Old McKim Had A Farm

Kapitel 11

Es war etwas stickig im Auto, also kurbelte ich mühselig die Fensterscheibe runter, damit etwas frische Luft ins Auto kam. Tief atmete ich ein und lehnte meinen Kopf an den Rahmen des Autos und genoss die Frische, bis mir ein eigenartiger Geruch in die Nase stieg. Ich konnte es nicht beschreiben, es war nur ein unangenehmer Geruch, nahezu eklig. Leicht wurde mir übel und ich hielt meine Hand vor den Mund: "Was ist das? Dieser Geruch?", fragte ich erschrocken. Taehyung roch ebenfalls. Erschrocken weiteten sich seine Augen: "Nichts! Ich meine keine Ahnung! Kurbel einfach das Fenster wieder zu!", meinte er aufgeregt und trat aufs Gas. Irritiert tat ich was er sagte und blickte nur verwundert aus dem Fenster für den Rest der Fahrt.

Als wir ankamen stiegen Taehyung, Jimin und ich aus dem Auto aus und gingen wieder ins Haus. "Huh? Sind unsere Eltern noch nicht da?", fragte Jimin überrascht. "Sieht nicht danach aus.", meinte Taehyung schulterzuckend. Was hat er nur? Er ist jetzt plötzlich so komisch... . "Komm Kookie! Ich will dir die Klamotten zeigen!", rief Jimin zu mir und zog mich die Treppen hoch. Taehyung sah uns mit einer ausdruckslosen Mimik hinterher. Kurz erwiderte ich seinen Blick bevor ich mit Jimin ganz nach oben verschwand und er die Zimmertür hinter mir schloss: "So! Was habt ihr gemacht?", fragte mich Jimin aufgeregt. "Was meinst du, Jimin?", stellte ich die Gegenfrage. "Na was wohl? Du hast die Wette verloren! Wie kam es dazu?", fragte er mich und grinste breit. "Eigentlich ganz plötzlich.", meinte ich schüchtern. "Und weiter?", fragte er. "Naja...dann haben wir uns geküsst, keine große Sache.", nuschelte ich kleinlaut und blickte zur Seite. "Aww! Das ist so niedlich! Aber genug jetzt davon! Meine Klamotten!", wechselte er sofort das Thema und zog die neu eingekauften Klamotten hervor. "Woah! Der Hoodie gefällt mir! Darf ich den mal ausleihen?", fragte ich ihn bettelnd. "Meinetwegen. Aber erst wenn ich ihn getragen habe!", er fuhr fort. "Eigentlich sieht es mehr aus als es ist. Die acht Tüten sind halt jeweils ein neues Outfit. Ohne Schuhe, versteht sich!", meinte er und zeigte mir eins nach dem anderen. Ich staunte nicht schlecht. Jimin hatte wirklich einen sehr guten Geschmack was Kleidung betraf. So kam es auch dazu, dass er mich oft bei meinen Outfits beriet.

Es war nun mittlerweile eine gute Stunde vergangen. Jimin und ich saßen plaudernd auf den Boden unseres Zimmers: "Kookie, du weißt noch gar nicht von meinem Erlebnis in der Stadt!", fing er an aufgeregt zu erzählen. "Als ich in einem Geschäft war und mir gerade ein Parfüm aussuchte, tauchte plötzlich dieser eine Typ auf! Er war ungefähr genauso groß wie ich.", "Also ganz schön klein.", unterbrach ich Jimin grinsend, worauf er mir kurz einen genervten Blick zuwarf. "Auf jeden Fall, hatte er dunkelbraune bis schwarze Haare, es passte perfekt zu seinem blassen Hautton und seinen ebenfalls fast schwarz aussehenden Augen.", schwärmte er. "Ich habe kurz zu ihm rüber gesehen, dummerweise zur gleichen Zeit, als er mich angesehen hat... Aber dann hat er mich angesprochen!", erzählte Jimin mit jede Mengen Handbewegungen und Gesichtsausdrücken. Ich sah ihn grinsend an: "Hey my Angel, tat es weh als du vom Himmel gefallen bist?", imitierte ich den Jungen, von dem Jimin erzählte. "Och! Jungkook! Nein! Niemals würde ein Junge wie er sowas sagen!", meckerte Jimin sofort und schlug mir spielerisch gegen den Arm. "Jetzt hör zu!", lachte er. Ich nickte eifrig und versucht mein Grinsen zu unterdrücken. "Seine Stimme, ein Traum! Recht tief, aber so unglaublich ausdrucksstark und kräftig!", schwärmt er weiter. "Jedoch was er sagte, verwirrte mich etwas.", gab Jimin nachdenklich zu. "Was hat er denn gesagt?", fragte ich neugierig. "Er fragte, ob ich von hier komme, da er mich noch nie zuvor gesehen hatte, was ich natürlich verneinte. Darauf sagte er dann, dass ich besser auf mich aufpassen sollte.", erzählte er verwundert. Ich sah ihn verwirrt an: "Komisch...", nuschelte ich. "Das haben mir heute auch viele gesagt. Taehyung hatte Freunde von sich getroffen, die haben mir genau dasselbe geraten.", meinte ich während ich überlegte. "Mh... warte mal, riechst du das?", fragte mich Jimin, während er seine Nase rümpfte. Ich atmete tief durch die Nase ein und nickte: "Was ist das?", fragte ich mich und sah mich um. Während Jimin zu dem offenen Fenster lief und nach draußen sah, blickte ich mich im Zimmer um. "Da draußen auf dem Feld!", meinte Jimin plötzlich und zog mich zu ihm. Erschrocken sah ich auf das Feld: "Oh Gott! Auf dem Feld brennt es!", sagte ich und hielt mich an Jimin's Arm fest. "Komm, wir müssen nachsehen was da los ist!", meinte Jimin plötzlich und wollte aus dem Zimmer stürmen. "Warte! Was ist, wenn wir einfach Taehyung Bescheid sagen? Er weiß doch am besten was man machen muss, wenn es auf dem Feld brennt!", sagte ich leicht panisch. "Du hast Recht! Los, wir suchen ihn, bevor sich das Feuer noch ausbreitet!", meinte Jimin schnell und rannte durch das Haus um Taehyung zu suchen. Ich tat es ihm gleich: "Taehyung!", rief ich durch das gesamte Haus, öffnete jede Tür, jedoch fand ich ihn nicht: "Fuck! Wo ist er denn?", fragte ich nervös. "Wahrscheinlich nicht mehr hier, ich habe ihn aber auch nicht gehen hören... Wie auch immer! Wir müssen gucken, was da los ist!". Jimin und ich rannten aus dem Haus, raus auf das Feld. Es war stock dunkel. In der Ferne konnte man nur das Flackern des Feuers erkennen. Mühsam stolperten wir über den Acker.

Gerade als ich langsam zum Feuer treten wollte, hielt mich Jimin am Arm fest und zog mich zurück. Ich wollte ihn fragen was los sei, doch er hielt mir den Mund zu und deutete auf einen dunklen Schatten, welcher sich dem Feuer näherte: "Gott, sind die schwer! Warum lässt Paps das auch uns erledigen?", hörte ich eine mir bekannte Stimme. Langsam weitete ich meine Augen und lauschte. "Hör auf zu nörgeln Taehyung und mach das, was du machen sollst!", fauchte der ältere. "Ja ist ja okay, Namjoon.", murmelte Taehyung nur noch und ließ die in Schatten gehüllte Silhouette hinter sich auf den Boden fallen, welchen er zu dem Feuer geschleppt hatte. "...Namjoon?", sprach Taehyung mit gesenktem Blick. "Du weißt was ich für Jungkook fühle, ich will nicht dafür verantwortlich sein.", gab er mit einem bedrückten und ängstlichen Unterton von sich. "Du willst kneifen?", fragte Namjoon ihn skeptisch. "Nein! Es ist nur... Er wird mich nicht mehr mögen...". "Weißt du es?", lachte Namjoon. "Vielleicht ist er dir ja dafür dankbar, dass du mit an dem Tod seiner Eltern verantwortlich bist.", sagte er spöttisch. "Haha! Sehr lustig!", Taehyung verdrehte die Augen.

Ich schluckte schwer und mein Atem stockte, als ich Namjoon's Worte hörte. Geschockt blickte ich zu Jimin, welcher immer noch mit einem starren Blick auf das Szenario vor uns blickte. Langsam sah ich wieder zu Namjoon und Taehyung, welche mittlerweile mehrere Holzblöcke in das Feuer geworfen hatten und uns nun der schrecklichste Anblick unseres Lebens bot. 

Durch das nun aufflackernde Feuer erkannten wir nun die Silhouetten welche eben noch von Namjoon und Taehyung geschleppt wurden.

Mama...

Papa... 

"Sie sind...", murmelte Jimin. Langsam rannen Tränen an meinen Wangen hinunter: "Das kann nicht sein...".