Kapitel 10.

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Sie ringt nach Luft, während sie wegrennt, ist verzweifelt.  Sie sucht nach einem Ausweg. Sie will unbedingt entkommen,  doch mir entwischt keiner. Ich beschleunige mein Tempo, während sie immer langsamer wird. Ich packe sie und drehe sie so, dass sie mich mir ihrem verzweifelten Blick angucken muss. "Bitte" sie kämpft mit den Tränen "Bitte..." nun kullern ihr kleine Tränen die Wange hinunter. Werden zu einem kleinen Bach. Meine Augen blitzen auf und hämisch schnelle ich auf das Mädchen zu.

Am nächsten Morgen wachte ich um halb acht auf. Erst wunderte ich mich darüber,  dass Lilly und Isabel noch schliefen,  denn laut Chris gab es Montags bis Freitags um acht Uhr Frühstück.  Doch dann fiel mir ein, dass wir ja Sonntag hatten. Sonntags gab es zwischen neun und zehn Uhr Frühstück. Ich rappelte mich auf, stieg die Leiter herunter und zog mir warme Klamotten und feste Schuhe an.

Den Flur entlang tapste ich nach draußen und spazierte in die Kälte hinein.  Ich setzte mich auf einen Bäume,  nachdem ich ihn hochgeklettert war. Auf dem Grad waren Tautropfen,  die Luft war kalt und frisch.  Ich hopste vom Baum herrunter und vertrat mir ein bisschen die Beine. Hinter den Glasflächen schlenderte ich einen Kiesweg entlang, bis er an dem kleinen Bach mündete. Ich blickte auf den ruhigen,  stillen Bach. Moment!  Irgendetwas trieb da in der Strömung.  Ich kniff die Augen zusammen,  um besser sehen zu können. Ein blasser, aufgedunsener Körper mir leeren Augen trieb dort in diesem kleinen,  stillen Bach auf mich zu. Ich wollte nur noch hier weg. Nur noch schreiend weg rennen.  Doch etwas stimmte hier nicht. Natürlich war kein Leben mehr in diesem Körper, und das Mädchen wurde wahrscheinlich nach ihrem Tod in den Fluss geworfen. Was daraus schließen lässt, dass es Mord war. Doch genau hier lag das Problem. Es war keine Wunde, kein Blut, kein gar nichts zu sehen. Ich kniff die Augen noch fester zusammen.  Da! Eine Bisswunde im Hals, so wie man sie in Vampirfilmen sah, erregte meine Aufmerksamkeit. 

Jetzt rannte ich schreiend weg. Auf das Direktorium zu.

Darkblood - ahnungslos ermordetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt