love doesn't exist | p.jm

12

Als er von mir lässt, breitet sich Panik in mir aus, denn ich bekomme das beklemmende Gefühl fallen gelassen zu werden und fühle mich plötzlich so leer. Es ist seltsam gewesen, befremdlich; ich habe so etwas noch nie gemacht und es dann auch wirklich zu machen ist schon irgendwie toll.

Das Gefühl, als er an meiner Oberlippe gesaugt hat war so unbeschreiblich schön, dass kann man nicht in Worte fassen, doch als er dann seine Zunge mit meiner hatte spielen lassen, war das eine Explosion aller Gefühle in mir, aller Gefühle die aufbringen konnte. Einfach unbeschreiblich. Schön. Magisch.

Jimin lächelt mich amüsant an, auf eine Art, die mein Herz höher schlagen und mich dahin schmelzen lässt. Dann dreht er sich um und schaut sie an, das Mädchen mit dem schwarzen Haarschopf, den ich kurz vor dem Kuss noch gesehen habe.

Er hebt erwartungsvoll eine Augenbraue. »Eine Spannerin«, flötet er sarkastisch und ich kann den kalten Unterton nicht überhören, er ist so schneidend.

Momo, eine Klassenkameradin von uns gerät ins Stottern:»I-ich.. es.. es tut mir Leid.«

Als er an ihr vorbeigeht, legt er eine Hand auf ihre Schulter und sagt:»Wenigstens siehst du deinen Fehler ein.«

Da fallen mir die Reagenzgläser in seiner Hand auf, also sind sie mir während des Kusses gar nicht aus der Hand gefallen, sondern er hat sie mir aus der Hand genommen. Momo starrt mich mit offenem Mund an; klar, sonst spiele ich in ihrer Liga, die Liga der Streber und Freaks, aber gerade, für wenige Minuten war ich etwas Besonderes. Etwas Schönes. Etwas.. anderes.

Park Jimin hat mich geküsst. Er hat gut geküsst, finde ich. Und er hat nach Minze geschmeckt, richtig sexy. Ich fahre mir ungläubig mit den Fingern über die Lippen und frage:»Ist das gerade wirklich passiert?«

Momo nickt mit aufgerissenen Augen:»I-ich v-vermute.. schon.« Meine Mundwinkel heben sich ruckartig und ich gehe mit dem restlichen Material nach draußen.

Niemand scheint unsere kleine Romanze in der Kammer bemerkt zu haben, nur Momo. Aber als ich Jimin bei Hyuna sehe, könnte ich weinen. Sie schreibt ihm gerade ihre Nummer auf die Innenseite seiner Handfläche; wahrscheinlich weil seine Arme schon voller Tattoos sind und presst ihren Busen so sehr gegen die Tischkante, dass ich befürchte sie könnten jeden Moment aus ihrem zu engen Top flutschen. Leider passiert das nicht.

Als ich mich hinsetze, kommt auch er wenige Minuten später und setzt sich die Chemiebrille auf. Dann fragt er:»Was müssen wir jetzt machen?«

Ich kann meine Wut nicht in Zaum halten und drehe mich langsam und bedrohlich zu ihm, dann beuge ich mich vor, sodass nur er mir hört und tippe mit meinem Zeigefinger gegen seine Brust. Dann fauche ich leise:»Du musst mir jetzt erst mal etwas erklären!«

»Ich?«, fragt er verblüfft. »Aber ich check doch eh nichts in Chemie.«

»Tu! Nicht! So!«, zische ich. Er stellt sich doch nur so blöd, um mir nicht meine Frage zu beantworten. Das Allerletzte, so wie Rosé erzählt hat. Und dieses Stück Scheiße hat mir meinen ersten Kuss geraubt. Seine Augen verengen sich und bestätigen meinen Verdacht, dass er sich nur dumm stellt. »Du hast mich geküsst«, stelle ich fest und beobachte ihn prüfend. Jimin rollt mit den Augen und mustert mich ungerührt. Ich schüttele den Kopf und starre ihn an, dann wiederhole ich:»Du hast mich verdammt nochmal geküsst.« Es klingelt. Die Stunde ist herum, Mist.

»Ein Kuss«, sagt er leise, fast drohend, als alle aufspringen und heraus rennen, »bedeutet nichts. Gar nichts.« Dann geht er.

.. Fortsetzung folgt ..