"Komm schon, das wird Soooooo cool.", Lilly wedelte mit dem zettel vor meiner Nase herum. "1 Jahr quasi auf Klassenfahrt und kostet auch voll wenig. Wir kriegen den lernstoff, den wir hier verpassen dort beigebracht also alles voll easy. Und davor gehen wir dann mal wieder so richtig shoppen." sie guckte mich verschmitzt an "Außerdem gibt's da oberheiße Jungs. Wetten?!"
Ich guckte sie prüfend an. "Na gut, ich überleg's mir. "aber kann sein, dass ich gar nicht darf" ich schob sie in unseren klassenraum und ließ mich auf meinen Stuhl fallen.
Lilly und ich saßen praktisch immer an einem Tisch nur montags in den ersten beiden stunden in politik nicht. Und - was für eine Überraschung - wir hatten montag und Danny setzte sich lässig wie immer auf seinen Platz neben mir und grinste. "Wie geht's denn so?" Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich gespielt ernst an. Dann lächelte er sein süßestes Lächeln.
Ich erwiederte seinen Blick und wollte warten, bis er ihn abwandte, aber er hielt meinem Blick stand. Als unser politiklehrer, Herr Zango reinkam wandte ich den blick vom gutaussehenden Danny ab, der mich immer noch so süß anlächelte, und blickte stattdessen zu Zango. Zwischen ihm und Danny lagen Welten. Danny: groß,schlank und einfach nur total süß. Herr Zango: klein, pummelig und , nichts für ungut, hässlich.
Es klingelte und ich musste zwei Stunden Politik ertragen. Ich hasste Politik über alles.
Nach Politik gingen Lilly und ich an unseren Schulkiosk, während sie weiter von diesem Internat schwärmte, auf das sie ein Jahr lang gehen muss. "Komm schon, wir beide auf einem Zimmer. Hast du mal Fotos vom Grundstück gesehen? Das sieht da alles total cool aus. Und in unserer Freizeit streifen wir im Dorf rum und gehen auf Partys und so weiter.
Ein Jahr ohne dich würde ich sowieso niemals aushalten. Du doch auch nicht, oder? Und meine Mum zwingt mich dazu. Bitte..." sie stellte sich mir in den Weg und legte ihre Hände auf meine Schultern, brachte ihr gesicht ganz nah an meines und sah mir in die Augen. Dann entfernte sie es von meinem und zog eine Schnute. "Bitte, bitte, bitte."
Ich schob sie zur Seite "Ich hab doch schon gesagt, dass ich mal nachfrage. Aber jetzt habe ich erst mal Hunger."
Ich ging ihr voraus zum Kiosk und kaufte mir ein Brötchen. Lilly bevorzugte Snickers und Apfelschorle. Wir schlenderten quer über den Schulhof zu unserem Lieglingsplatz, einem Baum, der unzählige Gabelungen hatte und ziemlich niedrig wuchs. Ich biss in mein Brötchen, als Lilly die letzten Meter sprintete und es sich auf dem gemütlichsten Teil des Baumes bequem machte. Sie hatte ihr Snickers schon fast aufgegessen als ich mich neben sie auf den Baum setzte. Ich fror. Lilly schien auch zu frieren.
Es wäre bestimmt cool mit ihr auf dieses Internat zu gehen. Eigentlich gab es gar keine andere Möglichkeit, weil ich sie sonst ein Jahr lang nicht sehen würde. Ich machte mir nur Sorgen um die Kosten, auch wenn es laut Lilly total günstig wäre.
Seit meine Mutter vor zwei Jahren gestorben ist kamen Dad und ich nur knapp über die Runden, obwohl ich noch einen Nebenjob als Kellnerin in einem der angesagtesten Clubs der Stadt hatte. Mein Dad ist seitdem völlig anders, immer niedergeschlagen und abwesend.
Zur Not würde ich einfach ein paar extra Schichten übernehmen um das Internat bezahlen zu können. Denn ich sah keinen einzigen Haken an der ganzen Sache, außer, dass ich meinen Dad nur in den Ferien sehen könnte. Aber dafür gibt es ja Handys und Telefone.
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Darkblood - ahnungslos ermordet
RomanceDie 16-jährige Clary geht mit ihrer besten Freundin Lilly ein Jahr lang auf ein Internat. Dort trifft sie den heißen Chris und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Jeden Monat wird dort eine Leiche mit einer Bisswunde am Hals gefunden. Clary wird d...