"Taehyung! Du hier? Das hätte ich nicht gedacht.", ertönte plötzlich eine Stimme. Taehyung drehte sich schnell rum und blickte zu einem Officer, worauf er lächelte und sich wieder von mir entfernte: "Hallo, Officer! Ich habe sie lang nicht mehr gesehen!", begrüßte ihn Taehyung. Immer noch komplett durch den Wind, hörte ich den beiden zu. "Das stimmt wohl. Ich hatte die setze Zeit recht viel zu tun im Revier, da blieb nicht viel Zeit für Freunde und oder Familie, musst du wissen.", erklärte er und legte seine Hände währenddessen in seine Hüfte. "Momentan, wird viel gemordet.", meinte er dann plötzlich, sah mich dabei unheimlich an. "Du und dein Freund solltet lieber aufpassen, sonst passiert euch noch etwas." ergänzte er und lachte, was ich in diesem Moment zwar unpassend fand, jedoch zwang ich mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen, um vergebens zu zeigen, dass ich mich nicht einschüchtern lassen wollte. "Jetzt machen Sie ihm doch keine Angst. Er hat so schon schlecht geschlafen, da brauch er nicht noch Hirngespinste.", meinte Taehyung lachend. "Ja, ja! Bei eurem alten Haus und euren nächtlichen Aktivitäten, ist das kein Wunder!", lachte der Officer weiter.
Nächtliche Aktivitäten? Was...meint er damit? Weiß der Officer etwa davon?! Wenn ja, warum tut er nichts dagegen?!
"Na dann, ich muss weiter den Rummel beaufsichtigen. Wir sehen uns später, Taehyung", verabschiedete er sich und ging seine Wege. Taehyung sah ihm noch hinterher, bis er um die Ecke ging. Schnell drehte er sich wieder zu mir und legte sofort seine Hände an meine Wangen und zog mich ganz nah ihn ran. "Los, Kleiner. Zeig mir deine wahren Gefühle, die du für mich hegst..." hauchte er gegen meine Lippen.
Diese ganze Situation war mir sehr suspekt. Taehyung war plötzlich wie ein anderer Mensch. Aber seine Art und Weise, wie er mit mir nun sprach gefiel mir irgendwie. Wie in Trance nickte ich, ohne meinen Blick von ihm abzuwenden. Bereit ihn zu küssen und mich seinen Worten komplett hinzugeben, schloss ich meine Augen, näherte mich ihm und spitzte leicht meine Lippen. "Und...du hast die Wette verloren. Schade, du konntest nicht mal fünf Stunden durchhalten.", sagte er plötzlich worauf ich meine Augen aufschlug und ihn irritiert ansah. Wieder grinste er wie ein kleines Kind: "Jimin hatte mir erst im Auto von der Wette zwischen euch erzählt! Jetzt schuldest du ihm 12.900 Won!", meinte er lachend. Sofort verzog ich meine Miene und löste mich ruckartig von ihm: "Du hast das nur wegen der Wette gemacht?! Weißt du eigentlich, was du mir damit antust?!", schrie ich ihn an. Ich war verletzt. Tränen bildeten sich in meinen Augen. "Kookie, jetzt weine doch nicht gleich. Natürlich habe ich es nicht nur wegen der Wette zwischen euch gemacht. Die ist mir eigentlich scheiß egal! Aber es war eine gute Taktik, um an dich ranzukommen!", erklärte er, während er sanft meine Tränen aus meinem Gesicht wischte. "Lüg mich nicht an, Taehyung...", nuschelte ich immer noch weinerlich. "Warum sollte ich einen so tollen Jungen wie dich anlügen?", hörte ich ihn nur noch sagen bevor er sanft seine Lippen auf meine legte.
Es fühlte sich toll an. Seine Lippen fühlten sich so zärtlich, aber dennoch fordernd an. Ich entspannte mich, schloss meine Augen und gab mich ihm komplett hin. Seine Nähe fühlte sich so richtig an. Doch, dass das nur eine von vielen Seiten von Taehyung war, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Langsam löste er sich wieder von mir: "Gott, das hätte ich schon viel eher machen sollen.", flüsterte er. Klar kannten wir uns erst seit einem Tag, jedoch hatte ich noch nie so ein tolles Gefühl, wenn ich jemand küsste. Ich wusste, es musste richtig sein das getan zu haben. Nicht nur das fühlte sich gut an, allgemein seine Gegenwart tat mir gut, ließ mich meine Sorgen vergessen. "Magst du nochmal mit den Attraktionen von vorhin fahren?", unterbrach er dann meinen Gedankenfluss. Sofort nickte ich und griff nach seiner Hand: "Los geht's!". Wir ließen alles stehen und liegen und rannten so schnell wir konnten zur nächsten Achterbahn.
Die Zeit verging wie im Flug. Ehe wir uns versahen war es 14:45 Uhr. "Kookie? Wir müssen langsam wieder zum Auto laufen. Es ist bald 15 Uhr.", meinte Taehyung, als er auf die Kirchenuhr der Kleinstadt blickte. "Was? Schon? ...Schade, aber es hat echt Spaß mit dir gemacht! Danke, dass du mich mitgenommen hast!", bedankte ich mich und griff unauffällig nach seiner Hand. "Kein Problem, Kookie", sagte er. Wir liefen also zum Auto, welches auf dem Parkplatz am Ende des Rummels stand. Jimin wartete schon auf uns. Lässig lehnte er am Auto und tippte auf seinem iPhone herum. "Hey Jimin!", grüßte Taehyung ihn freundlich. "Ah! Da seid ihr ja! Ich wollte Kookie gerade schreiben.", meinte er und lächelte. "Hast du gar nichts geka-...oh.", eben als ich fragen wollte, ob Jimin sich gar nichts gekauft hatte bei seiner Shoppingtour, schweifte mein Blick zu den acht vollen Einkaufstüten, welche er neben sich auf den Boden gestellt hatte. "Du kennst mich, Kookie. Niemals würde ich ohne Einkaufstüten aus der Stadt kommen.", meinte er und grinste stolz. "Na dann, pack sie in den Kofferraum.", meinte Taehyung trocken und setzte sich ins Auto. "Warte ich helfe dir, Jimin!", meinte ich und nahm ihm ein paar der Einkauftüten ab um sie sorgfältig in den Kofferraum zu stellen: "Gucci? Hier gibt es einen Gucci Store?", fragte ich Jimin ungläubig. "Ja! Ich hätte es auch nicht erwartet! Keine ordentliche Drogerie, aber dafür einen Gucci Store.", lachte Jimin. "Die Klamotten musst du mir dann unbedingt zeigen!", meinte ich aufgeregt, als Jimin die Klappe zum Kofferraum schloss. "Ach ja. Hier.", nuschelte ich. Hoch rot blickte ich zu Boden und hielt ihm meine Hand hin, in welcher sich die 12.900 Won befanden. "Wofür- ... So schnell?!", fragte er mich überrascht. Ich nickte nur: "Nun nimm schon und halt ja die Klappe, verstanden?", meinte ich leicht peinlich berührt. Er nickte und nahm dankend das Geld an, um welches wir gewettet hatten. "Können wir dann auch mal losfahren?", meldete sich Taehyung nun. "Ja! Los geht's!", meinte ich und stieg schnell in den Wagen ein. Der Motor sprang an und Taehyung legte den Rückwärtsgang ein, um den Parkplatz der Kleinstadt zu verlassen. Wir ließen die Kleinstadt hinter uns und fuhren auf der Autobahn entlang. Etwas erschöpft von der ganzen Aufregung blickte ich aus dem Fenster und sah der Nachmittagssonne ins Gesicht. Ein schöner Anblick. Sofort zückte ich mein Handy und schoss davon ein Foto. "Du magst die Fotografie, oder?", fragte mich Taehyung mit einem leichten lächeln auf den Lippen. Ich nickte eifrig: "Sehr sogar."
Wieder trat Stille ein. Eine ganze Stunde fuhren wir auf der Autobahn, bis wir von ihr runterfuhren und die Maisfelder wieder anfingen. "Gehören die Maisfelder hier auch schon euch?" fragte ich Taehyung etwas überrascht. "Nein. Die gehören einem anderen Bauern, aber dieser ist vor ein paar Monaten von ihr weggezogen.", erklärte Taehyung als wir eben an einer kleinen Kreuzung ankamen. "Sag mal, was ist Heul Ri eigentlich für ein Ort?", fragte ich, als ich auf das Verkehrsschild blickte, welches in die entgegengesetzte Richtung unseres eigentlichen Zielortes zeigte. "Heul Ri war mal ein ganz berühmter Ort für Wintersportler. Es liegt oben in den Bergen, daher dauert es etwas bis man dort ankommt. Der Besitzer dieser Skianlage ist jedoch pleite geworden. Man hat sich nicht mehr um die Gebäude und Häuser gekümmert, daher beginnen sie langsam zu verfallen und das Dorf ähnelt einer Geisterstadt. Aber es leben immer noch Menschen dort! Zum Beispiel meine Freunde!", erzählte Taehyung, bevor er in Richtung Farm fuhr.
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Old McKim Had A Farm
FanficMein Herz raste. Es fühlte sich so an, als würde es gleich aus meiner Brust springen. Eine zierliche Hand ragte über die Kante des Zwischenbodens. An der Hand bahnte sich ein kleiner Fluss aus Blut seinen Weg, bis dieser die Spitze des Zeigefingers...