Am nächsten Morgen wache ich spät auf, das habe ich im Gefühl, auch ohne eine Uhr zu sehen. Das Haus ist still und unter meiner Decke ist es schön warm. Weder Tommy noch Lisa, keiner von ihnen ist heute Nacht zu mir gekommen und ich bin froh, dass die beiden durchgeschlafen haben und es ihnen gut geht, aber ich vermisse es auch. Sie bei mir zu haben erfüllt mich mit Ruhe und wenn sie weg sind, mache ich mir Sorgen um sie. Allerdings weiß ich, dass auch Jason im Haus ist und ich bin mir sicher, dass alles in Ordnung ist.
Mit einem herzhaften Gähnen strecke ich mich und schlage meine Decke zurück, damit ich irgendwann aufstehe. Wenn ich unter der Decke bleibe wird das heute nichts mehr.
>Nana!<, höre ich Tommy rufen und bin sofort auf den Beinen. Tommy kommt mir im Flur entgegen und schnappt sich meine Hand.
>Alles in Ordnung?<
>Du musst mitkommen<, sagt er bestimmt, ohne meine Frage zu beachten und ich lasse mich mit ziehen. Er wäre viel panischer, wenn Lisa etwas passiert wäre und er würde auch Jason holen, deshalb bin ich kein Nervenbündel. Allerdings hat er mich auch noch nie so schnell und bestimmt durch das Haus gezogen, ohne etwas zu sagen. Er steuert die Treppe an und wir gehen nach unten. Der Flur ist leer und Tommy zieht mich weiter, bis wir in der Küche angekommen sind.
>Überraschung!<, ruft Lisa aufgeregt und springt von ihrem Stuhl, um mich zu umarmen. >Wir haben dir Frühstück gemacht<, erklärt sie und nimmt meine freie Hand, um mich zum Tisch zu ziehen. Ich sehe mich nach Jason um und finde ihn tatsächlich am Kaffee-Vollautomaten.
>Für mich?<, wiederhole ich und setzte mich brav auf meinen Platz. Tommy nickt und klettert auf seinen Stuhl, während Lisa antwortet.
>Für gestern. Du hast so ein so leckeres Essen und einen richtig schönen Tag für uns gemacht. Dafür wollen wir uns bedanken. Ich kann noch nicht alles alleine machen, deshalb hat Papa geholfen.<
>Ich auch<, erklärt Tommy und hebt seinen Kunststoff Teller hoch, die wir immer dann benutzen, wenn Tommy sich um die Teller kümmert. >Ich habe die Teller alle alleine verteilt und das Besteck auch.< Er klingt ganz von sich überzeugt und ich kann nicht anders, als zu Lächeln und seine zerzausten Haare ein wenig zu richten.
>Ich bin stolz auf euch zwei<, lasse ich sie wissen und die beiden grinsen breit.
>Und was ist mit mir?<, will Jason wissen und kommt zu uns, eine Platte voller selbst gemachter Sandwiches in den Händen.
>Wenn ich das richtig verstanden habe, bist du nur Mitläufer und Aushelfer.< Er tut getroffen und die beiden kichern.
>Ich habe den Kaffee ganz allein gemacht und die Idee kam nicht von den Kindern<, verteidigt er sich. Lisa streckt ihm die Zunge raus und nimmt sich gleich etwas von der Platte.
>Niemand mag Kaffee<, sagt sie bestimmt und beobachtet Tommy.
>Das ist von mir<, erklärt dieser und reicht mir ein leicht zerdrücktes Sandwich, dem man ansieht, dass sehr viel Ketchup darauf ist.
>Danke.< Jason holt den Kaffee und reicht mir eine Tasse, dann setzt er sich zu uns.
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Das Frühstück ist wirklich gut, nachdem ich Tommy davon überzeugt habe, dass Ketchup kein Allzweckmittel ist. Lisa erzählt ausgedehnt, was für ein großer Aufwand hinter dem Frühstück steht und Jason ergänzt sie gelegentlich, während Tommy sich den Belag von ein paar Sandwiches klaut, weil er eigentlich keinen Hunger mehr hat und naschen will. Jason lässt ihn einfach machen, nur Lisa haut ihm gelegentlich auf die Finger, wenn er versucht eins ihrer Sandwiches zu öffnen.
Es ist richtig gemütlich, bis es klingelt und wir aufstehen. Jason geht und macht auf, während ich mit den Kindern nach oben gehe, um sie anzuziehen. Wir wollen ein wenig in den Park gehen und sie haben beide noch ihre Schlafsachen an, was ich ändere, bevor auch ich mich umziehe und einen kurzen Abstecher ins Bad mache. Die beiden sind schon unten im Wohnzimmer, als ich zurück in die Küche komme. Jason steht angespannt da, nur ein paar Meter von mir entfernt, darum sehe ich mich in dem Raum um und finde Sarah, die am Kühlschrank steht und etwas darin sucht.
>Wo ist das Problem?<, will sie wissen und hat offensichtlich nicht bemerkt, dass ich auch hier bin.
>Seit wann willst du Mutter-Tochter-Tage machen?<, will Jason wissen und ich ahne, dass das hier nicht gut enden wird.
>Ich will Zeit mit meiner Tochter verbringen, ist das so ungewöhnlich?< Sie sieht ihn Fragend an und ignoriert mich. Ich will mich nicht einmischen, deshalb gehe ich ins Wohnzimmer, wo die beiden auf der Couch sitzen und UNO spielen. Wie üblich setzte ich mich zu Tommy und nehme ihm die Karte ab, um sie ihm zu halten. Er schafft es noch nicht, sie so zu halten, dass er alle sehen kann. Er deutet auf die Karte, die er spielen will und ich lege sie ab.
>Du darfst ihm aber nicht helfen<, stellt Lisa klar und spielt ihre Karte. Tommy mustert grübelnd sein Blatt, als ich Jason nach oben gehen höre.
>Muss ich eine ziehen?< Zur Antwort ziehe ich ihm eine und er nimmt sie mir gleich ab, um sie zu spielen. >Heute gewinne ich<, verkündet er und Jason kommt wieder nach unten. Lisa spielt ihre Karte und hebt ihre letzte hoch.
>UNO<, verkündet sie und strahlt richtig, als Jason zu uns kommt.
>Natascha, kommst du? Wir nehmen Tommy mit, Lisa bleibt hier bei Sarah.<
>Warum?<, jammert Lisa gleich und ihr bevorstehender Sieg ist vergessen. >Ich will auch in den Park.<
>Sarah möchte etwas mit dir unternehmen. Du kannst sie fragen, ob ihr auch in den Park gehen könnt<, schlägt Jason vor und sie springt gleich auf, um zu Sarah zu gehen.
>Ich will mit Lisa mit<, beschwert sich Tommy und schlägt mir trotzig die Karten aus der Hand.
>Nächstes Mal wieder, ja?<, fragt Jason sanft und streckt die Arme nach ihm aus.
>Dann mache ich heute einen Papa-Tag<, verkündet Tommy und lässt sich von ihm hoch heben.
>Ist es trotzdem in Ordnung, wenn Nana mit kommt?< Tommy nickt und Jason gibt mir ein Zeichen, dass ich ihm folgen soll. Schweigend folge ich ihm und grüble nach, was hier los ist.
Seit wann will Sarah die Kinder voneinander trennen? Und seit wann will sie eins der Kinder bei sich haben, ohne es jederzeit an mich abgeben zu können?
Irgendwas stimmt da nicht, aber ich kann nichts machen und Jason weiß sicher mehr. Wenn er es akzeptiert, werde ich das auch tun. Wortlos ziehen wir uns die Schuhe an und steigen ins Auto, dann fährt Jason uns zum Park.
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Eine Nanny zum verlieben
RomanceNatascha Wolkow ist eine vorbildliche Nanny und liebt ihren Job von ganzem Herzen. Um von ihrem alten Leben Abstand zu gewinnen, hat sie sich entschieden einen ganz neuen Weg zu gehen und bei der Gelegenheit auch ein neues Leben zu beginnen. Schnel...