19. Kapitel

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Nachdem meine Klamotten völlig durchnässt waren, habe ich mir einen Bikini angezogen und meine nassen Sachen zum Trocknen aufgehängt. Jason hat die Zeit genutzt und die Abdeckung vom Pool zu nehmen und die beiden mit Schwimmflügeln auszustatten. Lisa kann zwar schon schwimmen, aber der Pool ist recht tief und solange kein erwachsener dabei ist, trägt sie lieber welche.

>Wie ist das Wasser?<, frage ich Lisa, die grade rein gesprungen ist und ein paar Schwimmzüge übt. Sie dreht sie zu mir um und grinst, auch die anderen beiden sehen sich nach mir um und Jason verstummt in seinem Gespräch mit Tommy. Mir gefällt sein Blick und versuche es mir nicht anmerken zu lassen, nur ein leichtes Lächeln verrät mich.

>Genau richtig. Kommst du?< Jason hat sich wieder gefasst und begleitet Tommy zu der Treppe, die in den Pool führt, während ich vom Rand aus rein klettere. Sie macht mich gleich nass und ich Räche mich, indem ich sie jage und an ihrem Badeanzug zurück ziehe, wenn sie versucht davon zu schwimmen.

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>Hast du Hunger?<, will Jason wissen und kommt an den Rand des Pools, wo ich sitze und die Sonne auf meiner Haut genieße. Er legt seine Arme auf den Steinrand, der den Pool umgibt und sieht zu mir auf, schütz sein Gesicht mit einer Hand vor der Sonne.

>Sehr sogar. Die beiden sollten auch Mal aus dem Wasser raus, da wäre ein Essen das perfekte Lockmittel.< Er lächelt und sieht sich nach den beiden um.

>Ich beneide dich<, sagt er leise. >Du kannst jeden Tag mit ihnen Spaß haben, ich dagegen kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel Zeit am Stück mit ihnen verbracht habe. Und der Tag ist noch lange nicht vorbei.< Er hat schon Recht, aber er vergisst etwas ganz wichtiges.

>Trotzdem sind es deine Kinder. Du wenn du sie häufiger sehen willst, musst du dir nur angewöhnen, weniger Überstunden zu machen.< Er verkneift sich ein Lachen, dann sieht er mich wieder an und hebt sich aus dem Pool.

>Da kann ich dir nicht wiedersprechen. Holst du die Sachen aus der Küche? Ich kümmere mich so lange um den Grill.< Er reicht mir die Hand, ich lasse mich von ihm auf die Füße ziehen, dann hebe ich mein Handtuch auf.

>In Ordnung, so machen wir es.< Sein Blick folgt mir, bis ich im Haus bin, wo ich erst einmal nach oben gehe und mir in meinem Zimmer einen trockenen Bikini anziehe. Die Sonne heute ist herrlich, trotzdem will ich mich nicht verbrennen, deshalb ziehe ich mir auch Shorts und ein T-Shirt über, bevor ich wieder nach unten gehe.

>Papa hat gesagt, wir sollen dir helfen<, werde ich von Lisa in der Küche begrüßt, die Tommy im Schlepptau hat.

>Dann ziehe wir euch beiden was trockenes an und decken dann draußen den Tisch, ja?< Beide nicken und folgen mir nach oben, wo ich den beiden frische Badesachen gebe und die nassen Sachen aufhänge, bevor wir wieder nach unten gehen. Die beiden sind noch ausgelassener als üblich und necken sich die meiste Zeit gegenseitig. Es ist wirklich Herzerwärmend, sie so zu sehen.

Tommy bekommt Teller aus Kunststoff und das Besteck für den Tisch, Lisa nimmt die Gläser und sie bringen die Sachen nach draußen, während ich den Salat fertig mache, bis sie wiederkommen. Beim zweiten Lauf bringt Tommy seinem Vater das Grillwerkzeug und ich bringe mit Lisa das Fleisch und Gemüse zu ihm.

>Wer soll das alles essen?<, will Jason wissen und betrachtet die beiden Schüsseln vor sich.

>Den Rest gibt es morgen. Wenn das Wetter hält, können wir noch einmal Grillen<, schlage ich vor und Tommy stimmt gleich mit eifrigem Nicken zu. >Lisa, kommst du noch Mal mit?< Sie folgt mir und wir holen den Rest aus der Küche, dann decken wir den Tisch und genießen den Duft von leckerem Essen, das bereits auf dem Grill brutzelt.

>Nana, flechtest du mir die Haare?< Zu Antwort hebe ich sie auf meinen Schoß und sie kichert.

>Sieht aus, als müssten wir das später machen. Sie sind zu nass, das gibt nur knoten.< Sie zieht einen Schmollmund und lehnt sich gegen mich.

>Los Sonne, mach sie trocken<, befiehlt sie und wir alle lachen. Tommy sieht zwischen Lisa und mir hin und her, dann klettert er auf den Stuhl neben mir und schnappt sich meine Hand. Mir fällt auf, dass die beiden den ganzen Tag noch nicht nach Sarah gefragt haben und ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Es ist schon später Nachmittag und eigentlich hätten sie schon ein oder zwei Mal nach ihr fragen müssen.

Oder fragen sie nicht, weil sie wissen, dass sie in Paris ist?

>Das Gemüse sieht schon gut aus, wer will zuerst etwas haben?< Zu meiner Überraschung schnappen sich beide Kinder ihre Teller und reichen sie ihm. >So ist das also. Nana macht nicht nur mich sondern gleich auch meine beiden Kinder zu gesunden Menschen.< Bei der Erinnerung an das kleine Gespräch über die Vollkornkekse vom Anfang der Woche muss ich lachen.

>Damit habe ich nichts zu tun, sie nehmen sich von ganz allein ein Beispiel an ihrem vorbildlichen Vater.< Er hebt skeptisch eine Braue und gibt den beiden etwas von dem Gemüse auf den Teller, dann reiche ich ihm meinen.

>Ich nehme auch was davon.< Er bekommt seinen Teller und weicht verlegen meinem Blick aus.

Eine Nanny zum verliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt