-11-

1.2K 58 2
                                        

Ich öffnete die Augen und sah mich verschlafen um. Dann viel mein Blick auf Fünf, welcher mit dem Kopf auf dem Bett lag und schlief. Mir viel erst nach einigen Sekunden auf, dass er meine Hand hielt. Ich lächelte und hielt seine Hand fest in meiner.
Er hatte schon so viel durchgemacht und hatte eine so starke Wirkung auf mich. Und mit diesem Gedanken traf ich eine Entscheidung.

Ich sah wie Fünf seine Augen öffnen und ließ schnell seine Hand los. Er rieb seine Augen und streckte sich.

Fünf: Geht es dir besser?
Fragte er mich sanft und hatte ein besorgtes Lächeln im Gesicht.

Ich nickte nur. Ich stand auf und stellte mich vor ihn. Er sah mich verwundert an und stand dann auch zögerlich auf. Ich versuchte eine selbstsicher Erscheinung zu bieten und sah ihm tief in die Augen.

Ich: Trainer mich.
Forderte ich ihn auf.

Er zog die Augenbrauen zusammen und versuchte zu verstehen, was ich gesagt hatte.

Fünf: Was? Warum?

Ich: Damit ich mich verteidigen kann, falls mir etwas passieren sollte.
Lüge. Halbe Lüge. Es könnte nicht schaden sich verteidigen zu können, wenn nochmal solche Typen in der Gasse auftauchen. Aber in Wirklichkeit wollte ich so sein wie Fünf. Stark und selbstsicher. Wenn ich dieses zierliche, weinende Mädchen bleibe, werden Ally und Lara mich im Jenseits hassen. Auch wenn sie jetzt an einem sichereren Ort sind, weiß ich, dass sie mich nicht weinen sehen wollen.
Mein Blick blieb ernst.

Fünf: Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist Ell.
Sagte er und sah zu Boden. Er steckte seine Hände in die Hosentaschen.

Ich: Bitte Fünf.
Ich sah ihn so flehend an, dass ich eigentlich nicht mal "bitte" hätte sagen müssen.

Er seufzte nochmal tief aus.
Fünf: Na schön, aber das wird nicht einfach.

Ich behielt meinen ernsten Blick bei und nickte nur stark.
Ich wusste, dass die kommende Zeit anstrengend sein wird, aber ich hatte mich an dieser Idee schon fest gebissen und werde es auch durchziehen.

Ich bekam ein eigenes Zimmer im Gebäude, welches nicht weit weg von Fünf seinem Zimmer war.

————————————————————————
Schon am nächsten Tag fingen wir mit dem Training an. Er meinte, dass ich erstmal Muskeln brauche, sonst würden es mir nichts bringen ohne Kraft.
Er ließ mich tausende Liegestütze und so weiter machen. Und dabei zeigte er keine Gnade mit mir. Er ließ mich weiter und weiter machen. Jeden einzelnen Tag. Nach einigen Wochen zeigte nicht nur er, sondern auch Allison und Diego mir einige moves.
Ich lernte schnell und wurde von Woche zu Woche motivierter.
Ich bereute meine Entscheidung kein Stück.

Ich spürte, wie das Selbstbewusstsein in mir wuchs, und auch Andi und Cloe merkten es.
Doch als Fünf seine Spezialität anstand, spürte ich die Nervosität wieder in mir.
Er brachte mir bei, wie man mit verschiedenen Waffen umging. Doch die Schusswaffen machten mich nicht nervös, sondern die Art, mit der Fünf mir das beibringen wollte.

Ein Podest stand vor mir und darauf ein Scharfschützengewehr. Ich stütze mich also mit den Ellenbogen auf dem Podest ab, und die Waffe bedienen zu können. Mein rechtes Augen sah dabei durch das Visier. Ich wollte mich auf das Ziel konzentrieren, welches weit von mir entfernt war. Doch dies erwies sich als unmöglich, als Fünf sich nah hinter mich stellte und sich über mich beugte. Dieses schwarze Tank Top, welches es anhatte, machte mich schon genug fertig.
Er nahm meine Hände und legte sie in die richtige Position.

Fünf: Du musst sie so halte und drück den Abzug schon leicht zurück, um schneller zu schießen.

Ich hörte garnicht zu. Sein warmer Atmen in meinem Nacken brachte mich um den Verstand. Ich fühlte mich komisch und schoss.
Daneben. Er entfernt sich von mir und ich spürte, wie sich mein Herz beruhigte. Ich drehte mich um, nicht wissend, dass er mir immer noch sehr nah war.
Nur wenige cm trennte sein Gesicht von meinem. Seine Augen wurden plötzlich so tief und leuchtend. Ich hatte das Gefühl nicht mehr zu atmen.
Ich riss mich aus diesem Traum und lief rot an. Ich drehte mich wieder zur Waffe und sah auf das Ziel.

Ich: Ups... ich dachte ich treffe.
Sagte ich mit einem Fake Lachen.

Er grinste nur und schüttelte dann den Kopf.

Yesterday, Today and Tomorrow Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt