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"Vergiss den Typen!" sagte ich und stand genervt von der Bank auf. "Sei froh, dass ich dich noch aufhalten konnte! Sonst wärst du jetzt im Knast oder bei Wissenschaftler, die dich untersuchen und alles aufschneiden" sagte ich und legte den Kopf in den Nacken. "So stellst du dir das vor? Krass. Aber auch wenn es so wäre, wieso intressiert dich das?Du hättest mich auch einfach hier liegen lassen können" zuckte er mit den Schultern.

Wieso macht er so blöd?

"Wir sind jetzt quitt!" richtete ich meine Cap und ging weg. "Warte wir sind noch nicht quitt. Du musst mich noch zu dir nachhause bringen" rief er hinter her und stand nach paar Sekunden vor mir. "Nur eine Nacht" zischte ich und lief vor.

"Sam meine Hände sind kalt, darf ich sie in deine Jackentasche tun?" fragte er mich plötzlich. Ich schüttelte perplex den Kopf und bewegte mich die Treppe runter. Er seufzte und lief mir hinter her.

Ich blieb vor meinem Häuschen stehen und sah mich um. "Bist du bereit in mein Häuschen zu treten?" fragte ich. "Welches Häuschen? Wird sind hier unter einer Brücke!" sagte er und verschränkte seine Arme "du willst mich doch verarschen!". "Nein. Wir stehen genau davor" sagte ich neutral wie möglich und lief auf die Wand zu.

"Wenn du da gleich gegen läufst, dann macht es Sinn, wieso du so dumm bist" lachte er und tippte sich auf die Stirn. "Gib mir deine scheiß Hand und mach die Augen zu Mädchen" befahl ich und streckte meine Hand aus. Er sah mich komisch an und drehte sich weg. "Gut dann gehe ich eben alleine" sagte ich schulterzuckend und ging durch meine Wand.

Ich atmete tief durch und legte mich glücklich auf das Bett. Es war so schön weich.

"Wow! Du hattest recht" kam es erstaunt von Jaden, der endlich durch die Wand gelaufen war. Ich verdrehte die Augen und setzte mich auf. "Schau dich ruhig um. Aber denk nicht dran irgendetwas anzufassen" sagte ich und holte mir meine schlafklamotten raus. "Ich bin kurz auf Klo!" rief er mir zu, worauf die Badezimmertür ins schloss fiel.

Ich nutzte die Chance und zog mich schnell um. In weniger als 3 Minute war ich fertig angezogen. Ich hatte eine graue Jogginghose an und ein schwarzes Top. Ich legte mich hin und sah an die Decke.

Ich hätte nie von mir erwartet, dass ich sowas tue. Zum ersten mal ist jemand in meinem Häuschen und ich muss sagen es ist komisch. Ich glaube auch nicht wirklich, dass es das letzte mal sein wird.

Ein weiterer Matia sitzt auf meinem Klo. Das ist eine komische Situation, doch ich hätte nie daran geglaubt, dass jemand auf meinem Klo sitzen wird.

Ich hörte wie er spülte und den Wasserhahn betätigte. Nach paar Minuten kam er raus und schloss die Tür hinter sich.

"Es ist sehr interessant hier. Wieso hab ich sowas nicht? Es ist bestimmt cool ohne Eltern" sagte er und machte sich auf meinem Bett breit. Ich seufzte und rutschte etwas zur Seite. "Für den Anfang ist es cool, ohne Eltern. Aber nach einer Zeit vermisst du sie" sagte ich und bekam leicht blaue Augen.

"Wie kontrollierst du das mit deinen Augen?" wechselte er das Thema. Ich beruhigte mich schnell und setze mich mit meinem Körper zu ihm. Er lag einfach da und sah sich die Decke an. Seine Hände hatte er, als kissen, hinter seinen Kopf gelegt. " Du bist länger unter Menschen und bist nur ein halber Matia. Du müsstest keine Schwierigkeiten haben und außerdem kann man das nicht kontrollieren. Genau so wie deine Gefühle, die kannst du auch nicht kontrollieren" erklärte ich ihm.

Er nickte wissend und sah mich an. Seine Augen trafen meine und ich bekam ein komisches Gefühl im Bauch. Davor konnte ich ihm ganz normal in die Augen sehen, doch das jetzt gerade. Diese Situation, die ist mir neu.

Ich habe noch nie jemanden mein Häuschen anvertraut oder gar darüber geredet.

Es ist neu. Es ist komisch.

"Ist alles oke?" fragte er und setzte sich auf. Ich sah ihn fragend an "Du hast komisch geschaut" grinste er leicht. Ich lächelte etwas. Unsere Augen trafen sich wieder und diesmal war das neue Gefühl stärker. Unsere Köpfe näherten sich langsam, während sein Blick immer wieder von meinen Augen zu meinen Lippen wechselte. Ich tat es ihm gleich und plötzlich berührten sich unsere Lippen.

Wir hatten beide die Augen geschlossen und bewegten langsam unsere Lippen. Im nächsten Moment klingelte sein Handy, weshalb wir schnell außeinander gingen. Ich stand auf und versuchte zu verstehen, was gerade passiert war.

Ich und Jaden haben uns geküsst...

Ich nahm mir schnell ein Spiegel zur Hand, während Jaden am Telefonieren war. Ich richtete ihn auf meine Augen und konnte sehen wie sie von Rosa zur Grau zurück wandelten.

Sie waren Rosa gewesen! Rosa!

Ich sah zu, wie Jaden Telefonierte.
"Wo warst du plötzlich?" fragte er und machte einen fragenden Blick. Ich musste leicht grinsen, weil die Person, mit der er telefoniert, nicht sehen kann, wie er schaut. "Bei Sam" sagte er nach einer Weile und sah kurz zu mir. Ich nickte leicht und näherte mich langsam meinem Bett.

Jaden war aufgestanden und läuft mit seinem Handy hin und her. Adriano ist am Handy. Ich hätte nicht gedacht, dass Jungs so lange telefonieren können.

Nach einer guten Stunde legte Jaden auf. Ich hab nach 10 Minuten aufgehört mit zu hören und widmete mich einem Blatt und Stift. Ich zeichnete aus Langeweile eine kleine Fee, die ich jeden Morgen und jeden Nacht an meiner Tür sah.

Sie waren winzig und süß. Jede war einzigartig und hatte ihre eigene Farbe und Charakter.

"Was malst du da?" fragte er plötzlich und nahm mir das Blatt weg. Ich erschrack leicht, weil ich sehr vertieft war und sowas nicht erwartet hatte. Ich habe ihn vergessen und den kuss...

"Gib das zurück! Ich bin noch nicht fertig!" sagte ich ernst und reichte meine Hand, doch er ignorierte sie und studierte meine Zeichnung. "Feen? Sowas gibt es nicht" lachte er und gab es mir zurück. "Gibt es nicht?" fragte ich ihn "wieso gibt es dich dann?" verschränkte ich und drehte ihm meinen Rücken zu.

Plötzlich legten sich zwei Arme um meine Hüfte. Ich blieb geschockt stehen und legte meine Hände auf seine. Ich versuchte sie zu entfernen, doch er ließ es nicht zu. Ich drehte mich in der Umarmung zu ihm und sah ihm in die Augen. "Was soll das?" fragte ich ihn und versuchte ihn von mir weg zu drücken, jedoch wieder ohne Erfolg.

Er sah zu mir runter und ich könnte schwören, ich habe rosane Augen gesehen. Er bekam Rosa Augen. Rosa.

Die Augenfarbe ♤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt