Kapitel 12

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"Nimm dir eine Axt. Wenn wir sie zerstückeln verbrennen sie schneller.", meinte Namjoon und holte mit der Axt aus. Ein lautes Knacken und Knirschen waren zu hören. Tief steckte die Axt im Körper meiner einst lebendigen Mutter. Mühselig riss Namjoon die Axt wieder aus ihrem Körper, um erneut zuzuschlagen. Langsam schloss ich meine Augen, drückte meine Hände auf meine Ohren und winselte wie ein verletztes Tier. Ich versuchte die Emotionen die in mir tobten zu unterdrücken, doch ich konnte es nicht. Immer wieder spielte sich das gesehene vor meinen Augen ab. Schlagartig öffnete ich meine Augen und starrte genau in Taehyung's Richtung, der ebenfalls ausholte und mit voller Wucht auf den Schädel meines Vaters einschlug, sodass er in zwei Teile zersprang. Geschockt über den Anblick und voller Wut schrie ich laut auf, sprang aus den Maiskolben hervor und warf mich gegen Taehyung. Hinter mir konnte ich noch Jimin's Stimme hören, wie er mir hinterherreif, dass ich bei ihm bleiben sollte, doch es war zu spät: "Wie kannst du nur?! Was denkst du wer du bist?!", schrie ich und hielt ihn an beiden Armen fest im Griff. Wütend schüttelte ich ihn und wollte zum Schlag ausholen, als ich plötzlich einen heftigen Tritt in meine Magengrube spürte und ich mit voller Wucht von Taehyung weggekickt wurde. Schmerzerfüllt schrie ich auf, bevor ich von ein paar Maiskolbenpflanzen aufgefangen wurde und regungslos auf der Erde landete. "Na sieh mal einer an, wer sich da angeschlichen hat. Sind Häschen nicht eigentlich schreckhafte Tiere?", zischte Namjoon, welcher mit der Axt in der Hand auf mich zu kam. "Lass ihn in Ruhe, du Wichser!", brüllte nun Jimin und rannte auf Namjoon zu, um ihn zu überwältigen. Jedoch drehte er sich um und schlug Jimin ohne große Anstrengung zur Seite. Schwach richtete ich mich auf und hielt mir meinen Bauch, welcher höllisch weh tat. Tatenlos stand Taehyung da und sah mich nur dumm an. "Warum...", flüsterte ich mit Tränen in den Augen. Taehyung blickte zur Seite und schnappte sich seine Axt: "Weil ich es so wollte!", rief er zu mir und rannte auf mich zu. Schnell rappelte ich mich auf und rannte so schnell ich konnte durch den Irrgarten aus Mais. Jimin war mir gefolgt, nahm sofort meine Hand und drückte diese fest: "Hier lang!", rief er und zog mich mit sich. Stolpernd rannte ich ihm hinterher, bis wir an dem Feldweg ankamen. "Welche Richtung?", rief ich panisch und sah ihn ängstlich an. "Kommt zu eurem Papa!", rief eine alte Stimme. Erschrocken drehten wir uns um, und blickten in das alte faltige Gesicht des Farmers. Grinsend stand er mitten auf dem Feldweg und warf seine Kettensäge an, welche ein ohrenbetäubendes Kreischen von sich gab.

Wir rannten los. Jimin und ich sprinteten den Feldweg entlang, ohne auch nur zu wissen wo wir waren, bis wir plötzlich in der Ferne das alte dunkle Farmhaus erkennen konnten. "Nein!", ich stoppte, worauf Jimin wieder meine Hand packte und mich weiterzog: "Wir haben keine andere Wahl!", schrie er. Ich besann mich und folgte ihm. Er hatte Recht. Wo sollten wir auch sonst hin? Wieder ins Maisfeld? Ganz sicher nicht!

Das alte Holz der Veranda seufzte unter unserem Gewicht auf. Schnell rannten wir in das Haus, hoch in unser Zimmer und verbarrikadierten die Tür. "Was machen wir jetzt?! Unsere Eltern sind tot und ihre Mörder jagen uns!! Wir kommen hier niemals lebend raus!", rief ich und ließ mich auf den Boden sacken, wo ich meine Hände auf mein Gesicht drückte und schrecklich anfing zu weinen. Jimin hockte sich neben mich und nahm mein Gesicht in seine Hände: "Beruhige dich! Wir schaffen das schon! Ich suche uns-", Jimin stoppte. Schwere Schritte waren vor unsere Zimmertür zu hören. Ängstlich sahen wir beide zu der Tür. Schnell und flach atmete ich ein und aus, Angstschweiß lief an meinem Gesicht herunter. Mein Herz pochte rasend schnell.

"Ihr kleinen Bastarde werdet niemals entkommen!!", schrie plötzlich der alte Mann, warf die Kettensäge an und zersägte die alte Holztür. Kreischend trieb er sie durch das morsche Holz und brach die Tür ein. Panisch krallte ich mich in den alten Holzboden und blickte ängstlich zu dem Farmer auf. "Endlich müssen ich und meine Familie uns nicht mehr verstellen! Es war so anstrengend gute Miene zum Bösen Spiel zu spielen!", ächzte er und schmiss die Kettensäge auf den Boden. Jimin erkannte seine Möglichkeiten und rannte auf den Farmer zu. Dieser packte ihn jedoch mit einem festen Griff an den Armen: "Was glaubst du was du da tust, Kleiner?! Das, was du an Schönheit hast, fehlt dir wohl an Grips!!", rief er und trat Jimin kräftig gegen sein Bein, sodass es knackte. Jimin schrie schmerzerfüllt auf und versuchte sich von dem festen Griff des Mannes zu lösen, was ihm jedoch nicht gelang. Grinsend blickte er Jimin ins Gesicht, tief in seine mit Tränen überfluteten Augen: "Schlaf schön, Prinzessin!", raunte der Alte und verpasste Jimin eine Kopfnuss, sodass er bewusstlos wurde und zu Boden sackte. Sofort krabbelte ich zu Jimin und versuchte ihn wach zurütteln, doch es gelang mir nicht. "Keine Sorge, Bunny! Dein Brüderchen schläft jetzt erstmal eine Weile, genau wie du!", kurz darauf spürte ich einen festen Schlag auf meinem Hinterkopf und verlor mein Gleichgewicht. Wie gelähmt fiel ich zu Boden, vor mir wurde alles schwarz.

Old McKim Had A FarmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt