Es ist Donnerstag, als ich mit meinen Eltern zum Italiener muss. Denn es ist der erste Donnerstag im August und das ist immer Papas Geschäftsessen. Wie ich diese Termine hasse, mein Vater muss andauern zu irgendwelchen wichtigen Terminen.
Inzwischen sind zwei Tage seit dem Kuss mit Jimin vergangen, wovon ich natürlich außer Rosé niemandem erzählt habe und auch ihr habe ich strickt verboten irgendjemandem davon zu erzählen. Jimin hin oder her, er mag noch so schön und beliebt sein ich prahle nicht damit herum ihn geküsst zu haben, ganz im Gegenteil ich schäme mich dafür für wenige Sekunden wie alle anderen Mädchen auf ihn reingefallen zu sein.
Rosé hat ungefähr so reagiert als ich ihr am nächsten Tag vom Kuss erzählt habe:»Y/N, wie bitte? Du verarscht mich doch!«
Ich habe den Kopf geschüttelt, woraufhin sie herum gehüpft ist und nun lauter gebrüllt hat:»Verdammt! Du verarscht mich! Park Jimin hat dich?! OH! MEIN! GOTT!«
Ich habe schnell die Hand auf ihren Mund gelegt und geflüstert:»Bitte, nicht so laut. Es soll keiner erfahren.«
Rosé hatte gelacht:»Spinnst du? Du musst es alles erzählen, er hat doch eh schon so viele geküsst, da gehst du bald unter.«
»Genau aus diesem Grund«, habe ich leise gesagt,»Ich will nicht eine von vielen sein. Lieber verdränge ich es.«
»Verdrängen ist nicht vergessen.«
»Aber besser als nichts«
Auf alle Fälle hat er mich etwas seltsam gemustert, als ich ihn am nächsten Tag eiskalt ignoriert habe. Vielleicht denkt er jetzt, dass ich ihn ran gelassen hätte, weil er mich küssen durfte aber wenn er meint ich steige mit ihm ins Bett oder lasse mich nocheinmal küssen, hat er sich geschnitten.
Denn ich habe so einen heimlichen Pakt mit mir geschlossen, dass ich erst Sex haben werde, sobald ich neunzehn bin und dann auch nur mit einem Jungen, der mir verspricht mich zu heiraten und Jimin erfüllt mal so gar nicht meine Erwartungen. Er war jedenfalls ziemlich verwundert, dass ich wirklich sauer auf ihn bin, anscheinend ist er es gewohnt vergöttert zu werden, wenn er einen küsst.
Mama hat mich in ein wunderschönes, aber irgendwie auch recht knappes Kleid gesteckt. Jedenfalls ist es für meine Verhältnisse ziemlich knapp.
Mama lächelt mich freundlich an, gleich werden noch Papas Mitarbeiter kommen und dann werden sie wie jedes Jahr einmal ein Geschäftsessen machen, da Papa der Chef eines riesigen Unternehmens ist, hat er leider kaum nie Zeit für mich und Mama ist Anwältin und vierundzwanzig Stunden am Arbeiten, aber wenigstens mangelt es uns nicht an Geld.
Wir setzen uns an einen riesigen Tisch in die Ecke ans Fenster, weil wir auch viele Leute sind. Ich bin zum ersten mal in diesem Restaurant und fühle mich auf Anhieb sofort wohl hier; irgendwie scheint es so gemütlich zu sein, als wäre man zu Hause und nicht in einem noblen Restaurant und das scheint auch einige Leute hier anzulocken, denn es ist rappel voll hier drinnen. Als ich mich setze, richte ich mein Kleid.
Mein Vater fragt einmal in die Runde:»Alle da?«
Ein einstimmiges Gemurmel, dass mein Vater als ein »Ja« nimmt, ist zu hören. Ich schaue zu ihm herüber, er wirkt hier so stark und dominant, dabei kenne ich ihn als Vater nur liebevoll und sensibel. Er spielt hier die Rolle, die er nicht ist. Dann hebt Daddy die Hand und ruft den Kellner herbei. Ein gutgebauter Junge taucht plötzlich auf, ich sehe seine voll tätowierten Arme und die breiten Schultern, hebe den Blick und erstarre.
»Du?«, frage ich völlig entsetzt und fassungslos. Er arbeitet hier? Er ist hier Kellner? Ich soll den ganzen Abend im selben Raum wie ihn verbringen, die gleiche Luft einatmen? Womit habe ich das nur verdient?
Papa schaut mich verwirrt an und fragt:»Kennt ihr euch?«
In Jimins Augen blitzt es auf und er sagt:»Nein! Sie muss mich wohl verwechseln.«
Ich schüttele fassungslos den Kopf. Jetzt lügt er noch meinen Vater an und verleugnet mich, als wäre ich ein Stück Dreck für dass er sich schämt. Aber als er mich mit diesen flehenden Augen ansieht, kann ich nicht anders und sage unter den verwirrten Blicken aller:»Ja, tut mir leid, du sahst ihm auf den ersten Blick nur ziemlich ähnlich.«
Mein Vater lacht und sagt freundlich:»Tut mir leid, meine Tochter ist manchmal etwas verträumt.«
»Ich merke schon«, meint Jimin mit einem amüsanten Lächeln und ich weiß was er damit meint und laufe knallrot an.
Dann fragt er, was für Getränke er uns allen bringen kann; natürlich bestellen alle Alkohol, während ich nur eine Cola möchte. Jimin schreibt sich das alles ziemlich schnell auf seinen kleinen Block in der Hand und verschwindet dann in der Küche.
Ich frage mich ob er hier immer nach der Schule jobbt? Abends? Wobei er doch morgen früh wieder fit in der Schule sein muss. Aber wieso habe ich überhaupt Mitleid, als ich ihn an einem Tisch weiter hinten flirten sehe. Der Tisch ist voller Junggesellenin, die bestimmt Anfang zwanzig sind, also eigentlich viel zu jung für ihn.
Aber sie flirten trotzdem mit ihm und er geht darauf ein. Rasende Wut macht sich in mir breit, als ich sehe, wie die eine Blondine ihn etwas fragt und pervers grinst, woraufhin er lachend nickt und sie mit ihrer nackten Hand in sein offenes Hemd packt und über seine Brust streicht. Ist das nicht billig? Bitte sagt mir, dass das billig ist! So etwas würde ich nie im Leben machen und dann noch bei einem fremden Typen, egal wie hübsch er verdammt nochmal ist.
Und dann beschließe ich mich heute ein klein wenig an ihm zu rächen. Rache soll bekanntlich süß sein; heute spielt er den Kellner für mich, also spiele ich die eingebildete Millionärstochter.
.. Fortsetzung folgt ..
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love doesn't exist | p.jm
Fiksi Penggemar»Spar dir deine dummen Bemerkungen«, zischt er und lässt das frische weiße Hemd los. Dann kommt er auf mich zu, so nahe, dass er mich gegen die Tür drückt und seine Hände links und rechts von meinem Ohr abstützt. Seine Lippen berühren mein Ohr und s...