Kapitel 13: Kann das für immer so bleiben?

607 18 2
                                    

Ich hatte durch mein Studium komplett vergessen weiterzuschreiben und nur durch Zufall wurde ich wieder daran erinnert, dass hier noch eine Story auf mich wartet, die danach verlangt weiter zu gehen. Die Kommentare im letzten Kapitel taten unfassbar gut und haben mich motiviert zu schreiben. Es tut mir unfassbar leid, dass es so lange gedauert hat, aber Claire und Anne sind zurück. Also für alle die hier fast drei Jahre gewartet haben, here goes...

Anne  hatte ihre Hände um mein Gesicht gelegt, während sie mich geküsst hatte und wollte sie gerade wieder runternehmen, als ich mit meinen Händen schnell ihre Handgelenke festhielt, um  sie daran zu hindern. Meine Gefühle fuhren Achterbahn und das schon, seit wir bei Anne angekommen waren. Ich blickte in ihre wunderschönen, froschgrünen Augen und auch wenn ich mich voll und ganz auf diese konzentrierte, merkte ich dass Anne lächeln musste. Sie strahlte förmlich und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Meine Mundwinkel bewegten sich wie von alleine nach oben und ich war einfach nur glücklich und unbeschwert, so wie ich es schon lange nicht mehr gewesen war. Langsam ließ ich von Annes Handgelenken ab und legte meine Arme um ihre Hüften. Sie ein kleines Stückchen größer als ich und so konnte ich meinen Kopf auf ihrer linken Schulter ablegen. Anne nahm derweil ihre Arme und schlug diese eng um meinen Körper. Ich spürte ihre langen, zarten Finger auf meinen Rippen, atmete tief ein und schloss die  Augen. Zum ersten Mal seit ich diese Frau kennengelernt hatte konnte ich aufatmen. Nicht ein einziger Funke  Angst oder Unsicherheit plagte mich. Im Hintergrund hörte ich aus der Küche das Radio, welches ich erst jetzt zum bemerken schien und es lief gerade Heart to Heart von James Blunt. Auch wenn Anne es nicht sehen konnte, lächelte ich breit. "Kannst dur dich an dieses Lied erinnern?", fragte mich Anne plötzlich und riss mich aus meinen Gedanken, welche sich doch nur um sie drehten. Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten sagte sie ruhig "Das haben wir im Auto gehört, als ich dich vom Museum mit zum Bahnhof genommen habe und wir das erste mal zusammen alleine waren...was ein Zufall, dass es jetzt  wieder läuft." Ich konnte nicht anders. Mir kullerte eine kleine, zwarte Träne über die Wange und ich blickte in Annes Augen. Mit einem Kloß im Hals, der durch meine Freude und Aufregung ausgelöst war entgegnete ich "Ja! Das weiß ich noch ganz genau. Nicht ein Tag ist seit dieser Autofahrt vergangen, an dem ich nicht an dich gedacht habe und gehofft habe, dass ich dich eines Tages meine Anne nennen dürfte!". Anne nahm vorsichtig eine Hand von meinem Körper und strich mir mit der Fingerspitze die Träne von meiner Wange. Ich weiß nicht warum, aber plötzlich fing ich an zu schluchzen. Ihr Blick veränderte sich sofort von einem freudigen Lächeln hin zu Besorgtheit, während sie ihre Augenbrauen so zusammenzog, dass sich in der Mitte eine kleine Falte bildete. Gemeinsam setzten wir uns auf die Couch und Anne setzte Wasser für einen Tee auf. Mein Schluchzen hatte sich wieder gelegt, aber Anne war zu neugierig und so musste ich ihr erzählen, warum diese Reaktion gerade in mir ausgelöst wurde. 

Ich erzählte ihr also über sie. Wie ich Anne zum ersten Mal bemerkt hatte als ich neben Sarah und Emily im Hörsaal saß und wie ihre Augen mich damals schon verzaubert hatten. Dass sie eine Art an sich hatte, bei der ich einfach direkt schwach wurde und nicht einmal genau definieren konnte warum. Es waren ihre Blicke, die sanfte Stimme und so vieles mehr. Mit glühenden Wangen erklärte ich ihr, dass ich bereits mehrere ! Male von ihr geträumt hatte und sogar einmal in der Badewanne dabei eingeschlafen war und und und. Anne musste herzlich lachen und ich hatte das Gefühl, dass sie sich darüber sogar irgendwie freute. Sie umarmte mich innig und ich genoss es fest umschlossen und sicher in ihren Armen zum liegen. Aus der Umarmung heraus bewegte sie ihre Hände zu meinem Hüfte und während ich sie mit großen Augen ansah, drückte sie mich vorsichtig immer weiter mit dem Rücken auf die Couch, bis ich auf den weichen Polstern zu liegen kam. Nun hockte sie über mir, mit ihren Händen abgestützt neben meinen Ohren und starrte mich einfach an. Sie verlor sich so sehr in meinen Augen, dass sie, als ich meine Hände an ihre Taille legte, zusammenzuckte und ich mir daraufhin auf die Lippe biss. "Du träumst nicht", warf ich ihr neckend entgegen, obwohl das eigentlich so gar nicht meine  Art war. Aber plötzlich war ich mutig. Was macht diese Frau nur mit mir? Ich traue mich doch sonst nichts zu sagen und jetzt?  Anne war aus ihrer Trance erwacht und schien zu spüren, dass ich trotz meines Kommentars immer noch in Gedanken und viel zu verkopft war. Kurzerhand spürte ich ihre Hand an meinem Gesicht und sie beugte sich zu mir hinunter um mich zu küssen. Erst war es ein ganz normaler Kuss, aber mit der Zeit wurde dieser immer leidenschaftlicher. Sie wusste genau was sie tat. Ganz genau! Vielleicht hat sie das schonmal gemacht? Wie wild schossen mir wieder unnötige Gedanken durch den Kopf, aber als Anne letztlich an meinem Oberteil herumspielte, die Knöpfe meines Cadigan öffnen wollte und mich dabei fragend ansah, vergaß ich wieder alles um mich herum und nickte ihr zu. "Bist du sicher Claire?", fragte sie etwas ernster. Aber ich kam ihr schon wieder mit meinen Lippen entgegen und zog sie mit Hilfe meiner Hände immer dichter an mich heran. Mein Körper verlangte nach mehr...nach ihr!

Anne hatte meinen Cardigan inmittels aufgeknöpft und glitt mit ihrem Händen über meinen weißen Spitzenbralette, welchen ich angezogen hatte. Aber diesen ließ sie an Ort und Stelle und bewegte eine Hand weiter nach untern, um meine Hose aufzuknöpfen. Eine Levis Jeans mit 5 Knöpfen ist vielleicht nicht die beste Option gewesen, wie ich selbst bemerkte und mich unter ihren Bewegungen wand. Aber nachdem die Hose am anderen Ende der Couch lag ging es mir deutlich besser. Anne küsste meine Oberschenkel und meinen Bauch, es fühlte  sich an, als wäre keine Stelle an meinem Körper von ihren Küssen verschont geblieben und alles kribbelte. Stöhnend streckte ich ihr meine Hüfte entgegen und sie friemelte mit ihrer Hand an meinem zum Bralette passenden Spitzenhöschen, schob einen Daumen darunter und schaute mir abermals tief in die Augen. Ich wollte sie so sehr. Aber auf der anderen Seite war ich so unsicher...irgendwann musste es ja mal passieren, aber war es der  richtige Zeitpunkt? Über die passende Person musste ich nicht lange nachdenken, aber da war ich eben wieder. Die verkopfte, viel zu theoretische Claire. Vor ein paar Jahren hatte ich mir das alles so ander vorgestellt. Aber du bist doch schon 21 Claire, sei jetzt nicht albern!  Meine innere Stimme trieb mich in den Wahnsinn. Und während Anne langsam mein Höschen von meinen Beinen zog und meinen Körper, der  nach so viel mehr verlangte auch langsam in den Wahnsinn trieb, ertönte plötzlich ein Zischen aus der Küche und ich sprang schnell auf. "Der Wasserkocher...sorry! Oder möchtest du jetzt auf einmal doch keinen Tee mehr?", fragte ich mit roten Wangen, etwas außer Atem und eine Spur erleichtert. Wissend, dass alles was Anne eigentlich gerade wollen würde, ich war!

Aber ich liebe sie...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt