Ganz unerwartet (Clove POV)

486 32 0
                                    

Als ich die Anspannung von Cato während des Abendessens bemerke, bin ich zufrieden. Dennoch ist meine Wut stärker, weil er beim Mittagessen nur mit Glimmer geredet hat. Anstatt wütend zu sein, weil ich ihn möglicher Weise eifersüchtig gemacht habe, sollte er mal daran denken, wer ich überhaupt bin. Hätte er vielleicht mal Augen für mich gehabt, hätte er jetzt das komplette Gegenteil haben können, falls er es überhaupt möchte. 

Ich versuche diese Gedanken weg zu drängen, atme einmal tief durch und esse gespielt gut gelaunt den panierten Fisch auf meinem Teller. Brutus scheint zufrieden zu sein, im gegensatz zu Enobaria: "Sagt mal, was ist nun mit euch los? Erst ist die Kleine beleidigt und nun du, Cato!" "Ich bin nicht klein", mischte ich mich ein. "Du bist 15. Die anderen Tribute sind 18", widersprach mir Cato gefühlslos. "Und was ist mir dir? Du bist auch nicht 18, im gegensatz zu Glimmer. Zwischen euch beiden besteht ein größerer Unterschied als bei uns!", schrie ich ihn an. "Ja und? Zählt das etwa, wenn sie dich mit einer Handbewegung umbringen könnte?", erwiderte er mit einer lauten rauen Stimme. "Nicht bevor ich ein Messer auf dieses Miststück geworfen habe", meine ich mit Tränen in den Augen. Brutus wird das zu viel und brüllte uns an: " Spinnt ihr? Besonders du, Clove! Du kannst doch nicht einfach über einen Mittribut von dir herziehen! Die Beiden, also auch Glimmer, bedeuten euer Überleben. Und zu dir Cato, das Alter spielt hier keine Rolle. sie kann Messer werfen, undzwar wesentlich besser als du". Stille herrscht nun im Raum. 

Cato schaut weg während ich den Tisch verlasse und in meinem Zimmer verschwinden will. Im Hinterkopf höre ich Brutus' laute Worte, jedoch prallen sie an mir ab. Im Zimmer eingetroffen, lasse ich mihc  sofort aufs Bett fallen und möchte weinen. Das klappt nicht so ganz, denn meine Wut verhindert es. Mir wird gerade klar, dass ich nun entdültig mit Cato war. Ich vergrabe mein Gesicht im Kissen, damit ich nicht aufschreie. Wieso muss ich denn auch für diesen Jungen etwas empfinden? Er hat mich nicht verdient. 

Nach einigen Minuten höre ich plötzlich wie sich die Tür öffnet. Ich drehe mich ruckartig rum und versuche nicht gleich wieder rum zu schreien, als ich Cato sehe. Er steht mit seinem Blick so da, dass ich alles wieder vergessen könnte, jedoch muss ich einfach stark bleiben. Schnell kriege ich mich wieder in den Sinn, stehe auf, laufe zu Tür und schiebe meine Hände vor mich hin. "Geh!", schreie ich ihn an und versuche ihn dabei weg zu schieben. Ich schaffe es einfach nicht. 

Er nimmt unerwartet meine Hände und schiebt mich in mein Zimmer. Zwar schiebt er mich nicht so wirklich, aber von ihm kommt eine Wahnsinnige Kraft, die mich Rückwärts laufen lässt. Er hält meine Hände so sehr fest, dass ich mich nicht von ihm befreien kann. Ich schaue in seine Augen und mich durchflutet wieder dieses unbeschreibliche Gefühl durch den Körper. Als er mir auch in die augen guckt, kommt es mir so vor, als würde sich die Außenwelt anhalten. 

Das, was nun passiert, ist so unerwartet, dass ich es erstmal garnicht realisiere. Er drückt mich an sich und küsst mir auf die Lippen. Mich durchzieht eine wohlige Wärme und ein schönes Gefühl. Als ich mir die ganze Situation noch mal durch den Kopf gehen lasse, löse ich mich prompt von ihm und gehe einen Schritt zurück. Schnell drückt er sich wieder an mich und umarmt mich fest. Obwohl ich den Moment am liebsten anhalten würde, löse ich mich erneut und entferne mich noch weiter als zuvor. Fragend schaut er mich an, so dass ich zu Boden blicke. "Clove, ich musste das machen. Wieso tust du mir das auch mit dem Jungen aus 3 an?", fragte er und schaute enttäuscht zu mir. "Ich...Ich habs tean, weil.. weil ich es nicht weiß", lügte ich ihn an, da ich seine Frage sehr gut beantworten könnte. Ich will aber nicht, dass er weiß, dass ich neidisch auf diese Glimmer bin. Cato merkt, dass es mir unangenehm wird und lenkt das Thema ab "Das was vorhin passiert ist, tut mir unendlich leid, das war nicht so gemeint. Verzeih mir, bitte!". Ich könnte ihm wieder sofort in die Hände fallen doch ich muss durchhalten "Cato, es geht nicht. Du hast mich einfach runter gemacht und jetzt weiß ich wirklich nicht, was ich glauben soll"

Wir müssen in die Hungerspiele. Spiele, auf die ich mich mein ganzes Leben lang vorbereitet habe und mich eigentlich zu tode freuen sollte, dass ich erwählt wurde. Doch ich kann mcih einfach nicht auf sie konzentrieren, weil Cato dazwischen steht. Ich will gewinnen, das müsste aber heißen, dass Cato stirbt. Ich schüttel mit dem Kopf und bitte ihn zu gehen. Genau 1 Sekunde nachdem ich das gesagt habe, bereue ich es wieder, obwohl ich es eine richtige Entscheidung war. "Warum tust du das? Ich dachte, du würdest das auch wollen" "Was wollen?!", frage ich, obwohl ich ganz genau weiß, was er meint. "Na das WIR! Dass WIR ein Paar sind! Ist es etwa wegen Glimmer? Nur weil sie vielleicht attraktiv ist und ich mich mit ihr unterhalte heißt das nicht da..." "Du verstehst mich einfach nicht, oder?!", unterbreche ich ihn während ich weine. Eine Weile bleiben wir still stehen und schauen uns in die Augen. Dann geht er aus dem Zimmer und ich wünsche mir schon wieder, alles rückgängig machen zu können. 

Die andere Version der 74. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt