96.Wir Sind Eine Familie!

775 31 4
                                    

Zögernd stand Paddy vor Joelles Tür.
"Soll ich hier warten?" Fragte Angelo ihn. Paddy schüttelte den Kopf. "Es ist schon ziemlich spät, fahr in dein Hotel und ruh dich aus. Du hast schon genug für mich getan heute." Paddy lächelte ihn ein wenig an und Angelo lächelte zurück. "Na gut aber ich geb dir meine Nummer, dann kannst du mich immer anrufen." Paddy gab Angelo sein Handy, um die Nummer zu speichern.
Wie konnten sie nur plötzlich so normal miteinander umgehen?
Beide fragten sich das immer wieder. Angelo drehte sich um und wollte gehen als Paddy ihn noch einmal stoppte.
"Angelo?" Angelo drehte sich noch einmal zurück zu Paddy und guckte ihn fragend an.
"Danke. Danke für alles." Dann hob er lächelnd sein Handy hoch. "Ich melde mich!" Angelo nickte nur lächelnd und ging dann den langen Krankenhausflur entlang Richtung Ausgang.
Paddy beobachtet ihn noch einen Moment bevor er sich wieder vor Joelles Tür stellte, noch einmal tief Luft holte und dann sanft gegen diese klopfte. Ein leises "Ja" war zu hören und Paddy öffnete daraufhin die Tür.

Joelle lag immernoch im Bett und sah noch schlimmer aus als eben.
Sie war nicht nur blass, sondern jetzt hatte sie auch noch geschwollene, rotgeweinte Augen und wirkte ein wenig verstört.
Paddy ging ein paar Schritte auf sie zu und die beiden blickten sich einen Moment einfach nur gegenseitig in ihre roten Augen, bevor Paddy sie einfach in die Arme zog.
Für einen Augenblick herrschte Totenstille im Raum und man hörte nur die schnellen Herzen von den beiden schlagen.
"Es tut mir leid, dass ich dich rausgeschickt habe." Brach Joelle die Stille. Man hörte ihr deutlich an, dass sie weinte. "Hey, My Love, don't think about that! Es ist alles gut! I love you!" Auch er kämpfte erneut mit den Tränen. "I love you too."
Paddy legte sich jetzt wieder neben sie in das Bett, ließ sie dabei aber nicht los. Lange blieben sie so liegen, bis beide sich ein wieder beruhigt hatten.
"Wie geht's jetzt weiter?" Fragte Joelle, mit wesentlich festerer Stimme als eben. "Na wie schon? Ich gebe bald wieder Konzerte, du gehst bald wieder arbeiten, alles wird wieder wie immer." Paddy sagte das so, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt.
"A...Aber wir wollten doch eine Familie gründen." Joelle drehte ihren Kopf so, dass sie Paddy angucken konnte. "Du bist noch da, ich bin da, wir sind eine Familie!
Joelle ich hätte dich heute fast verloren!
Ich hätte fast meine Familie verloren!"
Joelle sah die Angst in Paddys Augen und wandte deswegen schnell wieder ihren Blick von diesen ab, kuschelte sich aber ein wenig mehr an ihn.
"Du hast recht, wir sind eine Familie, wir brauchen kein Baby um das zu beweisen!"
"Wir sollten das Ganze erstmal verarbeiten, dann können wir ja immernoch über Adoption nachdenken." Sagte Paddy, da ihm die Enttäuschung in Joelles Stimme natürlich aufgefallen war.
"Ja. Ja ich finde das ist eine gute Idee. Einem Kind ein zu Hause zu schenken wäre etwas schönes." 

BrotherhoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt