Finns Hand war fest um mein Handgelenk geschlungen, er zog mich durch die Straßen, dicht hinter uns war der große Mann.
Ich war überhaupt nicht sportlich, hatte Seitenstechen und keuchte wie jemand, der gerade einen Marathon gelaufen war.
Wir rannten seit geraumer Zeit, von einem Mann weg, den ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte.
Wir sprinteten die Straße entlang und kamen kurze Zeit später bei einem Wald an.
Finn machte keine Anstalten stehen zu bleiben, der Fremde hinter uns, kam immer näher an uns ran.
Im Wald lag noch das ganze Laub am Boden, es verdeckte einige Äste. Ich musste aufpassen, dass ich nicht stolperte.
Wie lang sollen wir denn noch weglaufen?
Und warum folgte der Mann uns?
Hatten die anderen die Polizei gerufen?
Warum hatte ich mich eigentlich eingemischt? Ich könnte jetzt gemütlich meine Jause essen.
Plötzlich stoppte Finn vor mir. Er zog mich zur Seite, hinter einem Baum. Durch den Schwung prallte ich gegen ihn.
Ich hatte unseren Verfolger aus den Augen verloren,ich öffnete meinen Mund um ihn zu fragen, ob er ihn sah.
Doch bevor etwas aus meinem Mund kam, legte er seinen Zeigefinger auf meine Lippen und formte mit seinen ein "Shh".
Ich registrierte dies rechtzeitig, und schloss ihn wieder. In dem Moment sah ich auch den Mann wieder.
Finn schlung seine Arme beschützerisch um mich, drehte uns so, dass ich jetzt gegen den Baum lehnte und drückte sich noch stärker an mich. Als ob das noch ginge. Mein Kopf lag auf seiner Brust. Ich spürte seinen Herzschlag. Er war schnell, sehr schnell.
Der Typ schlich im Wald herum, zum Glück sah er uns nicht. Ich hatte die Hoffnung dass, er es aufgab uns zu suchen bzw uns nicht fand.Aufeinmal zückte er eine Waffe aus seiner Jackentasche und schoss in die Luft.
Ich zuckte zusammen. Finn merkte das und drückte sich noch enger an mich, (dies ging nur so nebenbei, jetzt aber wirklich nicht mehr) und strich über meine Haare.
Unser Verfolger stieß einen lauten Schrei aus und trat gegen einen Baum. Nachdem er das tat,schaute er auf sein Handy und ging . Einfach so.
Wir standen noch eine Zeit hinter dem Baum. Als Finn sicher war, dass der Typ gegangen war, löste er sich von mir.
Er starrte in die Luft und fluchte. Ich verstand nur Bruchteile wie "Scheiße" oder "Ich bin tot".
Verloren standen wir beide im Wald. Er ließ seine Wut an Bäumen aus und ich stand einfach nur da. Ich hatte das alles gerade nicht realisiert.
Finns Fingerknöchel waren durchs Boxen gegen Bäume ganz blutig.
Ich versuchte ihn zu stoppen. Wenn er so weiter machte, bricht er sich ja noch seine Finger.
Ich nahm seine Hände in meine und
fragte:
„Wo wohnst du, das muss versorgt werden?"
„Ich kann nicht nach Hause und das muss auch nicht versorgt werden."
"Wieso?"
Anstatt mir zu antworten schlug er, neben mir, wieder gegen einen Baum ein.
Ich zuckte zusammen und trat ein Stück zurück.
Finn schaute mich geschockt an.
Derzeit sah er nicht aus wie er. Er sah aus wie ein verletzter, trauriger zerstörter Junge. Seine Augen hatten dieses gewisse Strahlen verloren, das sie immer hatten."Tut mir leid, ich wollte das alles nicht. Wir können überall hin, nur nicht zu mir nach Hause."
Ich nickte nur, fragte nicht nach und nahm seine Hand und ging zu mir.
Da ich ja noch nicht lange hier wohnte, wunderte ich mich, wie schnell ich Heim gefunden hatte, ohne Hilfe.
Zum Glück war meine Mutter nicht zu Hause. Gefolgt von Finn ging ich ins Bad.
Er setzte sich auf den Hocker und ich reinigte seine Wunden.
Das Oberteil zog er auch aus,damit ich die Wunden von der Schlägerei vorher, auch versorgen konnte.
Mein Blick blieb auf seinem Öberkörper, der übrigens trainiert war liegen,er war voller Tattoos. Es waren wunderschöne Muster. Dieser glitt weiter zu seinen Armen, sie waren ebenfalls tattoowiert. Dadurch, dass ich ihn bis jetzt nur im Pullover gesehen hatte, war ich etwas verwundert, keineswegs im negativen Sinne. Es waren keine hässlichen Zeichen, es waren wunderschöne Gemälde die vermutlich Geschichten erzählten.
Finn bemerkte anscheinend das ich ihn anstarrte, denn er hatte wieder sein perverses Grinsen im Gesicht und fragte: „Gefällt dir was du siehst? "
Ich lief natürlich wieder rot an, blieb aber stumm.
Als ich gerade aufstehen wollte, um den Verbandskasten wegzuräumen hielt seine Stimme mich auf.
„Danke."
„Für was? "
„Fürs versorgen, und für vorher."
„Gerne. "
„Das hätte sich nicht jeder getraut."
Ich antwortete nur mit einem" mhh" und räumte die Sachen weg.Als ich zurückkam fragte Finn mich ob er hier schlafen könnte.
Ich bejahte,mit einem Gribbeln in meiner Magengrube.
Während ich duschen war, ging er schonmal in mein Zimmer. Mit einem Handtuch, jenes ich um meinen Körper gewickelt hatte, betritt ich mein Zimmer, da ich meine Unterwäsche vergessen hatte.
Finns Blick brannte sich in meinen Rücken.
Bevor ich den Raum verließ, drehte ich mich noch kurz zu Finn.
Er lag nur mit Boxershorts in meinem Bett!!
Ich weiß nicht wieso mir das alles peinlich war,jedenfalls verließ ich so schnell wie möglich mein Zimmer. Ich huschte ins Badezimmer, zog mich an und putze Zähne.
Zurück in meinem Zimmer legte ich mich mit Sicherheitsabstand neben Finn und starrte ihn an. Er lag mit seinem Gesicht, zu mir gedreht. In der Hoffnung, dass er schlief studierte ich sein Gesicht bzw. ihn. Plötzlich wandten sich seine Mundwinkel nach oben und er schlug die Augen auf. Oh Gott.
„Du starrst. "
„Verboten?"
„Nein. ", sagte er.
Ich hielt den Augenkontakt stand,bis meine Augen sich schlossen und ich ins Land der Träume driftete.
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Just one Broken Girl
Teen FictionCindy ist 16 Jahre alt. Sie geht auf eine einfache High School in L.A. , dort wird sie von ihren Mitschülern gemobbt. Sandra die Schulschlampe und Tim der "Badboy" machen sie täglich fertig. Die zwei stellen Cindy bloß, schlagen sie, oder Sandra und...