»»--Chapter Three--««

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Who you?
Are you my salvation
who found me deserted?
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Soobin

Noch bevor sich unsere Blicke das erste mal kreuzten sah ich, dass er verloren war. Verloren nicht im Sinne von 'da war nichts mehr zu machen ', auch wenn er das behauptete, nein, verloren im Sinne von 'abhanden gekommen', 'verirrt' - abgetrieben in einen ganzen Ozean aus Einsamkeit.

Ich erkannte mich in ihm.

Er wartete nur darauf endlich von jemanden gefunden zu werden, auch wenn er das vielleicht noch gar nicht wusste und würde gerne derjenige sein, der ihn findet, immerhin war ich auch nur eine verlorene Seele in der Wüste. Ich war mir sicher wir könnten uns gegenseitig helfen.

Allerdings stellte er sich schnell als harter Brocken raus. Was auch immer er alles durch hatte, hatte ihn hart werden lassen. Er hatte eine Mauer aus diamanteten Sarkasmus. Da musste man erst einmal durchkommen.

Es war nicht so also hatte ich Mitleid mit ihm, es war viel mehr Mitgefühl. Empathie. Ich verstand ihn besser, als er mir zutraute. Mochte es bei mir vielleicht anders sein, als bei ihm, so war es hinten raus doch dasselbe. Wir hatten ein Problem mit Menschen. Mochte er gelernt haben, wie es ist ausgegrenzt zu werden, so wusste ich, wie es war wenn einen die Leute bedrängten. Letztendlich waren in beiden Fällen die Menschen und ihre Erwartungen der Kern der Problematik.

Wer gab anderen das Recht über seine Hörner zu urteilen und ihn unter Generalverdacht zu stellen? Und gab anderen das Recht über meine Flügel zu urteilen und zu verbreiten, ich sei ein Glücksbringer, man müsse nur meine Flügel anfassen und alles, was man je im Leben verbockt haben mochte, wurde wieder gut. Dabei war das alles nichts mehr als eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Die Leute wollten, dass ich Glück bringe, also bogen sie sich ihre Realität so, wie sie sie brauchten.

Schön, dass Person A jetzt den Job bekommen hat, aber das hat verdammt noch mal nichts mit meinen Flügeln zu tun, sondern damit, dass Person A sich nicht so dumm bei der Bewerbung angestellt hatte. Aber heeeey wen juckt's? Ein Wunder ist geschehen! Woooweee!

Er mochte in die Wüste geflohen sein, um der Feindseligkeit zu entkommen, ich war hier draußen, um endlich atmen zu können.

Ich riss mich aus meinen Gedanken und schüttelte meinen Flügel ein bisschen aus. Der wurde langsam ein bisschen schwer, doch ich wollte ihn nicht runter nehmen, den mein gehörnter hoffentlich-bald-Freund wurde schon ein bisschen rot um die Nase. Es war viel zu warm, er saß hier wahrscheinlich schon viel zu lange und er hatte noch immer nichts getrunken. Er brauchte den Schatten.

Ich stützte meinen Kopf auf die Hand und musterte ihn. "Also... ich hab nur die Flügel", meinte ich auf seine Horn-Werbung hin und fragte mich, wie es wohl war, wenn man nicht nur die Hörner hatte, sondern auch noch Fangzähne. Und Knurren! Immerhin bereiteten mir meine Flügel keine Schmerzen, aber dafür störten sie massiv beim Schlafen. "Immerhin sind die dafür gut", fügte ich hinzu und deutete auf meinen ausgestreckten Flügel. Ich zuckte mit den Schultern. Er sagte noch immer nichts, sondern seufzte nur genervt.

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