»»--Chapter Nine--««

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I'm standing in between
the cold sneer
and the loneliness
nobody can understand
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Soobin

Ich war froh, als wir endlich in dem kleinen Einkaufsladen ankamen. Eine Stunde durch die trockene Wüste war nicht wirklich was, was ich jeden Tag machen musste. Ich hielt Yeonjun die Tür auf und folgte ihm dann in das Geschäft. Während Yeonjun zum Gemüse ging, führte mich mein erster Weg zu den Getränken. 

Kritisch musterte ich die Auswahl an gekühlten Getränken und entschied mich schließlich für Wasser, welches ich in einen Korb packte, den ich mir am Eingang mitgenommen hatte. Ich seufzte leise, denn ich merkte schon jetzt, wie der Korb schwer wurde. Wir mussten aufpassen, was wir mitnehmen wollte, schließlich mussten wir es auch noch zurück zur Hütte schleppen. Als ich mich um wandte, um zum nächsten Regal zu gelangen, musste ich feststellen, dass unweit von mir ein Typ stand, der mich offen anstarrte. 

Ich lächelte vorsichtig und versuchte nicht allzu nervös zu werden unter seinem Blick. "Du bist der Junge mit den Flügeln", sagte er ehrfürchtig. Mhm. Hallo auch, dir auch einen schönen Tag. Es war erstaunlich, wie viele mir mit einer gewissen Verehrung entgegentraten, aber trotzdem nie meinen Namen wussten. Oder sie wussten ihn doch, aber er war ihnen egal. Im Grunde sahen sie mich gar nicht, sie sahen nur meine Flügel. Auch, wenn ich mich störte, motivierte ich mich selbst zu einem freundlich Lächeln. Im Grunde wäre ich vielleicht nicht besser. Diese Flügel waren schon arg beeindruckend. "Ja, der bin ich", meinte ich verlegen und nickte dem jungen Mann zu. "Guten Tag." Vorbildfunktion und so. 

Ich spürte einen weiteren Blick auf mir und konnte hinter meinen jetzigen Gesprächspartner Yeonjun erkennen, der mit schmalen Augen die Situation überblickte. Er hatte ein Auge auf mich, wie es aussah. Ich wandte mich wieder meinen Gegenüber zu und lächelte. "Stimmt es das du Glück bringst?", fragte er mich. "Kannst du mich segnen?" Ich schüttelte schnell den Kopf. "Nicht, dass ich das wirklich unter Kontrolle hätte oder bestätigen könnte. Tut mir leid", ließ ich ihn freundlich wissen und hoffte, dass sich das Thema damit schnell erledigt hatte. Doch so schnell wollte er wohl nicht aufgeben. "Sei nicht so schüchtern", sagte er erwartungsvoll, "ich hab das schon von genug Leuten gehört, dass du das kannst. Komm, ich kauf dir auch was dafür." 

Ich unterdrückte ein Seufzen. Zum Himmel, warum glaubten die Leute immer den Leuten, von denen sie irgendwas gehört hatten, aber nicht mir, bei dem sie die Infos aus erster Hand bekamen? Ich konnte niemanden segnen und heilen schon gar nicht. Als ich jünger war, habe ich auf gut Glück Hand aufgelegt, weil mein Vater gesagt hat, ich soll es tun. Der Rest waren reine Selbstläufer. Wann immer dann etwas Gutes passierte, wurde es sofort mit mir in Verbindung gebracht worden. Nicht weil es so war, sondern weil die Menschen es so wollten.  Die 80% der  Fälle, in denen einfach gar nichts passiert, wurden dabei einfach ignoriert. Sollte mal etwas Schlechtes passiert sein, dann wurde erst recht nicht darüber gesprochen. Es passte nicht ins Bild. Niemand wollte einen Jungen mit weißen Vogelfedern auf dem Rücken. 

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