4.In Irland

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Angelo wurde von seiner Frau Kira wachgerüttelt.
"Angelo, dein Handy klingelt."
Angelo hatte einen so festen Schlaf, dass er sein Handy eigentlich nie hörte, wenn er schlief.
"Wer zum Teufel ruft jetzt an?" Sagte er grimmig, setzte sich auf und zog seine Brille an.
Es war vier Uhr nachts.
Als er auf sein Handy guckte, sah er, dass es Maite ist. "Maite? Was ist los?" Fragte er verwundert in sein Handy. "Angelo, Paddy hat mich eben angerufen. Patricia ist bei ihm zu Hause zusammengebrochen und war seit dem nicht mehr ansprechbar. Es klang ernst, du solltest kommen." Angelo wurde blass. "Aber klar! Ich nehm den nächsten Flieger. In welchem Krankenhaus liegt sie?" "München." "Okay, bis später."
Sagte er noch während er schon aus dem Bett aufstand. "Was ist passiert?" Auch Kira stand jetzt auf und ging auf Angelo zu, welcher bereits die ersten Sachen in eine Reisetasche warf. "Patricia ist bei Paddy zusammengebrochen und liegt jetzt im Krankenhaus, ich muss dahin." Angelo räumte weiter hektisch die Tasche ein, doch Kira nahm seine Hand und strich mit ihrer anderen Hand sanft über seine Wange. "Hey, es wird alles gut. Hörst du? So aufgewühlt kannst du nicht fahren. Du musst dich beruhigen!" Angelo schloss kurz die Augen und nickte.
"Hast ja recht."
Er küsste Kira und fuhr dann etwas ruhiger fort.
"Du wirst dann bestimmt Paddy Wiedersehen." "Es geht um Patricia und nicht um Paddy. Kannst du hier weiter machen? Ich geh ins Bad."
Und damit war Angelo verschwunden und wie so oft guckte Kira ihm nachdenklich nach.
Was war nur damals zwischen den Brüdern passiert, dass sie jetzt schon seit fast 10 Jahren keinen Kontakt mehr hatten?
Kira wusste es wirklich nicht. Angelo sprach nicht darüber. Wenn sie, oder ihre Kinder, Paddy ansprachen, dann wurde Angelo nicht sauer oder sowas, aber er wechselte sofort das Thema.
Er selber sprach nie über Paddy.
Sie mochte Paddy. Er und Angelo waren unzertrennlich gewesen, als sie Kinder waren.
Es war einfach nur schade.

Angelo suchte gerade ein paar Sachen raus. Zahnpasta, Duschgel, Shampoo, was man eben so braucht, als Gabriel plötzlich vor ihm stand. Eigentlich war dieser nur wach geworden, weil er auf Toilette musste, aber die Aufregung bei seinen Eltern war nicht zu übersehen.
"Was ist los? Was hast du vor?" Fragte er seinen Vater. "Nichts. Geh wieder ins Bett." Er guckte nicht mal zu ihm und packte weiter. "Papa, du kannst mir doch nicht erzählen, dass nichts los ist, wenn du mitten in der Nacht anfängst zu packen." Angelo seufzte und guckte jetzt zu seinem Sohn rüber. "Ich muss nach Deutschland. Es geht Patricia nicht gut." Gabriel überlegte nicht lange. "Ich komme mit!" Verwundert sah Angelo ihn an. "Nein! Das geht nicht!" Und mit dieser Aussage ging er, an seinem Sohn vorbei, in den Flur.
"Papa bitte! Ich bin kein Kind mehr und ich seh dir an, dass du dir riesige Sorgen machst.
Ich lass dich so nicht alleine nach Deutschland fliegen!"
Angelo drehte sich noch einmal um und musterte Gabriel.
Er hatte recht.
Er war wirklich kein Kind mehr.
Mittlerweile war er sogar größer als sein Vater.
Wann war das nur passiert?
Angelo nickte.
"Okay, du kannst mit."

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