Tommy schläft tief und fest, den Kopf auf meine Schulter gelegt und Lisa schleppt sich müde ins Haus, während ich ihre Tasche trage.
>Du kannst gerne gleich ins Bett, nur schnell noch die Zähne putzen, ja?< Sie stöhnt genervt, geht aber nach oben und ins Bad, wie ich am Geräusch des Türschlosses erkennen kann. Die Bäder und das Schlafzimmer ihrer Eltern sind die einzigen Zimmer im Haus, die abgeschlossen werden können. Leise gehe ich ebenfalls nach oben, stelle Lisas Tasche in ihr Zimmer und bringe dann Tommy in sein Bett. Seine Klamotten kann er an lassen, nur seine Schuhe ziehe ich ihm aus, decke ihn zu und bringe die Schuhe nach unten.
Lisa kommt aus dem Bad, sobald ich wieder oben bin, wünscht mir eine gute Nacht und verschwindet in ihrem Zimmer. Die Kinder sind also beide im Bett und endlich habe ich ein paar Minuten für mich. Ganz ohne Eile ziehe ich mich aus und steige in die Dusche im großen Bad- weil dort die beste und größte Dusche eingebaut ist- um das herrlich warme Wasser zu genießen, welches sie mir schenkt.
Dieser Montag war wie die meisten anderen auch, nur bin ich es nicht gewohnt, Tommy so lange herum zu tragen. Nächstes Mal nehme ich den Kinderwagen oder sein Laufrad mit, dann hat sich das. Seufzend hebe ich den Kopf gegen die Brause und rolle die Schultern.
Warum mache ich mir um das alles hier so viele Gedanken?
Schon wieder denke ich darüber nach, was Sarah die letzten Stunden hier gemacht hat und warum sie mich und die Kinder aus dem Haus haben wollte, dabei ist es klar. Sie will etwas verbergen und mein Bauchgefühl sagt mir, dass es keine Kleinigkeit ist. Ich stelle das Wasser ab und verteile Shampoo in meinen Haaren, wasche meinen Körper mit etwas Duschgel, dann spüle ich es wieder ab und steige aus der Dusche. Morgen früh muss ich die Kinder wieder duschen, bevor sie zur Schule gehen. Das bedeutet, dass sie früher aufstehen müssen, aber heute Abend wäre es noch viel schlimmer gewesen, besonders, weil ein müder Tommy unerträglich ist, wenn er nicht schlafen kann.
Ich wickle mich in ein Handtuch und bürste meine Haare, dann fällt mir auf, dass irgendwas nicht stimmt. Grübelnd sehe ich mich um und finde den kleinen Abfalleimer, der immer am selben Platz steht, nur heute nicht. Es gibt nicht viele Sachen, in denen ich penibel bin, aber Dinge gehören an ihren Platz. Die Bürste lege ich zurück in das Regal neben dem Waschbecken und gehe zu dem Eimer, um ihn an seinen Platz zu stellen, doch meine nassen Finger finden nicht genug halt und er rutscht mir aus der Hand.
>Ganz, ganz toll gemacht<, lobe ich mich und stelle den Eimer wieder auf, um das Zeug zurück in den Eimer zu stopfen, dann halte ich inne. Zwischen all dem ekligen Müll liegt auch ein Kondom auf dem Boden und das bestätigt meine Befürchtung. Durch Zufall weiß ich, dass Jason gegen manche Weichmacher allergisch ist und deshalb ist es logisch, dass er und Sarah nie Kondome benutzen, es kann also nicht von ihm sein und außer Sarah kann niemand hier die Frau sein, die daran beteiligt war.
Schnell stopfe ich alles in den Eimer, auch ein zweites Kondom, rolle etwas Klopapier ab, wische damit über den Boden und stopfe es noch mit rein, damit niemand etwas darin erkennt, dann stelle ich den Eimer zurück und wasche meine Hände sehr gründlich und mit viel Seife.
Ganz ehrlich, was soll ich jetzt machen? Ich glaube nicht, dass die Sache in ihrem Urlaub das erste Mal war, dass Sarah fremdgegangen ist, aber ich kann mich nicht daran erinnern, vorher schon etwas in der Art vermutet zu haben.
Sie hat sich in den letzten Jahren immer gleich verhalten, war immer ziemlich gleich oft weg und ich habe nie erlebt, dass sie sich von Jason distanziert hat oder etwas in der Art. Allerdings gibt es aus diesem Grund nur drei mögliche Erklärungen. Entweder, sie betrügt ihn schon über zwei Jahre lang, sie ist eine unglaublich gute Schauspielerin oder der Skilehrer war zwar der erste, aber jetzt legt sie richtig los, wenn sie am Tag danach schon den nächsten hat und das gleich zwei Mal. Egal, welche dieser Möglichkeiten stimmt, es gefällt mir nicht. Irgendwie muss ich Jason helfen und die Kinder schützen. Zwar wird Sarah dadurch nicht automatisch zu einer schlechten Mutter, aber die Kinder sollen nicht mitbekommen, dass die beiden nicht mehr so sind, wie sie ihre Eltern kennen. Auf keinen Fall sollen Tommy und Lisa zwischen den beiden stehen, wenn das alles hier zusammen bricht.
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Eine Nanny zum verlieben
Storie d'amoreNatascha Wolkow ist eine vorbildliche Nanny und liebt ihren Job von ganzem Herzen. Um von ihrem alten Leben Abstand zu gewinnen, hat sie sich entschieden einen ganz neuen Weg zu gehen und bei der Gelegenheit auch ein neues Leben zu beginnen. Schnel...