4. Kapitel - Ist nun alles vorbei?

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Kirishima's Sicht:

Ich versuchte mit aller Kraft meine Tränen zurückzuhalten. Jetzt war alles vorbei. Jetzt wusste Bakugo das, was mir selbst erst so richtig seit gestern klar geworden ist. Ich war in ihn verliebt. Verdammte scheiße. Warum hatte er das eben gemacht? Wollte er mich testen? Unsere ganze Freundschaft...Alles...War nun weg. Ich hatte alles kaputt gemacht.

Ich biss fest auf meine Lippe, zuckte zusammen, als ich auf die Wunde biss. Da wo er mich gebissen hatte. Mein Herz schlug so schnell, dass mir schwindlig wurde. Scheiße. Scheiße, scheiße, scheiße! Mir war so heiß... Das eben war einfach... Es war das, was ich insgeheim schon immer mal machen würde. Doch ich konnte mich nicht darüber freuen. Schließlich war es das nun mit unserer Freundschaft. Am liebsten würde ich im Erdboden versinken. Ich konnte es einfach nicht zurückhalten, als ich da so halb auf ihm lag. Und dann hatten wir uns auch noch so geküsst... In meinem Unterleib kribbelte es wieder, so wie vorhin und ich sah an mir herunter. Meine Beule war wirklich unübersehbar. Er hatte es bestimmt gemerkt. Oh Gott, das war wirklich peinlich...

~

Ich zupfte an meinen Haarsträhnen herum, drehte mich vor dem Spiegel, schaute, damit auch alles saß, dann ging ich hinaus. „He, Kirishima! Kommst du mit, frühstücken?", rief Kaminari, der mit Mineta am Ende des Ganges stand. „Guten Morgen! Klar!", sagte ich fröhlich und ging zu ihnen. Seit Bakugo in meinem Zimmer war, waren drei Stunden vergangen. Nun war es 10 Uhr. Ich hatte mich wieder halbwegs beruhigt. Natürlich war ich immer noch aufgewühlt und auch total traurig, doch ich wollte mir nichts anmerken lassen. Ich war extrem nervös, hoffte, dass ich ihn beim Frühstücken nicht sehen würde...

„Ahhh, Leute, bitte tut mir den Gefallen und macht irgendwas tolles später beim Flaschendrehen! Ich will irgendein Mädchen küssen, bitte! Oder noch besser, sie anfassen!", bettelte Mineta, hüpfte aufgeregt den Gang entlang. „Hm.. Mal schauen", sagte Kaminari und streckte ihm die Zunge raus. Ich lachte und als wir in dem Esszimmer waren, setzten wir uns. „Guten Morgen!", rief Midoriya und winkte. Ich erwiderte seinen Gruß und holte mir etwas zu Essen. Wir unterhielten uns während dem Essen über den Unterricht, dass wir bald wieder den praktischen Teil hatten, da lief Bakugo in den Raum.

Ich hustete, da ich mich fast an meinem Brot verschluckte. Er sah aber nicht mal her, setzte sich alleine an einen Tisch. „He, ist zwischen euch irgendwas passiert?", fragte Midoryia leise, nahm sein Tablett und setzte sich neben mich. Ich seufzte. „Ich glaube, wir haben Streit", murmelte ich. „Das ist typisch Kacchan", meinte Midoriya nur und lachte. Als ich weiter aß, überlegte ich, mit Midoryia darüber zu reden. Er kannte Bakugo immerhin schon ewig, und wusste genau, wie er tickte. Ihm konnte man vertrauen. „Sag mal, können wir später mal reden?", fragte ich leise und beugte mich zu ihm. „Gerne", antwortete er. Ich lächelte dankbar.

Todoroki setzte sich zu uns und hob eine Hand an seine Stirn. „Mir ist wirklich schlecht", murmelte er. „Sag mal, wie viel hast du denn schon ohne uns getrunken?", fragte Sero, der ebenfalls bei uns saß. Normalerweise setzte sich Todoroki nicht zu uns, und wenn, schwieg er nur. „Ich glaube, etwas zu viel", antwortete dieser und zuckte mit den Schultern, nahm sich etwas zu essen. Ich lachte. Als wir fertig mit frühstücken waren, gingen wir hinaus. „Spielen wir gleich?", fragte Mineta aufgeregt. „Ja, aber ich glaube, Iida-kun ist noch bei Aizawa-sensei. Erst wenn er wieder da ist, fangen wir an", sagte Asui, die plötzlich neben uns stand. „Was macht er denn dort?", fragte ich, legte fragend den Kopf schief. „Er handelt aus, dass wir keine Strafe wegen gestern bekommen", antwortete Yaoyorozu und seufzte.

Midoriya zog an meinem Ärmel. „Du wolltest reden?"
„Oh, ja. Leute, wir kommen gleich wieder!", sagte ich und lief dann mit ihmweg.
„Geht es um Kacchan?", fragte er leise beim Gehen.
„Du merkst aber auch alles", sagte ich traurig lächelnd und kratzte mich am Hinterkopf. „Wegen eurem Streit?", fragte er.
„Ja.. Es ist wegen gestern, na ja, du weißt ja, was passiert ist. Beim Flaschen-Drehen", murmelte ich. Meine Begleitung wurde etwas rot um die Nase. „Ja...Das war wirklich erstaunlich", murmelte er verlegen. „Und dann.. Na ja...", fing ich an und holte tief Luft. Wir liefen in den Park hier in der Nähe und setzten uns auf eine Bank. Nachdem ich nervös die Luft aus meinen Lungen stieß, erzählte ich ihm von heute morgen.

Er war erst total schockiert und überrascht, jedoch hörte er mir auch zu und hatte sogar Verständnis. Ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte. „Oje..Na ja, so ist Kacchan...Er kann seine Gefühle einfach nicht so gut zum Ausdruck bringen..", antwortete er dann und legte den Kopf schief. „Aber... Ich wette, dass er auch irgendwas für dich fühlt...Ich hätte niemals gedacht, dass er so etwas machen würde". Ich seufzte, sah verlegen zur Seite. „Ich habe Angst. Ich glaube, ich habe unsere ganze Freundschaft zerstört..", murmelte ich. „Ach, warte es mal ab. Ich würde dir ja vorschlagen, mit ihm darüber zu reden, aber ich glaube das würde schiefgehen.. Vielleicht", überlegte Midoriya laut. „Ja.. Glaube ich aber auch", murmelte ich. Mein Handy vibrierte und ich fischte es aus meiner Hosentasche. „He, wo seid ihr? Wir spielen weiter! Iida ist wieder da, wir bekommen nicht mal eine Strafe!", ertönte Kaminaris Stimme aus dem Telefon. „Wir sind auf dem Rückweg. Sind gleich da", sagte ich und erhob mich von der Bank. „Glaubst du Kacchan wird auch kommen?", fragte Midoryia auf dem Rückweg. „Ich glaube schon. Er will dich noch fertig machen", sagte ich und lachte. „Urgh... Oh man. Ich hoffe es trifft mich nicht, wenn er dran ist", wimmerte Midoryia.

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Kirishima ist einfach ein schnuckliger Typ <3

Dich hasse ich am wenigsten von allen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt