17. Kapitel

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Ich habe Seelig ruhig geschlafen, mit Jason an meiner Seite, aber jetzt bin ich wach und beobachte seine entspannten Züge. Er liegt in meinem Arm und ich beschütze ihn so gut ich kann, zumindest rede ich mir das ein. Er schläft ruhig und ich kann nichts tun, als ihm zu zusehen und zu beten, dass er nie wieder so traurig sein wird, dass er vor mir weint. Es ist wirklich erdrückend, wie sehr es mich beschäftigt, ihn weinen gesehen zu haben.

Es ist nur natürlich, dass auch Jason irgendwann einmal weint, aber vor mir?

Er reibt sich die Augen, dann setzt er sich leicht auf und sieht sich um.

>Wie spät ist es?<

>Keine Ahnung.< Ich habe zwar noch ein T-Shirt übergezogen und meinen BH in die Wäsche gestopft, bevor wir in meinem Bett schlafen gegangen sind, aber mein Handy ist noch in meiner Jacke und die liegt in seinem Schlafzimmer. Bei den Gedanken daran, wie er sie mir ausgezogen hat wird mir ganz warm.

>Bin gleich wieder da<, sagt er und steht auf, dann geht er ins Bad. Ich nutze die Gelegenheit und gehe in mein Bad, um mir die Zähne zu putzen, nach Alkohol ist Mundgeruch nämlich besonders ätzend.

Ich liege kaum wieder in meinem Bett, da kommt Jason zurück. >Es ist kurz nach sieben. Guten Morgen übrigens.< Er lächelt leicht und klettert zu mir auf das Bett.

>Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?<

>Seht gut sogar<, bestätigt er und legt sich neben mich. >Wegen gestern Abend. Ich-<

>Wage es nicht, dich zu entschuldigen.< Überrascht sieht er mich von der Seite an und ich verschränke die Arme vor der Brust. >Dafür gibt es nicht einen einzigen Grund.< Er lächelt wieder und dreht sich auf die Seite, um mich anzusehen.

>Danke. Kann ich mich dafür revanchieren?<

>Wofür denn? Für den wundervollen Abend oder den atemberaubenden Kuss?<, frage ich ihn neckend und er rollt die Augen.

>Du weißt genau, was ich meine. Ich habe dich gestern halb ausgezogen und du hast mich getröstet, ohne ein Wort dazu zu sagen.<

>Da hast du es doch. Nächstes Mal ziehst du mich eben ganz aus, bevor du anfängst rum zu jammern.< Ich weiß nicht, ob das zu hart war, aber er lacht und nimmt eine meiner Hände. Seine sanfte Berührung fühlt sich unglaublich gut an und mein Bauch flattert wieder erwartungsvoll.

>Es steht dir nicht, wenn du so böse drein blickst und die Arme verschränkst.< Jetzt muss auch ich lachen und lege mich ihm gegenüber hin.

>Ach ja? Was steht mir denn deiner Meinung nach?<

>Schwarze Spitze.< Ich öffne fassungslos den Mund, dann boxe ich ihm gegen die Brust.

>Darum geht es grade nicht<, erinnere ich ihn und er nimmt meine Hand, legt sie auf seine nackte Brust. Sein Herz schlägt schnell, zumindest soweit ich das beurteilen kann.

>Aber genau daran denke ich im Moment.< Mein Kopf dreht sich um die Erinnerungen an den vergangenen Abend, seine Blicke und seine Küsse, die über meinen Körper gewandert sind.

Dieser Erinnerungen an mich lassen sein Herz so schnell schlagen?

>Woran denkst-<

>Küss mich.< Sofort beugt er sich zu mir und drückt seine Lippen auf meine. Automatisch öffne ich den Mund und erwidere seinen Kuss, dann lässt er meine Hand los. Nur einen Moment später ist er über mir und mir entfährt ein Stöhnen, dabei berührt er mich kaum. Er stützt sich auf dem Bett ab, während ich meine Hände nutze, um ihn näher an mich zu ziehen, dann spüre ich eine seiner Hände an meiner Seite. Sanft schiebt er mein T-Shirt etwas nach oben, stricht über meinen Bauch und mein Unterleib brennt förmlich, dabei ist das hier noch harmlos. Wie letzten Abend lässt er seine Hand bis zum Bund meiner Panty wandern, dann hält er inne, aber diesmal küsst er mich noch einen Moment weiter.

>Warum lässt du mich?<, fragt er und sein Atem geht mindestens so schwer wie meiner.

>Weil du der Einzige bis, den ich je lassen werde. Du allein entscheidest, wie weit du gehst.< Er mustert mich, sucht nach etwas in meinen Augen und dann schiebt er seine Finger unter den Stoff, weiter nach unten. Mein Kopf fällt zurück und er küsst meinen Hals, dann berührt er mich und meine Hüften graben sich in die Matratze. Über drei Jahre sind vergangen, dass mich ein Mann berührt hat und noch dazu ist es Jason, der Mann, dem mein Herz gehört.

Er erstickt mein Stöhnen mit einem Kuss und bewegt seine Finger langsam, genießt meine Reaktion. Sein Kuss und seine Berührungen sind alles, was ich empfinden kann. Ich bin unfähig zu denken, mein Kopf ist vollgestopft mit Jason und seiner Nähe, den Gefühlen, die er auslöst und verursacht.

Selbst, wenn ich es gewollt hätte, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen auch ihn anzufassen, zu spüren was ich bei ihm anrichte. Mit Leichtigkeit treibt er mich immer höher, bis ich kaum noch atmen kann, dann löst er den Kuss, sieht mich an und beobachtet, wie ich mich unter ihm winde. Mein Körper erbebt herrlich und meine Hände graben sich in seinen Rücken, ich weiß gar nicht wo hin mit all diesen Gefühlen.

Er sieht mich an, während ich versuche meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen, dann zieht er seine Hand aus meiner Panty und stützt sich auch mit ihr auf der Matratze ab.

>Als kleine Entschädigung für gestern<, sagt er und küsst mich noch einmal sanft.

>Du hast nie etwas derart Schlimmes getan, um das als Entschädigung nutzen zu können. Etwas vergleichbar schlimmes kannst du gar nicht tun.< Er lächelt und streicht über meine garantiert gerötete Wange.

>So gut?<

>Besser. Du warst doch dabei und bist mein Zeuge.< Mit einem breiten Grinsen legt er sich neben mich.

>Das kann ich bestätigen. Seltsamer Weise geht es mir jetzt besser.<

>Das freut mich, wirklich<, sage ich leise, sehe ihn einfach nur an.

>Vielleicht kann ich eine Wiederholung für dich einrichten.< Schon wieder so eine himmlische Verheißung, bei der ich ruhig bleiben soll.

>Aber nicht heute. Wir müssen die Kinder um neun abholen<, erkläre ich und klinge ein wenig heiser. Mein Unterleib zieht sich köstlich zusammen und ich genieße seinen folgenden Kuss in vollen Zügen, dann lässt er vor mir ab und steht auf.

>Was hältst du davon, wenn wir mit den Kindern an den See fahren?<

>Heute?< Er nickt und bleibt in meiner Tür stehen.

>Wir wollten diesen Sommer auf jeden Fall an den Strand, aber ich möchte nicht bis ans Meer fahren. Denkst du, die Kinder haben Lust darauf? Immerhin waren sie diese Woche schon im Schwimmbad.<

>Darum geht es nicht<, sage ich nachdenklich und stehe auch auf. >Der See ist diese Woche geschlossen. Wollen wir in den Pool gehen und später grillen?< Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus und er nickt.

>Das ist eine gute Idee. Dann hole ich die Kinder und du gehst einkaufen? Essen war noch nie meine Stärke, ob es ums Einkaufen geht oder Kochen.< Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er in irgendetwas nicht gut ist.

>Abgemacht.<

Eine Nanny zum verliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt