9. Kapitel

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Ich nutze mein Handy immer als Wecker, das um fünf Uhr zu vibrieren beginnt und es ist ein wenig umständlich, es in dem vollen Bett zu erreichen. Jason wacht auf und reicht es mir, dann reibt er sich die Augen.

>Guten Morgen<, sagt er verschlafen und streckt sich, wobei Lisa ihre Arme um ihn geschlungen hat.

>Dir auch. Konntest du gut schlafen?<

>Ich habe das erste Mal seit Wochen durch geschlafen<, sagt er und klingt überrascht. Tommy blinzelt verschlafen und greift nach dem Ausschnitt von meinem T-Shirt, um sich daran nach oben zu ziehen.

>Tommy, du leierst noch alle meine T-Shirts aus<, mahne ich ihn lachend und mache seine Hand los. Er nutzt die Gelegenheit und hält meinen Daumen fest, dann legt er sich wieder bequem an meine Seite.

>Er weiß eben, wie er bekommt, was er will<, sagt Jason belustigt und streicht ihm über den Kopf.

>Das wusste er schon immer<, entgegen ich und beobachte Lisa, welche sich die Augen reibt.

>Muss ich schon aufstehen?<

>Nein, du kannst noch schlafen.< Sie gähnt herzhaft, kuschelt sich wieder an Jason und bleibt liegen. >Ich muss Frühstück machen<, erkläre ich Jason und versuche mich von Tommy los zu machen.

>Ich gehe nachsehen, ob Sarah hier ist. Wenn nicht bleibe ich und fahre Lisa später in die Schule<, schlägt er vor und steht auf. Sofort kuschelt sich Lisa an mich und ich fühle mich komplett belagert. Sanft streiche ich ihr über den Kopf und sie lächelt, dann kommt Jason zurück und legt sie wieder zu ihr, ohne ein Wort zu sagen. Sarah ist nicht hier und wenn er das nicht wusste, hat sie nicht gesagt, dass sie heute Nacht nicht nach Hause kommt. Ich stelle meinen Wecker neu, lege mein Handy weg, das Buch, auf dem ich bis eben gelegen habe kommt dazu, dann mache ich es mir wieder bequem.

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Als mein Wecker das nächste Mal klingelt, macht Jason ihn gleich aus und ich bleibe liegen. Tommy liegt auf mir, den Kopf auf meine Brüste gelegt und Jason scheint der Anblick zu gefallen.

>Der Kleine weiß genau, was er will.< Ich muss lachen und streiche Tommy über den Rücken.

>Mag sein, aber wir müssen aufstehen.<

>Bleib liegen und entspann dich. Ich werde es hin bekommen, Lisa fertig zu machen und in die Schule zu fahren<, versichert er mir und hebt sie aus dem Bett. >Falls ich doch was brauche, melde ich mich.<

>Okay, danke. Lisa, erzähl deinem Papa keine Märchen, alles läuft wie immer.< Sie nickt und schnappt sich Jasons Hand, dann zieht sie ihn mit sich aus meinem Zimmer. >Und du wirst jetzt zum Dauerschläfer, oder was?< Er lächelt und hebt den Kopf.

>Woher weißt du, dass ich wach bin?<, will er wissen und klettert von mir runter.

>Nannys wissen so was.< Er lacht und springt vom Bett.

>Frühstücken wir mit Papa?<

>Wenn du möchtest.<

>Ja<, sagt er bestimmt, springt vom Bett und öffnet meine Tür. Ich folge ihm, wir gehen in ein anders Bad als Lisa und Jason, dann begleite ihn die Treppe nach unten und decke den Tisch.

>Du lässt es dir nicht nehmen, Frühstück zu machen, oder?<, will Jason wissen und kommt mit Lisa zu uns in die Küche. Er trägt seinen Anzug und dazu die neue Krawatte, die seine blauen Augen betont. Dieser Mann ist einfach umwerfend, das wird mir wieder einmal bewusst. Besonders mit diesem schönen Lächeln im Gesicht.

>Tommy hat darauf bestanden, dass wir zusammen essen.< Tommy nickt eifrig und ich stelle Jason seinen Kaffee hin, dann auch den Rest und setzte mich dazu.

>Ich glaube, ich habe dich noch nie im Schlafmodus gesehen<, sagt Jason locker und nimmt sich ebenfalls ein paar Frühstücksflocken.

>Habe ich ganz vergessen<, gebe ich zu und sehe an mir herunter.

>Ich mag diene Haare so viel lieber<, sagt Lisa und lächelt.

>Danke.< Ich schlage eins meiner Eier auf und löffle es aus, bis Jason wieder das Wort an mich wendet.

>Hast du schon etwas für Freitag zum Anziehen? Ich habe dich nämlich auch noch nie im Kleid gesehen.<

>Du hast Recht<, stimme ich ihm zu und hebe die Schultern. >Ich werde heute eines kaufen gehen, dank dir habe ich genügend Zeit heute Mittag.<

>Ich will nicht einkaufen gehen<, stellt Tommy gleich klar.

>Es dauert nicht lange und du darfst dir auch die Farbe aussuchen.< Sofort lächelt er und isst weiter.

>Das kann was werden<, lacht Jason und räumt seinen Teller weg. Ich bin auch fertig und räume den restlichen Tisch ab, dann gehe ich nach oben und ziehe mich um. >Wir fahren schon los, bis heute Abend<, verabschiedet sich Jason und ich wünsche ihnen einen schönen Tag, dann hole ich Tommy, helfe ihm mit seinen Schuhen und wir fahren in die Stadt, um mir ein Kleid zu kaufen.

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Tommy ist mehr als wach, er ist richtig aufgedreht, darum beeile ich mich beim Kleider durchprobieren und habe auch schnell eins gefunden. Danach fahren wir in den Park, wo er sich austoben kann und mit anderen Kindern spielt, bis er sich bereit erklärt nach Hause zu fahren, etwas zu essen und dann schlafen zu gehen.

Dieses Kind ist fast nur noch am Schlafen, aber was soll's?

Wir fahren also wieder nach Hause, er bekommt den restlichen Reis mit Fischfilet von Vortag und legt sich dann in sein Bett, wo er auch gleich einschläft. Ich habe noch beinahe drei Stunden, bis ich Lisa abholen muss, darum sammle ich die Wäsche zusammen, gehe in den Wäschekeller und sortiere sie. Sobald die Maschine läuft gehe ich in mein Zimmer, ziehe mich um und lasse Musik laufen, dann mache ich Sport.

Es ist erfrischend und gleichzeitig bekomme ich dadurch immer den Kopf frei, nebenbei halte ich mich auch fit und außerdem sieht man in meinem neuen Kleid jedes kleine bisschen Speck, welches zu viel ist und das will ich beseitigen. Gut, es ist nicht viel, aber nur deshalb werde ich es bis Freitag schaffen können, es weg zu bekommen. Offensichtlich bin ich etwas nachlässig geworden, das sollte ich ändern. Ich wiederhole die Übungen so oft ich kann und bin am Ende vollkommen erledigt.

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Nach einer kalten Dusche ziehe ich mich wieder normal an und gehe in die Küche, um mir einen Protein Drink zu mischen, für den ich nur Wasser und Pulver brauche, das ich mir gekauft habe. Der süße Drink tut richtig gut, dann gehe ich in den Wäschekeller, hänge die Wäsche auf und es ist fast drei Uhr. Ich würde die Treppe gern schnell hoch gehen, aber meine Beine sind wie Gummi, darum gehe ich langsam hoch und dann in Tommys Zimmer. Er spielt mit seiner Ritterburg und zeigt mir Stolz, wo er sie umgebaut hat.

>Sehr schön hast du das gemacht. Lass uns deine Schwester abholen, ja?< Er hebt die Arme, aber ich traue mich nicht, ihn hoch zu heben. >Heute nicht, morgen wieder.< Er zieht einen Schmollmund, folgt mir aber nach unten und zieht sich auch selbst die Schuhe an, dann gehen wir nach draußen, ich schnalle ihn in seinem Sitz fest und wir holen Lisa ab.

Eine Nanny zum verliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt