Kapitel 9

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"Kookie! Wach auf! Los! Wir sind da!", weckte mich plötzlich eine aufgeregte Stimme. Sofort wurde ich wach, blinzelte etwas und schmatzte. "Komm schon! Jetzt nicht schlapp machen! Wir sind doch gerade erst angekommen!", rüttelte mich Taehyung am Arm. "Ist ja gut ich bin wach!", meinte ich lachend und stieg aus dem Auto aus. "Jimin ist schon in die Stadt gegangen. Ich habe ihm gesagt, dass wir uns spätestens 15 Uhr wieder hier treffen. Das heißt wir haben jetzt ganze fünf Stunden Zeit!", sagte er und stieg aus dem Auto. Ich tat es ihm gleich und streckte mich erst einmal ausgiebig. "Und weißt du was das Beste ist?", fragte er mich aufgeregt. "Nein, was denn?", antwortete ich lachend. "Alles ist umsonst!", sagte er und grinste. "Im Ernst?". "Ja! Der Rummel wird einmal im Jahr von der Gemeinde aus unserem Ort gespendet, jedoch haben wir nicht genügend Platz um ihn im Dorf aufzubauen, daher wird er in der nächstgelegenen Kleinstadt errichtet.", erklärte er. "aber er wird nur von den Dorfbewohnern betreut.", ergänzte er noch, als wir auf den Rummelplatz zuliefen.

"Hey Taehyung!", wurde plötzlich gerufen. Ein recht großer Junge kam auf uns zugelaufen und lächelte. "Hey! Ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist!", meinte der Junge überrascht, würdigte mich keines Blickes. "Ah! Ja, das war auch recht spontan die Entscheidung, dass ich hierherkomme.", meinte Taehyung und kratze sich am Hinterkopf.". "Achso, na dann", meinte er und sah mich letzten Endes doch noch an: "Und wer ist dein Freund? Sind neue Leute in unser Dorf gezogen?", fragte er Taehyung überrascht. "Sein Name ist Jungkook, er ist hier nur vorübergehend. Seine Familie wollte eigentlich für zwei Wochen in den Urlaub, doch sie hatten sich verfahren, hatten auf unserem Feldweg eine Panne und sind jetzt erstmal zwei Wochen bei uns.", erzählte Taehyung. "Erstmal, ja?", wiederholte der Junge, wobei Taehyung's Blick zu Boden glitt und er etwas bedrückt aussah. "Du solltest den Aufenthalt hier genießen, Jungkook...". Nun klang auch der Junge benommen. "W-Werde ich.", meinte ich knapp. "Na dann, Taehyung. Ist dein Bruder auch da?", fragte der große Junge. "Nein, er hatte noch etwas zu erledigen.", antwortete Taehyung. Sofort erinnerte ich mich an die Situation von erst zurück, ein Unwohlsein machte sich in meinem Bauch breit. "Achso, Schade. Naja, wie dem auch sei. Wie es aussieht, werden wir uns wohl nun öfter sehen, was?", fragte der Junge mit einem leichten Lachen in seiner Stimme. Taehyung nickte und lächelte zurück: "Genau.", antwortete er knapp. "Also, bis dahin, Tae und Jungkook! Ach ja, sag deinem Bruder schönen Gruß! Ich komme ihn heute Abend besuchen.", verabschiedete er sich und ging. Ich sah ihm kurz hinterher: "Wer war das?", fragte ich interessiert. "Das? Das war Kim Seokjin.", sagte er. "Kim Seokjin? Ist er ein Verwandter von dir?", fragte ich. "Oh, ja! Er ist mein und Namjoon's Cousin. Er ist sehr nett.", meinte er. Darauf nickte ich nur. "Lass uns jetzt endlich gehen! Ich will Achterbahn fahren!", meinte Taehyung bettelnd. Ich nickte lachend und lief ihm hinterher.

Eine nach der anderen Attraktion fuhren wir. Wir hatten jede Menge Spaß und ließen mich den Vorfall von heute Vormittag vergessen. Nach drei Stunden purem Nervenkitzel, begaben wir uns an einen der Imbisse und bestellten uns etwas zu Essen. Nachdem unsere Bestellung uns übergeben wurde, setzten wir uns hinter den Imbiss auf die aufgestapelten Reifen, welche als Gewicht dienten, damit die Strippen der Festzelte sich bei starkem Wind nicht lösten. "Mh! Das schmeckt gut! Das hätte ich nicht gedacht!", meinte ich staunend und haute rein. "Ja! Die Frau die dort arbeitet, ist die Mutter eines guten Freundes von mir. Deswegen mussten wir auch nichts bezahlen.", erklärte Taehyung. Ich nickte während ich genüsslich das Essen aß.

"Du bist schwul, stimmt's?", schoss es plötzlich aus Taehyung, während er aß. Ich wurde knallrot und räusperte mich ein paar mal. "W-Was... Wie kommst du darauf?", fragte ich stotternd. Er schluckte und hielt sich die Hand vor den Mund: "Du hattest heute Morgen gesagt, dass du nicht an Mädchen interessiert bist und Jimin meinte, dass du mich süß findest, außerdem guckst du mich immer total verliebt an.", ratterte er die Fakten runter.
Jimin, du bist so ein Arsch!!!
Ich schluckte und versuchte den Augenkontakt zu Taehyung zu meiden: "Ich weiß nicht wovon du redest.", gab ich nur von mir und schob einen Löffel des Reisgerichts in meinen Mund. Taehyung lachte, sprang von den Reifen und kam auf mich zu: "Los sag die Wahrheit, Kookie.", forderte er mich mit seiner tiefen Stimme auf, sodass mir die Luft wegblieb. Dass ich etwas für Jungen empfand konnte ich nicht leugnen. Jimin wusste das nur zu gut, schließlich hatte ich oft mit ihm darüber geredet. Trotzdem wollte ich es nicht zugeben, dass ich in der kurzen Zeit leichte Gefühle für Taehyung entwickelt hatte und dazu kam, dass ich mit Jimin eine Wette eingegangen bin. Ich musste also stark bleiben und mir nichts anmerken lassen! "Taehyung sei nicht albern. Nur weil ich momentan nicht an den Mädchen aus meiner Klasse interessiert bin, heißt es noch lange nicht, dass ich auf gar keine Mädchen stehe.", erklärte ich Schulter zuckend. Taehyung stand mittlerweile ganz dicht bei mir, was mich sofort aus dem Konzept brachte. "Ist das so, Kookie?", raunte er in meine Richtung und sah mich dominant an. Seinem Blick konnte ich nicht widerstehen. Bisher hatte ich ihn nur als süß und niedlich abgestempelt, aber momentan war er das ganz und gar nicht. Seine tiefe Stimme löste Gänsehaut bei mir aus, mein Herz wollte nicht aufhören zu rasen und mal wieder brachte ich keinen Ton heraus. "Habe ich dir etwa die Sprache verschlagen?", flüsterte er während er mir immer näher kam. Wie hypnotisiert starrte ich ihn an, konnte meinen Blick nicht von seinem befreien. Nur sein Blick huschte immer mal zu meinen Lippen, während er sich auf seine biss. "T-Taehyung, was... machst du da...?", brachte ich hervor, was ihn aber nicht stoppte. "Was hatte ich gesagt? Wie solltest du mich nennen?"

"...Tae...", hauchte ich komplett fasziniert von seiner Dominanz, die er mir nun offenbarte. Ich zitterte, als ich seine Hand an meiner Wange spürte: "Ich werde dich dazu bringen, dass du dich Hals über Kopf in mich verliebst.", flüsterte er kaum hörbar. Scharf sog ich die Luft ein und sah ihn mit großen Augen an. 

Old McKim Had A FarmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt