Yesterday, Today and Tomorrow

-8-

Ms. Martin: WO WARST DU?
Fragte sie mit erhobener Stimme.
Sie verschränkte die Arme und gab mir einen so verabscheuenden Blick, wie ich ihn noch nie von ihr gesehen habe.

Ich: Ich bin überfallen worden.
Sagte ich und wollte ihr die Wunde an meinem Arm zeigen.

Ms. Martin: Diesen Scheiß will ich nicht von dir hören!
Sie ergriff meinen Arm und zog mich hinter sich her.

Mir war klar was sie jetzt tun würde.
Sie zog mich bis in die Küche und öffnete die Tür des großen Kühlraums. Sie warf mich hinein und verschloss die Tür wieder.
Es war nicht das erste mal, dass sie das getan hatte.

Es war der Tag, bevor meine damals beste Freundin Kassi im Kinderheim adoptiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt war ich 8 Jahre alt und bin beim Spielen mit Kassi gegen Ms. Martin ihre teuerste Vase gestoßen und sie ist kaputt gegangen. Nachdem sie es bemerkt hatte, sperrte sie mich das erste mal hier hinein.
Ich erinnere mich noch ganz gut an den kalten Geruch von Fleisch und Eis.

————————————————————————

Die schwere Tür öffnete sich wieder.

Ms. Martin: Komm jetzt.

Sie brauchte mich zu meinem Zimmer, wo Ally und Lara schon lange am schlafen waren. Ich hatte noch nie über das einfach gehen nachgedacht, wie in dieser Nacht. Aber das geht nicht. Das konnte ich einfach nicht.

Am nächsten Morgen tat ich so gut wie nichts. Ich war nur in Gedanken. Ich fühlte mich wie in einem dieser Actionbücher, nachdem was gestern passiert ist.
Den ganzen Tag verbrachte ich nur mit denken und verarbeiteten. Ich wusste nicht mehr, wie ich jetzt über Fünf denken sollte. Aber irgendwie konnte ich auch verstehen, warum er es mir zuerst nicht erzählt hatte. Ich hätte vielleicht genau das selbe getan.

Lara: Du hast den ganzen Tag nichts gegessen Ell. Willst du nicht doch mit uns zum Abendessen gehen?
Fragte sie besorgt.

Ich: Nein, ist schon gut.

Lara sah mich nochmal besorgt an, bevor sie ging und die Tür hinter sich sanft schloss.
Plötzlich hörte ich ein leichtes klopfen am Fenster unseres Zimmers
Ich öffnete es und sah hinaus.

Fünf: Hey.

Ich erschrak.

Ich: Was machst du hier??

Fünf: Ich muss mit dir reden Ell, bitte.

Ich überlegte kurz.

Ich: Oke, von mir aus.
Ich kletterte hinaus und setzte mich zu ihm auf die Feuerleiter.

Ich: Also was gibts?

Fünf: Wir wollen, dass du zu uns ziehst- Ich will, dass du zu uns ziehst.

Ich: Was?

Fünf: Ja!

Ich: Ich kann nicht... ich kann Ally und Lara nicht hier zurück lassen.

Fünf: Und was ist, wenn wir eine Familie für die beiden finden würden.

Ich: Dann wäre das was anderes. Aber ich kann nicht einfach gehen und sie bei dieser grauenhaften Frau lassen.

Ich wusste, dass ich gerne bei Fünf und seiner Familie bleiben würde, aber ich wusste nicht, dass uns jemand beobachtete.

================================

Frau: Ich denke, ich weiß jetzt, wie wir Nummer Fünf dazu bekommen, dass zu tun, was wir wollen.