12.

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Taddl POV

Ich wachte auf. Nicht in meinem Bett, traurig und alleine wie die letzten Wochen, nein. Ich hatte meine Freundin im Arm. Mein Mädchen ohne das ich nicht mehr sein wollte.

Mein müder Blick fiel wieder auf ihre Bandanas.

Wieso war sie gestern so nervös, als sie sie abnehmen sollte? Ich wusste ja, das sie es unsäglich unbequem fand Armbänder oder Ähnliches in der Nacht zu tragen.

Meine Neugierde war zu groß, also griff ich vorsichtig nach einer ihrer Hände und öffnete den Knoten, um das Tuch etwas zu lockern.

Ich sah darunter hinein und konnte tiefe Schnitte erkennen, welche sich über ihr ganzes Handgelenk zogen. Geschockt bund ich das Bandana wieder zu und nahm sie fest in den Arm.

Starr blickte ich geradeaus. 800 Fragen sausten mir im Kopf herum, doch die Größte war die, wie ich sie darauf ansprechen sollte.

Wusste jemand davon? Was hab' ich getan... Wieso mach' ich sowas? Wieso verletze ich sie? Ich liebe sie doch...

Keine Emotionen waren auf meinem Gesicht zu sehen, bis ich von ihrer Stimme aus meinen Gedanken gerissen wurde.

"Guten Morgen, Batman"

Sofort musste ich lächeln, als sie meine Hand nahm und zu mir sah.

"Guten Morgen, Batgirl" die Schmetterlinge in meinem Bauch spielten schon wieder Amok und ich drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen.

"Gut geschlafen?" sie spielte mit meinen Fingern.

"Mhm", antwortete ich und hauchte ihr einen Kuss auf die Schulter.

"Wollen wir aufstehen?"

Sophie POV

"Ich lass dich erst los, wenn ich weiß, was es mit den Bandanas auf sich hat." meinte Taddl, als er mich fester in den Arm nahm.

"Junge, du erdrückst mich!" ich hüstelte und versuchte mich zu befreien, aber er lies mich nicht los.

"Sag mir halt was los ist?" er lies lockerer. Sein Ton wurde traurig und verzweifelt was mir einen Stich ins Herz verlieh. Aber was würde er sagen? Was, wenn er dann nicht mehr mit mir zusammen sein wollte? Was, wenn er nichtmal mehr was mit einem so depressiven Mädchen wie mir zu tun haben wollte?

Tränen sammelten sich unwillkürlich in meinen Augen und rannen dann leise über meine Wangen auf die Bettwäsche.

"Taddl... Du willst es nicht wissen. Ich glaube wir sollten glücklich sein und uns nicht darüber unterhalten, okay?"

"Ich kann aber nicht glücklich sein, wenn ich weiß, dass es dir schlecht geht." Anscheinend hatte er es jetzt begriffen, als er anschließend den Knoten löste und eines der Bandanas hinunterwickelte.

Er zog die Luft ein als er mein Handgelenk sah. Mein Herz ging immer schneller und schneller.

"Es tut mir leid." sagte ich und brach endgültig in Tränen aus.

"Shhhhh alles ist gut. Du musst dich nicht dafür schämen." dann stockte er. "Das ist alles meine Schuld." starr blickte er an mir vorbei.

Leider konnte ich dies nicht leugnen und blieb einfach still.

Eine Weile lagen wir so da, als Taddl sich plötzlich aufsetzte und mich mit sich zog. Schlaf bringts anscheinend wirklich.

Er wickelte das zweite Tuch auch noch von meinem Arm. Ich spürte eine Träne auf meine Schulter tropfen.

"Ich...ich wollte das nicht." stammelte er und sah auf meine Arme, die ich schnell wieder weg drehte.

"Es ist nicht nur deine Schuld, Taddl." Ich drehte mich zu ihm, setzte mich auf seinen Schoß, sodass ich ihm in die Augen schauen konnte und wischte die Tränen weg die seime Wangen hinunterliefen.

"Weiß jemand davon?"

Ich schüttelte leicht meinen Kopf.

"Nichtmal En?"

Wieder ein Kopfschütteln meinerseits.

"Liebst du mich denn trotzdem?" ich sah nach unten.

"Wie könnte ich dich denn nicht lieben?" er nahm mich fest in den Arm. "Du bist doch mein Batgirl"

Ich kuschelte mich an seine Brust und lächelte leicht.

"Ich frage mich jeden Tag wie ich so 'nen Jungen wie dich verdient 'hab."

Er strich mir sanft über den Rücken.

"Indem du so bist wie du bist." Plötzlich ging die Tür auf. Schnell schlang ich meine Hände um Taddls Oberkörper, um alles zu verdecken.

"Yo, Brudis. Stör ich?"

Ich konnte spüren, wie Taddl mit dem Kopf schüttelte.

"Wir wollten alle in die Therme fahren... na wie wärs?"

Ich wurde schlagartig nervös, was Taddl bemerkte und mir wieder über den Rücken strich.

"Klar, gerne!"

Was machte er da? Wollte er mich verraten?

"Okay, wir treffen uns in einer Stunde bei uns." dann war Ardy weg. Wahrscheinlich war er mit En's Zweitschlüssel in die Wohnung gekommen und hat sich irgendwas zu essen mitgenommen. Schmarotzer. Ich riss mich aus Taddls Umarmung.

"Sag mal spinnst du?" verzweifelt guckte ich ihn an.

"Du kannst doch irgendwas drüber machen. Armbänder oder irgendwas, das Mädchen eben so besitzen. Aber Therme ist der Hammer, vor allem mit dir biiiiiiiiiiitte!!!"

Ich überdrehte meine Augen.

"Haargummis werden schon halten. Du bist wie ein kleines Kind, weißt du das?" Ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, den er sanft erwiderte und seine Arme wieder um mich legte. "Und deshalb liebst du mich."

Es war kaum zu überhören wie sehr er sich auf heute freute.

Ich kuschelte mich wieder an seine Brust. "Mhm" ich lächelte.

"Wir müssen aufstehen, wenn wir in die Therme wollen, schließlich müssen wir auch noch zu mir!" ein Kuss wurde auf meinen Kopf gedrückt und wir standen auf um uns fertig zu machen.

Padlock.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt