer positiven Antwort traurig an. „Jetzt ja, jetzt wieder.", gab dieser zur Antwort, bevor sie beide den Club verließen.
Yoongis Rückenmuskulatur glich einer Schmetterlingsform, als er sich im seichten Wasser bewegte. Tage lagen zwischen dem Clubbesuch, Tage oder Wochen, ganz gleich, Jimin schaute Yoongi dabei zu wie er versuchte ebenfalls zu fliegen und lächelte zufrieden. „Hier trink was", rief er und streckte ihm die Whiskey Flasche entgegen. Der Rapper schwamm in die Richtung aus der die wunderschöne Stimme kam, stützte sich am Beckenrand ab und blickte auf. Vor ihm saß Jimin, seine Augen funkelten im Schimmer des Mondlichtes und das goldene Getränk blitzte darin auf, wie Gold das reingewaschen wurde. Der Koreaner nahm einen kräftigen Schluck des Whiskys, löste seine Lippen vom Flaschenhals und streckte die Falsche dem Jüngeren entgegen. Der nahm sie an, stellte sie jedoch achtlos an die Seite und rutschte langsam mit all seinen Sachen ins Becken. Er genoss das Gefühl des klammen Stoffes an seiner Haut, so als ob er eine neue Hülle erschaffen hätte. Er wog sich in Sicherheit, unverwundbar.
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Sleepwalker ➛ ʏᴏᴏɴᴍɪɴ
أدب الهواةUnd am Ende wird es sein, als sei ich nur ein verblasster Traum deiner innersten Wünsche gewesen, eine Spiegelung deiner Sehnsucht. Ich habe dir die Liebe gezeigt, die du ab jetzt für immer suchen wirst. Wie wahr diese zwei Sätze werden sollte, konn...