Kapitel 50

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- Bitte dieses Kapitel nicht lesen, wenn du zu Selbstverletzung neigst. Danke! -

Panisch rannte ich durch mein ganzes Zimmer und weinte, wie ein kleines Kind. Wie kann es sein. Wie konnte ich es vergessen?

Ja, es stimmt. Ich habe mich geritzt. Das letzte mal vor 2 Woche. Ich habe es total vergessen. Ich hatte zwar ein Kleid mit langen Ärmeln, aber man konnte anscheinend durch sehen. Ich habe auch Bilder zugeschickt bekommen von Presse Berichten, die Bilder von meinem Arm rangezoomt haben.

Ich habe einfach keine andere Lösung gefunden. Es ist nicht so, dass ich es jeden Abend tat. 3 Mal. 3 Mal habe ich es getan. Aus Wut. Aus Trauer. Aus Einsamkeit. Ich spürte nicht einmal Schmerzen, weil ich schon wie Tod war.

Ich habe auch mal eine Überdosis an Schlaftabletten genommen. Ich wäre fast gestorben - hätte Dardan mich nicht gefunden. Das ist unser tiefstes Geheimnis. Ich habe ihn angefleht, es mit in den Grab zu nehmen. Zum Glück hat er bis jetzt nichts gesagt.

Manchmal ist es halt so - du sitzt alleine im Bad. Weinst dir die Seele aus dem Leib und weisst nicht, was du tun sollst. Du denkst, es wäre das Richtige. Das einzige, was dir noch übrig bleibt. Doch du weisst auch, dass es eine große Sünde ist. Der Teufel ist manchmal aber zu stark...

Ich war langsam wieder auf dem guten Weg, doch wurde wieder in die Realität gezogen. Das Leben ist nicht immer so, wie man möchte... leider.

Ein Klopfen an meiner Tür brachte mich zurück in die Realität. Ich wischte mir schnell die Tränen weg und drehte mich um. Ich hörte, wie die Tür auf und zu ging. Ich drehte mich um und sah Cem dort stehen. Er hatte einen traurigen Blick im Gesicht.

Ich versuchte ein falsches Lächeln aufzusetzten, was mir aber nicht so gut gelang. Er kam auf mich zu und nahm mich ohne Worte in den Arm. Ich fing wieder an heftig zu weinen und genoss es, eine Schulter zu haben, auf der ich mich ausweinen konnte.

Er streicht über meine Haare und meinen Rücken, um mich aufzumuntern. Wir setzten uns nach einer Weile auf mein Bett, wo ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablegte. Er nahm meine Hand in seine und küsste sie. Ich sagte nichts und hinderte ihn auch nicht. Es fühlte sich richtig an.

Er drehte mein Gesicht zu ihm und gab mir einen Kuss auf die Stirn. So wie damals. Wir schauten uns einige Minuten in die Augen, bis ICH es einfach tat.

Ich küsste Cem.

Er war erstmal erschrocken, doch erwiderte dann den Kuss. Es wurde intensiver und das nächste, an was ich mich erinnern kann war, dass ich auf ihm lag und er kein Shirt mehr anhatte. Wir küssten uns wie wild, bis ich an seine Hose ging und er mich stoppte.

„Du bist nicht bei dir selbst Yasmin, wir können das nicht tun", sagte Cem und schaute mir tief in die Augen. Es brach mir das Herz, auch wenn er recht hatte. Es war wie ein schlag ins Gesicht und es tat sehr weh.

Sofort stand ich von ihm auf und schmiss sein Shirt auf ihn.

„Ja dann verpiss dich!", schrie ich und hielt mir die Tränen zurück.

„Tamam Yasmin beruhig dich ich habe es doch nicht so gemeint", sagte er und kam auf mich zu, doch ich schubste ihn weg.

„Ich will dich nicht mehr sehen!", schrie ich und hielt ihm die Tür auf. Es brannte in meinem Herzen.

„Soll ich dich ficken wenn du nicht bei dir bist?", fragte er wütend und zog sich sein Shirt rüber.

Ich sagte gar nichts mehr und versuchte mir die Tränen so gut es ging zurück zu halten.

„Scheisse", flüsterte er, bevor er das Zimmer verlies.

Ich lies mich an der Tür runter sinken und erstickte an meinen eigenen Tränen.

Ich werde nie wieder glücklich sein.

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Hello Leute,
hättet ihr damit gerechnet? Ich wollte für das 50. Kapitel was anderes machen. Ist ja was besonderes.
Ich muss heute auf jeden Fall den ganzen Tag lernen.
Wie waren eure Zeugnisse?
❤️

Capo - Der gute JungeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt