Verbündete (Fuchsgesicht POV)

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Zufrieden betrachte ich das Feuer, das ich vor mir entfacht habe. Nach nur wenigen Anläufen ist mir das gelungen und das obwohl ich durch die Karrieros abgelenkt worden bin. Ich dachte ja immer, dass sie brutal sind und zudem keine Gefühle kennen würden, heute wurde mir aber das Gegenteil bewiesen. Das nur durch einen einzigen Tribut: Clove. 

Was hatte wohl dieser Kuss zu bedeuten? Läuft da etwas zwischen ihr und diesem Cato? Das kann aber doch nicht sein, immerhin hat er ihr doch gerade klar und deutlich gesagt, dass er sie nicht in seinem Bündnis haben will. Außerdem frage ich mich wirklich was sie an ihm so toll findet. Auf mich wirkt er wie ein brutaler Killer und sein gutes Aussehen kann ihn von diesem Ruf meiner Meinung nach nicht retten. Dazu ist es ziemlich unvorteilhaft sich in den Hungerspielen zu verlieben. 

Mein Blick bleibt bei Marvel stehen. Zwar macht er mir ebenfalls auf eine gewisse Art und Weise angst, dennoch ist er mit Sicherheit der Sympathischte unter ihnen. Distrikt 1 hielt ich immer für die Eingebildesten, aber jetzt erscheinen sie mir überhaupt nicht so. Ich frage mich warum ich soviele Gedanken an die Karrieros verschwende und kriege schon langsam Kopfschmerzen, weshalb ich mich wieder voll und ganz dem Training widmen will.

Erneut gehe ich zu der Station mit den essbaren und giftigen Früchten. Der Trainer freut sich trotzdem als ich erscheine und so betrachte ich das Display. "So wie gestern. Einfach die giftigen Pflanzen antippen und in der zweiten Runde dann das Ganze umgekehrt", erklärt er mir. Ich nicke und beginne sofort. So schnell ich kann tippe ich auf die Pflanzen. Nach kurzer Zeit bin ich fertig und durch meine volle Konzentration sind meine Kopfschmerzen verschwunden. "Wahnsinn, wieder ein neuer Rekord!", jubelt der Trainer mich an. Ich lächle leicht, doch als ich Marvel und Tresh sehe, verschwindet es sofort. Sie haben es wieder getan! Sie haben mich wieder beobachtet und streiten jetzt, wieso auch immer, sogar auch noch. 

Ich versuche meine Gefühle zu verbergen und verabschiede mich freundlich von dem Trainer. Ich drehe mich um und laufe in die andere Richtung, einfach nur weg von den Beiden. Leider entdecke ich auf dem ersten Blick keine Station, die mich anspricht.

Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und sofort drehe ich mich erschrocken um. "Oh nein", denke ich als ich Marvel mit einem charmanten Lächeln vor mir stehen sehe. 

"Das was du kannst ist einfach unglaublich!", schwärmt er.

Ich schaue ihn prüfend an, weil ich seinen Worten keinen Glauben schenke. Er ist ein Karriero, zischen uns liegen Welten.

"Ich meine das ernst. Du kannst es weit bringen, vielleicht sogar gewinnen", beginnt er erneut. Als ich ihm immer noch nicht antworte, kommt er schließlich zum Punkt: "Wir können uns doch einfach verbünden"

Das bringt mich schließlich zum Sprechen, denn da ist wirklich das Letzte was ich tun werde: "Ähm, nein. Ich werde mich niemals mit euch verbünden!"

"Nein, nicht mit denen. Nur wir beide und... vielleicht noch Clove", erklärt Marvel außer sich.

Ich schaue ihn mit großen Augen an. Das kann doch nicht sein Ernst sein?

"Zu dritt wären wir ein unschlagbares Team. Du mit deinem Wissen, sie mit den Messern und ich mit den Speeren"

"Ach, damit ihr mein Wissen ausnutzen könnt und wenn wir drei nur noch alleine sind, ihr mich eiskalt umbringen könnt? Nein, und dabei bleibt es"

Schon läutet das Geräusch für das Mittagessen und ich bin erleichtert von ihm weg gehen zu können. Doch die Ruhe bleibt nicht lange, denn kurz vor dem Buffet werde ich von Tresh angesprochen. Er geht etwas unsicher auf mich zu und fragt mich ob ich mich nicht auch mit ihm verbünden wolle. Natürlich kommt er mit der gleichen Masche wir Marvel an, indem er mich für mein Wissen lobt. Meine Antwort ist die Selbe, obwohl ich Tresh wesentlich mehr leiden kann als Marvel. Deshalb entwickelt sich auch ein Gespräch:

"Und was ist mit Rue?"

"Ach, sie ist ganz okay und sehr geschickt, allerdings glaube ich, dass sie sich mit dieser Prim verbünden wird"

"Ach so..."

"Wie heißt du eigentlich?"

Ich muss mir auf die Lippe beißen, weil ich eigentlich dagegen bin ihm meinen Namen zu verraten. Schließlich tue ich es doch: "Finch"

Er möchte noch etwas sagen, aber ich lasse das nicht zu, indem ich schnell in der Kantine verschwinde.

Die andere Version der 74. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt