71.Ruhiges Gespräch

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"Ich geh eine Runde vor die Tür."
Sagte Angelo grummelig und verließ das Zimmer. Kira wollte ihm folgen, doch Paddy hielt sie auf. "Lass mich bitte mit ihm reden. Ich muss da was klarstellen." Kira war zwar nicht ganz wohl bei der Sache, aber sie merkte wie ernst und gleichzeitig entspannt Paddy war, also nickte sie.

Paddy eilte also durch die Eingangstür hinter Angelo her.
"Hey warte." Rief er ihm nach. "Angelo!" Doch Angelo drehte sich nicht mal um.
"ANGELITO!"
Augenblicklich blieben beide stehen, wie als hätte jemand die Stopptaste gedrückt. Angelo drehte sich erstaunt um und guckte den, genau so erstaunten, Paddy jetzt direkt an.
Paddy wusste selber nicht warum er das gerade gesagt hatte. So hatte er seinen kleinen Bruder bestimmt schon seit 20 Jahren nicht mehr genannt.
Paddy räusperte sich nach einem Moment "Ich verstehs nicht, ich dachte wir hätten in der Klinik ausgemacht, dass wir normal miteinander umgehen können ohne uns zu lieben." Angelo wandte seinen Blick wieder ab und lief weiter, nur dieses Mal ließ er zu, dass Paddy neben ihm her lief. "Ja, das ist ja auch so." Auch Angelo war nun wesentlich ruhiger. Doch warum?
"Aber?" Hakte Paddy nach. "Aber nicht meine Kinder!"
Beide schwiegen wieder einen Moment.
"Ich möchte doch gar nicht ihr bester Freund werden, ist es so schlimm, dass ich sie kurz gesehen habe?" Fragte Paddy ruhig weiter. Er war selber erstaunt wie gesittet dieses Gespräch verlief.
"Nein. An sich nicht, aber versteh doch, ich habe Angst. Ich habe fast Gabriel verloren wegen der Sache mit dir." Er guckte Paddy wieder in die Augen, welcher seinen Blick ruhig erwiderte.
"Und das ist auch gut ausgegangen. Aber ich glaube sowieso nicht, dass es so weit kommt." Paddy hob seine Hand und wollte sie auf Angelos Schulter legen, zuckte dann aber doch im letzten Moment zurück.
Angelo seufzte. "Okay, hast ja recht.
Ausnahmsweise.
Zumindest streiten sollten wir uns nicht mehr. Müssen ja keinen Kontakt haben und das geht auch, wenn du meine Kinder kennst."
Wieder liefen sie schweigend nebeneinander her.
"Angelo ich..." begann Paddy, fand aber erst keine richtigen Worte.
"Ich glaube ich kann bald über unseren Streit von damals reden und ich weiß, dass du das nicht kannst, aber wenn du dich irgendwann dazu bereit fühlst, du weißt wo du mich findest." Erleichtet atmete er aus. Das lag ihm schwer auf dem Herzen und er war froh es ausgesprochen zu haben. Fragend guckte Angelo zu ihm rüber. "Wie kommts?" "Ich...ich bin in Therapie." Angelo nickte darauf hin nur. Er war etwas überfordert mit diesem Gespräch, aber er hatte das erste Mal seit Jahren wieder ein gutes Gefühl, mit Paddy zu reden.
"Paddy?"
Fing er nach einer Weile an.
"Hm?"
"Ich melde mich, versprochen."
Paddy lächelte.
"Warum können wir nicht immer so ruhig miteinander reden?" Hing Angelo hinten dran und lachte. "Wir sind Kellys." Bekam er von Paddy zur Antwort, welcher ebenfalls grinste.
Doch dann wurde sein Gesicht plötzlich wieder ernst.
"Meinst du, wenn wir damals schon so miteinander hätten reden können, dass wir dann den ganzen Streit hätten verhindern können?"

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Überraschung!
Heute gibts noch ein Kapitel 🤭
Habe so viel vorgeschrieben, dass ich mir das mal erlauben kann 🥰

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