Kapitel 8

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"Kookie? Magst du die Hasen mit füttern kommen?", fragte mich Tae. Sofort nickte ich und nahm einen Korb mit Knabbereien für die Hasen mit. "Das ist aber ganz schön viel.", meinte ich und bemühte mich, nicht vor Taehyung schlapp zu machen. "Soll ich dir helfen?", fragte er mich sofort. "Nein! Ich meinte bloß. Zwei große Körbe für ein paar zehn Hasen?". Er lachte: "Ein Korb ist eine Tagesration. Ich nehme den zweiten Korb immer mit, damit ich nur jeden zweiten Tag schleppen muss.", erklärte er. Am Stall angekommen fütterten wir die Häschen. "Kookie? Darf ich dich mal etwas fragen?", meldete sich Taehyung vorsichtig. "Ja klar, was gibt's?". Aufmerksam richtete ich mich auf und hockte mich neben ihn. "Hast du...eine Freundin?". Überrascht sah ich ihn an: "Nein, warum fragst du?", harkte ich nach. "Naja du siehst doch so gut aus! Da dachte ich du hast jemanden.", erklärte er und wirkte dabei recht erleichtert über meine Antwort. Ich musste kichern: "Aussehen ist nicht alles Taehyung. Aber trotzdem Danke.", meinte ich süß lächelnd. "Viele Mädchen wollen was von mir, ja, aber...ich interessiere mich nicht wirklich für Mädchen.", meinte ich knapp und gab Tata eine Möhre zum Knabbern. Ich streichelte ihm liebevoll durch das Fell: "Wann wollen wir da zum Rummel gehen?", fragte ich nachdem einige Minuten Stille eingetreten waren. "Gleich nachdem wir hier fertig sind! Ich will den Tag heute mit dir auskosten!", meinte er strahlend.

Wir machten uns wieder auf den Weg in das Haus. "Jimin? Magst du heute mit zum Rummel kommen?", fragte ich ihn. "Rummel? Gibt es in der Nähe eine Shoppingmeile?", fragte er etwas desinteressiert. Ich zuckte mit den Schultern und blickte zu Taehyung, der nickte: "Ja! Also...eine kleine. Aber es gibt sie!", antwortete er. "Gut, dann komme ich mit und trenne mich dann von euch.", sagte er und fuhr sich durch seine Haare. Taehyung nickte und lächelte: "Ich werde Namjoon auch fragen, ob er mitkommen möchte!", meinte er aufgeregt und verschwand dann im oberen Stockwerk. Von oben konnte man nur Gemurmel hören.

"Du magst ihn, stimmts?", fragte mich Jimin, als er in den Spiegel sah. Sofort wurde ich rot: "Was meinst du?", stotterte ich. "Du machst viel mit ihm, du lächelst nur in seiner Anwesenheit. So glücklich habe ich dich lang nicht mehr gesehen.", sprach er. "Ich denke er ist nur ein guter Freund.", meinte ich Schulter zuckend. "Nur ein Freund. Wenn zwischen euch beiden eine Liebesgeschichte in den zwei Wochen entsteht kriege ich 12.900 Won von dir.", meinte er grinsend und drehte sich nun zu mir. "Die Wette gilt!", meinte ich herausfordernd. "Gut!", meinte er, reichte mir die Hand, worauf ich einschlug. Kurz darauf kam auch Taehyung wieder runter zu uns, jedoch ohne Namjoon: "Er hat noch etwas zu tun... Also lasst uns allein gehen!", meinte er etwas bedrückt, was mich verwunderte. "Können wir Kookie?", fragte er mich als er mit Jimin aus dem Haus gehen wollte. "Ich würde nur schnell meine Jacke von oben holen.", sagte ich schnell und rannte die Treppe hoch in mein Zimmer. Kurz sah ich mich im Zimmer um, fand meine Jacke, welche über einem Stuhl hang und wollte das Zimmer wieder verlassen, als ich plötzlich sah, wie Namjoon an meiner Zimmertür vorbeiging. Mit seinem Gang wirkte er fast wie hypnotisiert. Gerade als ich etwas sagen wollte, bemerkte ich, dass er etwas in seiner Hand hielt. Ich sah genauer hin. Ist das etwa eine...Axt?! Mein Atem stockte. Die Axt war blutverschmiert und das Blut leuchtete leicht im Licht, welches durch das Fenster strahlte. Wie angewurzelt stand ich da und beobachtete ihn, wie er langsam den Flur weiter hinter in das Haus lief. Mit seiner rechten Hand griff er kurz zur Seite, nahm den längeren Stock, welcher an der Wand des Flures lehnte und öffnete somit die Luke mit der ausfahrbaren Treppe, die zum Dachboden führte. Ich traute meinen Augen nicht, noch zu sehr war ich über die Situationen verwirrt, sodass ich nicht bemerkte, dass er seine Bewegungen eingestellt und seinen Blick in meine Richtung gewandt hatte. Sofort stockte mein Atem und ich trat ein Schritt zurück. Ich öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, jedoch kam nichts raus. Langsam grinste er mich an: "Komm Bunny, Bunny. Komm zum Schlachter...", flüsterte er hörbar. Sofort bildete sich ein riesiger Kloß in meinem Hals und ich bekam Panik. Immer noch grinste er mich an und festigte seinen Griff an der Axt. Fest umklammerte ich meine Jacke und sah zu, dass ich aus dem Zimmer rannte, runter zu Jimin und Taehyung. "Wo warst du denn so lang?", fragte mich Jimin und blickte von seinem iPhone hoch. "Tut... Tut mir leid! Ich habe...", sofort schluckte ich schwer. Also war es doch kein Traum? War es Namjoon, der mich nachts durch das Haus gejagt hatte?

"Komm jetzt! Der Rummel hat nicht ewig offen!", meinte Taehyung und griff nach meiner Hand, um mich zum Auto zuziehen. "Du hast einen Führerschein?", fragte ich Taehyung überrascht. "Nein, aber mein Paps hat es mir beigebracht.", meinte er uns stieg auf der Fahrerseite ein. "Warte, was?", fragte Jimin verwirrt. "Jetzt steigt schon ein. Ich fahre schon seit zwei Jahren täglich und es ist noch nie etwas passiert.", meinte er und startete den Motor. Benommen und nicht weiter darüber nachdenkend setzte ich mich neben Taehyung und starrte wie paralysiert aus dem Fenster. "Ist alles in Ordnung, Kookie?", fragte mich mein Bruder, welcher meine bedrückte Stimmung mitbekommen hatte. "Ja! Ja, Alles gut...", meinte ich knapp und richtete meinen Blick wieder zum Fenster. "Sie würden es mir eh nicht glauben..." , dachte ich, was meine Gefühle leicht hochkommen ließ. Sofort wischte mir die einzelne Träne von meiner Wange und versuchte mich zusammenzureißen.

Wieder zogen Unmengen an Maiskolben an uns vorbei. Meine Augen fokussierten diese und ließen mich an den gestrigen Vorfall erinnern. Ich wurde müde. Meine Augenlider wurden schwerer und schlossen sich schließlich ganz.

Old McKim Had A FarmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt