17.Kontaktsperre

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Schweigend saßen Gabriel und Angelo nebeneinander im Auto.
Mittlerweile fuhren sie durch die grüne Idylle Irlands und es würde nicht mehr lange dauern, bis sie ihr zu Hause erreicht hatten.
Angelo warf einen kurzen Blick auf seinen Sohn. Auch während des Fluges hatte er kein Wort mit seinem Vater gewechselt. "Wollen wir noch irgendwo etwas zu Essen besorgen, bevor wir nach Hause fahren?" Versuchte Angelo eine Konversation aufzubauen, doch Gabriel würdigte ihm keines Blickes und schüttelte nur den Kopf. "Gabriel was ist los?" Ein wenig geschockt blickte er nun doch zu seinem Vater. "Das fragst du noch? Ich hab dich noch nie so erlebt wie in den letzten Tagen bei Paddy. So kühl, so....so aggressiv!"
Bei dem letzten Wort lief Angelo ein kalter Schauer über den Rücken.
Sein Sohn hatte recht. Wenn er mit Paddy zusammen war konnte er seine Wut auf ihn einfach nicht zügeln und das machte ihn zu einem völlig anderen Menschen.
"Du verstehst das nicht." Sagte Angelo nur ruhig dazu. "Ja! Du hast recht. Das tue ich nicht, weil dus mir nicht erklärst!" Gabriel wusste den Hintergrund nicht. Er wusste nur, was die letzten Tage passiert war und da war definitiv sein Vater das Arschloch gewesen.
Dieser schwieg, wie so oft. "Papa ich habe Paddy kennengelernt.
Ich mag ihn!
Ich weiß von dem Geld und ich möchte ihn gerne mehr in meinem Leben haben!" Angelo bremste und fuhr rechts ran. "Gabriel, er ist nicht so wie er wirkt!
Ich wusste doch er versucht dich um den Finger zu wickeln, wenn du ihn wieder siehst!" Angelo haute sauer auf das Lenkrad während Gabriel die Augen verdrehte. "Hörst du dir eigentlich selber zu?! ICH will IHN näher kennenlernen, nicht er mich!" "Nicht in diesem Ton!" Angelo fuhr geladen weiter. "Du wirst keinen Kontakt zu ihm haben! Nicht so lange du bei mir wohnst!" "Na gut, dass ich bald 18 bin!"

Die restliche Fahrt über schwiegen sich die beiden weiter an und beide waren sauer.
Angelo sauer auf Paddy und Gabriel sauer auf seinen Vater.
Kaum auf dem Hof angekommen, sprang Gabriel auch schon aus dem Auto und rannte in das angrenzende Waldstück.
Bei so einer großen Familie war es manchmal schwierig alleine zu sein, deswegen hatte er sich im Wald einen Platz gesucht, den er gerade mehr denn je benötigte.
Seufzend holte Angelo die beiden Reisetaschen aus dem Auto und schloss dann die Tür auf. Nur wenige Sekunden später sprang auch schon Joseph auf ihn zu. "Papa!" Angelo drückte ihn an sich. Gerade war er froh über jeden Umarmung die er bekommen konnte. Die Situation mit Patricia und jetzt auch noch das Gespräch mit seinem Sohn, ließen ihn schließlich auch nicht kalt.
"Hey du erdrückst mich." Sagte Joseph lachend. "Oh entschuldige. Ich hab dich einfach nur so vermisst." Erwiderte Angelo lächelnd und ließ ihn los.
Kira hatte das ganze von weitem beobachtet und sofort gemerkt wie fertig ihr Mann war.
Nachdem Joseph weg war ging sie auf ihn zu und zog ihn in eine sanfte Umarmung.
"Na, ein paar harte Tage?" Angelo schmiegte sich an sie und erwiderte flüsternd
"Das kannst du laut sagen!"

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