60.Psychologe

762 32 3
                                    

Paddy versprach Patricia zumindest mal zu einem Psychologen zu gehen und ein paar Tage später war es dann soweit. Er hatte zusammen mit seiner Schwestern einen in Düsseldorf ausgesucht und saß nun im Auto auf dem Weg dorthin.
Nervös tippte er auf dem Lenkrad herum. Er wusste, dass es nötig war, wahrscheinlich hätte er sowas schon viel früher machen müssen, aber er hatte einfach Angst.
Angst vor dem was der Psychologe aufdecken könnte, Angst sich zu öffnen.

Nur wenig später parkte er sein Auto vor einem riesigen Hochhaus. Als er Ausstieg blieb er einen Moment stehen und betrachtete es.
Einladend sah es nicht gerade aus.
In dem Moment vibrierte sein Handy und er holte es mit schwitzigen Händen aus seiner Hosentasche.

Du schaffst das! I love you!

Lächelnd steckte er das Handy wieder ein. Patricia war die Einzige, die von diesem Besuch wusste. Joelle wollte er es erst erzählen, wenn er wusste, wo das ganze überhaupt hinführte. Langsam ging er auf das riesige Gebäude zu und blieb dann wieder direkt vor der Eingangstür stehen.
Er merkte wie die Panik in ihm aufstieg.
Er konnte das nicht!
Als er sich panisch umdrehte lief er jemandem direkt in die Arme. "Hey, nicht so schnell. Ich dachte wir gehen rein und nicht raus." Vor ihm stand Maite und lächelte ihn an. "Maite was...?" "Patricia hat mich angerufen." "Hat sie dir alles erzählt?" Paddy war ein wenig sauer. Er hatte Patricia das alles im Vertrauen gesagt. "Nein. Sie meinte nur, dass du hier einen Termin hast und Unterstützung brauchst. Wenn du mir alles erzählen willst sollst du mir es selber erzählen, meinte sie." Maite lächelte ihm zu. "Gehen wir rein?" Paddy nickte und öffnete dann mit leicht zitternden Händen die Tür.
Nachdem sie mit dem Aufzug in den 4. Stock gefahren waren, gingen sie einen langen Flur entlang und Maite merkte wie Paddy von Schritt zu Schritt immer nervöser wurde. Als sie dann wenig später in einem Wartezimmer saßen, konnte wohl jeder erkennen, dass Paddy Angst hatte.
Maite nahm seine Hand in ihre. "Hey, das wird schon. Denk immer dran, danach geht's dir besser." Leicht drückte sie seine Hand und Paddy versuchte sie ein wenig anzulächeln, aber es gelang ihm nicht wirklich. Ein etwas älterer Herr betrat das Wartezimmer und sagte mit warmer Stimme:
"So, Herr Kelly? Sie können mir folgen." Paddy nickte und ließ langsam Maites Hand los. "Ich warte hier auf dich." Sagte Maite und warf Paddy nochmal einen aufmunternden Blick zu.

Langsam folgte er dem Mann in ein kleines Zimmer. Es war gemütlich eingerichtet, eher wie ein kleines Wohnzimmer. Ein wenig unschlüssig blieb Paddy im Zimmer stehen. "Du kannst dich ruhig auf das Sofa setzen. Ich darf doch du sagen oder? Ich bin Ralf." Ralf stellte ein paar Gläser und eine Flasche Wasser auf den Tisch, bevor er sich auf einen Sessel fallen ließ.
Auch Paddy setzte sich nun auf das kleine bunte Sofa. "Ich...ich bin Paddy." "Paddy du brauchst gar nicht so nervös zu sein, heute erzählst du erst mal ein bisschen was von dir, deiner Familie, deiner Arbeit und so weiter." Ralf lächelte ihm aufmunternd zu.
Paddy fühlte sich gleich ein bisschen wohler, diese aufgeschlossene Art von Ralf fand er mehr als sympathisch, also nickte er.
"Okay dann erzähl mal.
Wer bist du?"

BrotherhoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt