Dich hasse ich am wenigsten von allen...

17. Kapitel ~ Warm

Izuku POV

Ich spürte wieder, wie irgendjemand mich unsanft wegdrückte und öffnete die Augen. Es war dunkel, weswegen ich nur Kacchans schwache Silhouette vor mir sah.

"Hmm?", machte ich.
"Du liegst auf meinem Platz. Verpiss dich!", fauchte er.
Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen.  "Wo warst du?"
"Was geht es dich an? Jetzt mach schon Platz!", zischte er.
Ich sah zu den anderen, die wohl noch schliefen und rutschte schnell nach rechts, um Kacchan Platz zu machen.
Er legte sich hin und verschränkte die Arme unter dem Kopf.

"A-alles okay?", fragte ich vorsichtig.
Er drehte seinen Kopf in meine Richtung. "Halt den Mund"
Ich seufzte und schlüpfte aus meinem Schlafsack.
Leise ging ich aus dem Zelt, musste mal das Badezimmer aufsuchen.

Als ich in das Haus hinein lief, stieß ich fast mit Uraraka zusammen.
"Woah! Deku-kun!", rief sie erschrocken aus.
Ihre Haare waren zerzaust und sie hatte einen niedlich Schlafanzug an mit Herzchen.

Ich gähnte. "Sorry", murmelte ich verschlafen und wollte weitergehen, doch plötzlich hielt sie mich zurück.
"Du glaubst nicht was...Ich gerade gesehen habe", flüsterte sie mit großen Augen.
Ich blieb stehen, drehte mich zu ihr um. "Gesehen? Was denn?"

"Kirishima und Bakugo waren gerade vor dem Haus", sagte sie und wurde dann knallrot, zupfte nervös an ihren Fingern.
"Haben sie gestritten?", fragte ich besorgt.
"Nein....Also...Ich bin mir nicht sicher, weil sie sind auch beide sofort weggelaufen... Aber  ich glaube...Also...Sie..Sie haben...", stotterte sie beschämt.
"Sie haben was?", fragte ich mit großen Augen.
"Ich glaube sie haben sich geküsst!", sagte Uraraka dann endlich und schlug die Hände vor ihr knallrotes Gesicht.

Überrascht riss ich die Augen auf.
Geküsst? Hieß das etwa... Die beiden waren wirklich zusammen? Und vorallem Kacchan? War er wirklich in ihn verliebt?
Ich lächelte. Das gönnte ich den beiden wirklich. Ich freute mich so für sie!

~

Es war warm. Zu warm. Ich lag in meinem Schlafsack, ließ ihn jedoch offen. In diesem Zelt war es wirklich stickig...
Ich nahm mein Handy und las die neusten Helden Nachrichten, da es zu warm zum schlafen war.

"Woah! Mt. Lady wird immer beliebter! Aber ist ja auch klar, sie ist nicht nur ein sehr attraktives, weibliches Symbol, sondern kann sowohl kämpfen, als auch bei Katastrophen helfen! Wenn sie sich groß machen kann, zerreißt ihre Kleidung auch nicht, das bedeutet, dass jemand sehr gutes ihr Heldenkostüm erstellt hat...Vielleicht sollte ich mal All Might fragen! Ein gutes Kostüm ist das A und O für einen Helden! Und nicht nur die Kostüme, auch die ganzen Accessoires und..."

Ein Fußtritt von Kacchan und ich hielt den Mund, hatte gar nicht bemerkt, dass ich laut geredet hatte.

"Tut mir Leid", flüsterte ich, sah jedoch, dass Kacchan schon schlief.
Er schaffte es sogar im Schlaf mich zu schlagen.

Ich legte mein Handy weg und schloss die Augen. Es war so warm. Ich konnte einfach nicht schlafen. Ich drehte mich von links nach rechts, legte mich auf den Bauch, auf den Rücken. Nichts half.

Ich tippte mein Handy an, sah auf die Uhr. 2 Uhr. Um 8 gab es Frühstück. Dauerte also noch etwas.

Seufzend drehte ich mich nach rechts und sah zu Todoroki, den ich Dank des Lichts, dass von meinem Handy Display ausging, sehen konnte.

Wie, als hätte er bemerkt, dass ich ihn anstarrte, sah ich, wie er die Augen öffnete.
Ich sah sofort weg, Mein Herz schlug mir bis zum Hals.

"Alles okay?", fragte er leise.
"Zu warm", antwortete ich nur. Vorallem jetzt wurde es mir noch wärmer, ja, fast schon kochend heiß.
Hatte er gesehen, dass ich ihn angestarrt hatte?!

Plötzlich legte er mir seine Hand auf die Stirn und eine wohltuende Kälte floss durch meinen ganzen Körper. Ich seufzte erleichtert, er zog seine Hand wieder weg.
"Danke", flüsterte ich.

Er lächelte nur leicht und schloss wieder die Augen. Ein Kribbeln in meiner Magengegend machte sich breit und ich hatte plötzlich das unglaubliche Verlangen ihn zu berühren.

Langsam rutschte ich näher zu ihm, streckte langsam meine Hand aus. Ich berührte kurz seine Wange und hielt dann die Luft an. Was, wenn er noch wach ist?

Doch es kam keine Reaktion von ihm.
Und so rutschte ich noch näher zu ihm und schlief langsam ein.