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Save me, maybe I have
turned into a monster
╚═══════════.✵.═╝Yeonjun
Wir blieben dennoch eine Weile so sitzen und ich lehnte meinen Kopf schon fast schläfrig zurück an seine Schulter. Irgendwann begann er wieder meinen Nacken zu kraulen. "Jeez, Soobin", beschwerte ich mich und er stupste mein Kinn an, damit ich aufschaute. "Warum hasst du es wirklich so sehr?" Ich schwieg einen Augenblick. Wieso durchschaute er mich wie Glas?
"Es war das Erste, was sich an mir verändert hat, zusammen mit den Hörnern. Damals, als diese noch ganz mini waren und ich sie unter einer Mütze verstecken konnte. Ich hatte Kopfschmerzen und habe deswegen eben angefangen zu schnurren. Keine Ahnung warum, wahrscheinlich, um mich selbst zu beruhigen. Ich habe es selbst nicht mal bemerkt." Fahrig seufzte ich bei der Erinnerung. "Meine Mutter kam so schon kaum klar mit den kleinen Hörnchen, als ich dann anfing zu schnurren, sah sie mich nur an und sage mir, ich solle das nie wieder machen."
Ich hatte gedacht, dass es mir schwerfallen würde, darüber zu sprechen, doch irgendwie wurde es mit jedem Wort leichter. Es war fast, als würden sie einfach aus meinem Mund fließen und dabei all den Dreck mit rausschwämmen, der sich in meinem Herzen und meinem Kopf angestaut hatte, weil ich immer nur allein mit dem Schmerz und meinen Gedanken gewesen war.
"Ich konnte nicht aufhören, so sehr ich es auch wollte. Es ging einfach nicht. Es ist nicht, wie mit dem Knurren, was sich so gut unterdrücken lässt, wie eben andere Sachen, die man macht, um seinem Unmut auszudrücken. Das Schnurren kommt einfach. Ich habe da keine wirkliche Kontrolle drüber. Sie sagte mir wieder, ich soll aufhören und wieder und wieder und da hab ich das erste Mal geknurrt. Ich hab sie angeknurrt, weil sie mich immer wieder ermahnte. Da war was los, das kann ich dir sagen", ich lächelte bitter.
"Sie hasst mich dafür."
Soobins Gesicht zeigte den Schmerz, den ich auch fühlte und ich strich ihm kurz über die Wangen und unter den Augen lag, um ihn zu trösten. "Sie ist... Was ist ihr Problem?" Ihm schienen die Worte zu fehlen und es tat gut, endlich mal wen auf meiner Seite zu haben, denn ich kannte das Problem auch nicht so wirklich. "Ich weiß nicht", murmelte ich unentschlossen und biss mir auf sie Lippe. "Sie will so sehr normal sein."
Sie wollte dieses Leben nicht, aber ich wollte es genauso wenig. Ich hatte nicht darum gebeten, dass mir Hörner wachsen und alle Angst vor mir bekommen. Ich hatte nicht darum gebeten, selbst Angst zu haben, dass ich mich in ein Monster verwandelte. Ich hatte nicht 'Hier' geschrien, als es darum ging komische Körpereigenschaften zu entwickeln. Ich wäre sehr gerne einfach normal geblieben, hätte die Schule normal abgeschlossen, ohne nur gerade so durchzukommen, weil ich mich oft nicht hingetraut hatte. Gern hätte auch ich einfach den normalen Lauf eines Teenagerlebens gehabt. Prüfungsstress, Alltag, Hobbys, mich vielleicht in ein Mädchen oder einen Jungen verliebt und mit dieser Person zum Abschlussball verabredet ...
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Crown
Fanfic"Welchen Teil von 'Ich versuche zu verdursten' und 'Geh mir aus der Sonne' hast du nicht verstanden?" - "Ich habe den 'Ich bin einsam' und den 'Ich bin verletzt' Teil verstanden. Und jetzt trink was." Was brauchst du, damit in deinen Leben alles sup...